Stellt euch vor

Jedes hat wohl seinen Nachteil. Absolutes Interesse mit der Reaktion wie du beschreibst, Verriss, dass ständig an dem was du dachtest, deine Idee erklärt und rumsinniert wird und jeder was völlig anderes unterstellt. Da ist wohl völliges Desinteresse am besten, da kräht dann kein Hahn danach und man hat seine Ruhe.

ABER... wer etwas veröffentlich will wohl eine andere Reaktion als wir beide, die sich nicht gern in den öffentlichen Rummel stellen wollen. Und da dürfte wohl Desinteresse am schlimmsten sein. Denke ich mal.

Ganz eindeutig der Verriß!
"Das Ding" ist ja zum Baby des Künstlers geworden und niemand läßt wohl gerne sein Baby anschütten!

Och, die Autoren hier sind doch immer für deftige Kritik zu haben.

Die haben ja auch keine Chance....

"Absolute Begeisterung" verstört mich, weil sie in mir die Angst weckt, früher oder später als Blender entlarvt zu werden. "Verrisse" vermiesen einem für kurze Zeit die Laune, aber wirklich nur für kurze Zeit - was in der Hauptsache davon abhängt, wie verrissen wurde; man kann sich zudem darauf zurückziehen, daß das Erscheinen des Buches bei einem großen Verlag schon ein Qualitätsurteil darstellt. Am schlimmsten ist Desinteresse, keine Reaktion(en). Das war früher noch schlimmer, als es kein Internet gab, in dem man nach Blogs und privaten Rezensionsseiten stöbern konnte. Inzwischen findet sich ja immer irgendwo jemand, der ein paar Takte sagt, selbst zu Short Storys in Anthologien. Das schönste überhaupt sind übrigens persönliche Leserbriefe.

Aber all das schleift sich mit der Zeit, weil es einfach so ist, daß der durchschnittliche zufriedene Leser das Buch ins Regal stellt und dann zum nächsten greift. Diejenigen, die sich äußern, ob gut oder schlecht, sind Mitglieder einer verschwindend kleinen Minderheit. Wer ruft schon beim Fernsehsender an, um sich über die letzte Raab-Show zu beschweren oder Schmidt zu seinem gestrigen Auftritt zu gratulieren?

Zitat

Original von Tom

Diejenigen, die sich die Mühe machen und sich beschweren sind sicherlich besonders wichtig, weil das ja letztendlich nichts anderes bedeutet, als daß sie sich Gedanken gemacht haben. Zwischen Verriß im Kopf und aktiver Beschwerde liegen dann schon noch Lichtjahre. Da besteht Interesse an der Person, am Thema etc., sonst würde sich kein Mensch dazu aufraffen, den Hörer in die Hand zu nehmen und....
Heißt, es könnte durchaus auch möglich sein, aus so einem Beschwerdeführer einen Fan zu machen....?!

Hallo, Eli.

Zitat

Heißt, es könnte durchaus auch möglich sein, aus so einem Beschwerdeführer einen Fan zu machen....?!

Irgendwann Mitte der Achtziger habe ich nachts Radio gehört, und der Typ, der gerade moderiert hat, regte mich fürchterlich auf. Also habe ich beim Sender angerufen und mich beschweren wollen, da sagte mir ein Produktionsassistent: "Hey, sagen Sie ihm das doch direkt!". Sekunden später hatte ich den Menschen am Hörer. Wenig später waren wir gute Freunde, ich habe fortan viele Nächte im Studio verbracht, und nach zwei Jahren haben wir sogar eine Firma zusammen gegründet. Das ging zwar alles sehr böse den Bach runter, aber, ja. Man kann aus einem Beschwerdeführer einen Fan machen.

Begeisterung, wer wollte das nicht wenn er etwas veröffentlicht?

Verriß ist sicherlich schlimm, kann aber wenn es angebracht war, eine Hilfe sein fürs nächste Buch!!

Desinteresse hingegen, finde ich am schlimmsten, du schreibst dir da etwas von der Seele mit viel Herzblut und niemand interessiert sich dafür.

Mich würde am meisten treffen, wenn sich keine Sau für mein Geschreibsel interessiert.

Von Einzelnen: Desinteresse. Verrisse setzen ein Auseinandersetzen mit meinem Werk voraus, was auch schon eine Form von Anerkennung ist.

Aber wenn auf einmal alle, die jetzt Desinteresse zeigen, mein Werk verrissen?