Gerechtigkeit- was ist das?

  • Zitat

    Original von OryxWenn man von staatlichen Geldern ausgeht, die als Wohlfahrt verwendet werden, dann haben sie nichts mit Gerechtigkeit zu tun, sondern mit staatlichem Altruismus.


    Das würde ich nicht so sehen. Der Staat hat oder sollte ein Interesse an der Wohlfahrt haben und das aus ganz egoistischen Gründen. Es geht schlicht darum den gesellschaftlichen Frieden zu erhalten.

  • Hallo Janda,


    obwohl es vermutlich gar nichts mehr nützen wird...:-(


    Weder habe ich Dich angegriffen, noch Dir irgendetwas polemisch unterstellt...sondern habe Dir eine Frage gestellt:


    Zitat

    Original von Ikarus
    Liebe Janda...nicht böse sein, bitte...aber Du scheinst mit unserem Ex-Bundeskanzler Schröder einer Meinung zu sein?


    Daraufhin bist Du gleich hochgegangen wie eine Rakete und unterstellst sonstwas.


    Sorry, aber mit Diskussionskultur hat das nun wirklich nichts mehr zu tun.


    Ich geb`s einfach auf in der Hinsicht. Zum Glück gibt es hier ja auch noch etwas anderes...und andere User, mit denen man tatsächlich reden und auch mal ein Streitgespräch führen kann, ohne gleich niedergeknüppelt zu werden. <<<< völlig subjektive Meinung natürlich.

  • Ich wollte mit meiner Ausgangsfrage eigentlich nicht die aufkommende Diskussion die ich mal in dem Begriffspaar "Vertelungsgerechtigkeit contra Chancengerechtigkeit" beschreiben will auslösen, sondern die Frage was meinen diese 2von 3 Personen, wenn sie telfonisch gefragt werden: Geht es in Deutschland gerecht zu?


    Sicher, in der Gosse geboren zu sein ist nicht notwendigerweise ein Urteil zu lebenslänglich Unterschicht- man kann aus kleinen Verhältnissen auch über gewisse Umwege zum Gaspromrepräsentanten mit einem Jahreseinkommen werden, dass zuvor dem Gehalt für sieben Jahre Staatsdienst entspricht- aber dazu bedarf es- wie schon gesagt wurde- des Engagements der Eltern (in concreto der Mutter)- und dabei geht es nicht nur um Geld, sondern z.B. darum die Kinder zu etwas zu begeistern, sei es Sport oder Lesen, vorallem schulische Bildung und Characterbildung.


    Das ist aber leichter gesagt als getan, wenn die Kinder demotivierte langzeitarbeitslose Eltern haben, deren Lebensinhalt zwischen Arge und Fernbedienung liegt.

  • Zitat

    Original von Waldlaeufer
    Fassen wir diese Diskussion zusammen:
    Gerechtigkeit hat mit Geld zu tun. Vor allem damit, dass man es bekommt.
    Dolle Sache hier. Bin beeindruckt. :lache


    Dann druck Dich wieder auf/ab (?)


    Natürlich nicht! :grin


    Mal eine Diskussionsgrundlage schaffe und hoffentlich Beowulf damit unterstütze :-)


    Gerechtigkeit:

  • Das Tolle am Wikipedia-Wissen ist ja, dass es editierbar ist. :grin


    Das Tolle an diesem Forum ist - das Urheberrecht wird gewahrt. Ergo gestatte ich mir, mich selbst eine Seite zuvor zu zitieren. Ganz unbedruckt. Mit Ei. Und unbenommen. Ohne Ei. :lache



    Mit freundlichen Grüßen, Waldlaeufer

  • Kaleun : Aber der Telekom-Chef ist ja nicht als solcher geboren worden. Jeder hätte in D theorhetisch die Möglichkeit (siehe Beowulfs Kommentar), diesen Posten zu besetzen.


    caro : In den meisten Ländern der Welt gibt es weder Arbeitslosengeld noch Sozialhilfe. Wer nichts arbeitet bekommt nichts. Der Staat kümmert sich in dem Falle allenfalls um Strassenbau, Strom und Schulen. Allerdings ist die Mentalität eine andere und die Leute halten das für gerecht. Sozialer Unfrieden ist nicht unbedingt gegeben.
    Charity kommt ausschliesslich von Privatiers und diese Leute werden als Wohltäter und gute Arbeitgeber wahrgenommen (siehe Bill Gates), nicht als Belastung der Gesellschaft (s. Kaleuns Kommentar).

