Kurzbeschreibung
Adrian Mole meldet sich wieder zu Wort. Und das zu jedem erdenklichen Thema. Ob postmoderne Katzengedichte, die Wohnungseinrichtung von Mahatma Gandhi oder das Liebesleben der Schwäne – unser aller Lieblingsintellektueller hat sich schon tiefgründige Gedanken darüber gemacht.
Adrian Mole ist inzwischen 34 3/4. Der großer Tony-Blair-Fan ist dabei, sich ein Loft in Ashby-de-la-Zouch zu kaufen. Aus Angst vor den Massenvernichtungswaffen des Irak, die laut Blair innerhalb von einer Stunde Zypern erreichen können, möchte er seinen Urlaub auf der Insel stornieren. Doch um seine Kaution vom Reisebüro zurückzuerhalten, benötigt er Beweise. Darum bittet er den Premier um eine kurze Notiz (»handschriftlich reicht völlig aus«) mit der geforderten Bestätigung. Außerdem lernt er Marigold, die leidenschaftlich gerne Puppenhäuser baut, und deren zu 100 Prozent organisch-selbstgestrickte Eltern kennen. Dann lernt er auch noch Marigolds Schwester kennen, die im Gegensatz zu ihr ganz und gar nicht verklemmt und altjüngferlich ist … Auch sonst läuft erwartungsgemäß alles nicht so ganz rund in Adrians Leben: Die neueste Schrulle seiner Eltern ist es, alte Häuser zu renovieren, seine Schwester ist immer noch mit ihrem drogensüchtigen Freund zusammen, und Adrian selbst versucht sich mit weniger als mäßigem Erfolg in der Schriftstellerei.
Über den Autor
Sue Townsend wurde in Leicester geboren, wo sie auch heute noch lebt. Nachdem sie mit 15 die Schule verließ, hielt sie sich mit verschiedenen Jobs über Wasser. Seit 1978 hat Sue Townsend zahlreiche Bühnenstücke geschrieben. Mit den Tagebüchern des unverbesserlichen Adrian Mole gelang Sue Twonsend der internationale Durchbruch. Sie ist seit Jahrzehnten eine der meistgelesenen Autorinnen Englands.
Meine Meinung
Fuer mich war dieses das erste Buch von Sue Townsend, wenn es auch das letzte in ihrer Reihe ueber Adrian Mole ist. Am Anfang musste ich mich erst an diesen wirklich ungewoehnlichen Stil gewoehnen: ein Tagebuch, das nicht wirklich ein Tagebuch ist. Dadurch aber ganz ohne Urteil die grossen und kleinen menschlichen Schwaechen im Leben von Adrian Mole wie auch in der Politik aufzeigt. Es kommt mit einem eher trockenen und manchmal sarkastischen Humor daher, der wirklich funktioniert.
Manchmal hatte ich echt das Gefuehl ich muesste Adrian einmal gut durchschuetteln damit er aufwacht und sieht in welche selbstgebuddelten Gruben er am versinken ist. Aber letztlich merkt er es von ganz allein, auf seine ganz eigene Art. Und er bleibt trotz all seiner Macken immer ein ganz liebenswuerdiger Charakter.
Aus unserer heutigen Sicht ist es allerdings auch sehr schwer zu verstehen wie jemand so blind als Blair Fan daherkommen kann. Hatte dann aber am Wochenende den Film The Queen gesehen [uebrigens sehr empfehlenswert mit einer oskarverdaechtigen Helen Mirren], der im ersten Regierungsjahr von Blair spielt und sein Verhaeltnis mit Queen Elizabeth II zeigt. Da wurde mir auch Adrian Mole etwas klarer.