Ein Freund von mir

  • Karl (Daniel Brühl) ist introvertiert und schüchtern, arbeitet als Mathematiker in einer Versicherungsgesellschaft, und zwar durchaus erfolgreich, wenn man davon absieht, daß er überhaupt nicht "teamfähig" ist. Als sich eine Flughafen-Autovermietung um einen Rahmenvertrag bemüht, verdonnert ihn sein Chef, einen Tag lang vor Ort zu recherchieren, um das Risiko abzuschätzen. Damit es realistische Erfahrungen gibt, muß er sich bewerben, wie jeder andere auch. Karl bekommt den Job: Autos überführen, putzen, ein- und auschecken. Schon beim Bewerbungsgespräch lernt er Hans (Jürgen Vogel) kennen, den 'extrovertiert' zu nennen eine maßlose Untertreibung wäre. Hans ist laut, aufdringlich, lustig, interessiert. Er hat eine zauberhafte Freundin, die er seine 'Königin' nennt, und in die sich Karl längst verliebt hat. Für alle drei Protagonisten beginnen Tage, die viel Spaß, einige Tränen und reichlich Veränderung mit sich bringen.


    "Ein Freund von mir" ist ein leiser, unaufdringlicher Film, voller Klischees und Szenen, die haarscharf an der Peinlichkeit vorbeischrammen, und mit genaugenommen unspektakulärer Story. Er lebt von der Paarung Brühl/Vogel, von seinen langen, sehr authentisch wirkenden Handkamerasequenzen, von der wunderbaren Musik und seiner einfachen Botschaft. Ein nettes, kurzweiliges, oft lustiges Kinoerlebnis, bei dem es in meinem Fall nur deshalb Abzüge in der B-Note gab, weil der Saal mit Leuten angefüllt war, die schlicht und ergreifend im falschen Film saßen.