  • Oryx
    Mein prof in Madison, Wisconsin erzählte von Wanderbewegungen der Obdachlosen als Indikator der Wirtschaftslage in den US of A. War die Lage gut geht man nach Florida, Texas und andere Südstaaten, dort hilft der Staat null, aber die Reichen sind gesellschaftlich "gezwungen" um dabei sein zu dürfen wohltätig zu sein. Ist die LAge schlecht, geht man nach Norden Ilinois oder eben Wisconsin, dort übernimmt der Staat eine minimale Grundsicherung. (Stand 1989).

  • Zitat

    Original von Oryx caro : In den meisten Ländern der Welt gibt es weder Arbeitslosengeld noch Sozialhilfe. Wer nichts arbeitet bekommt nichts. Der Staat kümmert sich in dem Falle allenfalls um Strassenbau, Strom und Schulen. Allerdings ist die Mentalität eine andere und die Leute halten das für gerecht. Sozialer Unfrieden ist nicht unbedingt gegeben.


    Deswegen ist die Kriminalitätsrate in diesen Ländern auch so niedrig.

  • Ich halte freiwilligige Charity für viel besser - man sieht wohin das Geld geht, kann es effizienter einsetzen und zwar da, wo man seine Prioritäten hat und es verschwindet auch nicht irgendwo in dunkle Kanäle.


    Das hat aber nichts mehr mit Gerechtigkeit zu tun.
    Fair ist es allen gleiche Chancen und Rechte zuzugestehen, was die Menschen daraus machen, ist ihre Angelegenheit.

  • Zitat

    Original von caro


    Deswegen ist die Kriminalitätsrate in diesen Ländern auch so niedrig.



    So kann man sich täuschen:

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von janda ()

  • Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast. Die USA haben eine der höchsten Kriminalitätsraten das ist ein Fakt und das GB an der Spitze steht zeigt nur das die angelsächsiche Sichtweise völlig versagt hat.

  • caro : Du bist der Ansicht, Interpol fälscht Statistiken?
    Ich verlasse mich schon auf Statistiken, die auf absoluten Zahlen und nicht auf diffusen Umfragen basieren.


    Die USA haben eine sehr hohe Mordinzidenz im Vergleich zu anderen Ländern aufgrund ihrer zu freizügigen Waffenpolitik, die ich im übrigen für falsch halte.


    Wenn Du Dir die Mühe machst und mal in den aktuellen britischen Statistiken nachsiehst, dann ist in den letzten 8 bis 9 Jahren die Kriminalität sehr deutlich gesunken.


    Rosenstolz : Hier bieten Versicherungen eine Arbeitslosenversicherung an. Auch eine Alternative.

  • Hüstel... ich denke nicht, daß diese Statistik gefälscht ist, ich bitte nur darum zu bedenken, daß man die tollste Statistik verschönern kann. :grin


    Man bedenke hier also, daß die Rate auf 100.000 Einwohner hochgerechnet wurde. Dabei wurde total außer Acht gelassen, daß man in Deutschland überdurchschnittlich nah aneinander wohnt (viele Menschen nah beieinander = mehr Kriminalität, als viele Menschen mit viel Platz), während in den USA, die wirklich katastrophalen Statistiken der Großstädte durch die überdurchschnittlich guten Statistiken der ländlichen Gebiete ausgedünnt werden.
    Weiterhin muß man die verschiedenen Rechtssysteme beachten, wenn ich mich jetzt nicht total irre, dann zählt es in England bereits als Straftat, wenn man zu schnell fährt, in der Öffentlichkeit pinkelt, etc. Versteht ihr, was ich sagen will?


    Ich traue diesem Statistikscheiß keinen Meter weit, eben weil ich weiß, wie man sein eigenes Land ins Rechte Licht rückt, ohne zu betrügen, aber einfach in dem man die Statistik ein bißchen ändert, die Kriterien verändert, zusammenfaßt... etc.
    :grin

  • Aber ich halte so pauschale Aussage wie "die USA hat die höchste Kriminalitätsstatistik. das ist ein Fakt" für genauso hinterfragenswert wie eine solche Statistik.


    Statt eine Statistik der Interpol mal zum Anlaß zu nehmen, die eigenen Vorurteile auch mal in Frage zu stellen und das eigene Weltbild mal ein bißchen in die richtige Dimension zu rücken, wird sie eben als Quatsch abgetan.


    Natürlich müsste man jetzt wissen, welche Straftaten hier z.b. einfließen.
    Natürlich wohnen in den USA ein vielfaches an Menschen in Vergleich zu Europa. Warum es mehr und spektakulär berichtete Straftaten gibt, die die Medien beherrschen. Aber mal auf die Zahl der Menschen und die Zahl der Arbeitslosen gerechnet (das war ja hier die Ausgangsthese), wird man dann feststellen, daß ein Fehlen von Sozialhilfe nicht in die Kriminalität zwangsläufig führt. Auch wenn die Absoluten Zahlen dieser Statistik nicht stimmen mögen, die Tendenz sollte einem zu denken geben, oder?

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Ohne BJ zunahe zutreten wollen, man kann Beispiele eben abstrahieren oder konkretisieren:


    Stellt euch die Sitation vor Polizist A und BJ gehen durch die Stadt, fünf Minuten vor Feierabend, kurz vor der Ecke stehen sie vor dem Cafe: sagt A zu BJ, komm, lass uns schnell noch ne Tasse nehmen. Sagt BJ: Ich habe nach Dienstschluß eine Kaffeeverabredung mit Herrn Jemand, fplglich gehen beide weiter, um die Ecke Richtung Revier und sehen, wie ein Dealer gerade aus seinem Depot eine Ration holt, stellen diesen, Räumen das Depot leer und führen den Dealer der Justiz zu. Auswirkung auf die Kriminalstatistik wenn BJ Kaffeedurst gehabt hätte?


    Soll heissen, die Kriminalstatistik ist ein Bericht über die von der Justiz erfasste Kriminalität- weder über die gefühlte Kriminalität (geschätzt Faktor 80), noch um die reele Kriminalität (Stichwort Dunkelfeldforschung), die sehr Deliktsspezifisch unterschiedlich ist. (So werden viele Betrüge nicht angezeigt- wer gibt schon gerne zu der Depp zu sein, aber einige Einbrüche mehr, als tatsächlich passieren- man ist ja gut versichert). Die Statistik ist also nicht manipuliert, sondern Ergebnis dessen, was statitisch überhaupt erfassbar ist.

  • :lache


    Gut, daß ich nie Kaffee trinke... :lache


    Aber Beo du sprichst da ein sehr sensibles Thema an. Gerade BTM (Betäubungsmittel) Kriminalität ist eine Form der Kriminalität, die wirklich nur in den Statistiken auftaucht, wenn die Polizei von sich aus tätig wird, also Kontrollen durchführt, etc. Es kommt nur sehr selten vor, daß da tatsächlich Hinweise aus der Bevölkerung zu einer Anzeige führen.
    Sprich, wenn in einer Kriminalstatistik einer Stadt, keine BTM-Delikte auftauchen und diese Stadt sich damit brüstet, keinerlei BTM-Probleme zu haben, dann kann das einerseits heißen, daß es tatsächlich so ist. Andererseits kann es bedeuten, daß einfach in dieser Richtung zu wenig gearbeitet und ermittelt wird. Entweder aus Zeitmangel, aus Unkenntnis oder aber weil man eben in seiner Stadt kein BTM-Problem haben will. :grin


    Aber wir schweifen ab...


    Lieben Gruß,
    Jane, die es weder mag, Statistiken zu erstellen noch sie zu lesen, geschweige denn sie zu bewerten... trotzdem ist sie Statistikbeauftragte ihrer Einheit .... :cry


    @ Janda
    Ich weiß schon, was du meinst und aussagen wolltest. Ich bitte halt nur darum, daß solche Statistiken genauer hinterfragt werden, vorallem im Hinblick darauf, wer sie erstellt hat und zu welchem Zweck...