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Original von Del
Ausserdem würde ich auch wirklich gerne mal eine Geschichte über/mit einen/m Antihelden lesen, den man nicht sofort in sein Herz schliessen kann sondern der vielleicht ein ambivalentes Innenleben hat, sowas in der Art.

Da fallen mir doch sofort "Die Chroniken von Thomas Covenant" ein. Allerdings habe ich erst den ersten Band der ersten Trilogie gelesen, die in dem Sammelband, den ich verlinkt habe, neu aufgelegt wurde.

Der "Held" ist ein Mann, der in der "richtigen Welt" an Lepra erkrankt ist, deswegen von seiner Frau verlassen wurde und von der Gesellschaft ziemlich ausgestoßen wird, so dass er ziemlich vereinsamt ist und sich mit letzer Kraft versucht, an ein bisschen Normalität zu klammern. In der Phantasiewelt, in die er versetzt wird, besteht er darauf, dass er eigentlich nur träumt und verhält sich deswegen ziemlich passiv, was die Bewohner des Landes zum Wahnsinn treibt, da sie seine Hilfe brauchen. Er betont dagegen immer wieder, dass er kein Held ist, sondern leprakrank. Die Leute sind eigentlich ziemlich freundlich zu ihm, aber er stößt sie immer wieder von sich und sagt, dass sie ihn nicht anfassen sollen, was auf seine Erfahrungen mit seiner Erkrankung zurückzuführen ist. In der Phantasiewelt ist er allerdings gesund und die Leute können sein Verhalten nicht wirklich nachvollziehen. Einen großen Raum des Buches nehmen seine inneren Monologe ein.

Das hier sind die ersten Chroniken, die in sich abgeschlossen sind. Danach hat der Autor ein paar Jahre später noch die zweiten Chroniken geschrieben, die auch wieder abgeschlossen sind und jetzt ist er grad an den letzten Chroniken, von denen aber erst der erste Band erschienen ist.
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Original von Del
...vielmehr geht es um eine düstere, vielleicht auch melancholische Stimmung, die den Geschichten innewohnen sollte.

Für diese Anforderungen gibt es eigentlich nur DIE Empfehlung: Elric von Melniboné. Tust Du hier gucken.

Elric ist der Inbegriff der Melancholie und Düsternis, und noch dazu herausragend geschrieben. Das Buch MUSS in jedem Regal eines Fantasylesers stehen.

Gruss,

Doc

Da es sich hierbei nicht um eine Rezension handelt, habe ich den Thread mal in "Allerlei Buch" verschoben

Wenn von Elric von Melnibone die Rede ist kommt mir natürlich die Reihe um Kane, den verfluchten Schwertkämpfer von Karl Edward Wagner in den Sinn. Das ist auf jeden Fall so ein Antiheld wie er Dir vorschwebt.

Oberflächlich betrachtet sind Wagners Kane-Stories pure Sword&Sorcery, aber Wagner hat einen ganz eigenen (manchmal regelrecht poetischen!) Stil zu schreiben und Kane ist eben kein typischer, strahlend edler Fantasy-Held. Weil er seinen Bruder getötet hat wurde er von einem Gott zur Unsterblickeit verdammt und zieht seitdem ruhelos durch seine Welt. Im Grunde ist er ein recht fieser Charakter, zu dem man sich nur hingezogen fühlt, weil die vermeintlich "Guten" in den Geschichten sehr oft ebenso zwielichtige Gestalten sind.

Die Romane und Geschichten wurden meines Wissens zuletzt Ende der Achtziger in zwei dicken Sammelbänden bei Bastei herausgegeben. Bei ebay sind die ab und an im Angebot

Darin enthalten sind auch die Geschichten "Ein Spiegelbild für den Winter meiner Seele" , "Rabenhorst" und "Die schwarze Muse" , die mit zum Besten gehören was ich je in der Fantasy gelesen habe.

FurterAway

"Sirib meine Königin" von Karen-Susan Fessel

spielt entweder auf der Erde in einer vielleicht doch noch fernen Zukunft (oder Vergangenheit?) oder in einer Parallelwelt.

Dort hatten in grauen Vorzeiten die Männer die absolute Macht. Prompt haben sie sie missbraucht, die Frauen unterjocht, die Umwelt vergiftet …
Dann gab es eine Revolution, die Frauen übernahmen die Macht und die Männer sind seither absolut versklavt.
Und dann geschieht eben doch das Undenkbare: Ein Mann und eine Frau verlieben sich. Und schon ist die Gesellschaftsordnung absolut gefährdet.

Ich hab es gerne gelesen.

Schöne Grüße von blaustrumpf

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Original von blaustrumpf
Und dann geschieht eben doch das Undenkbare: Ein Mann und eine Frau verlieben sich. Und schon ist die Gesellschaftsordnung absolut gefährdet.

Warum das nur in eben vorerst umgekehrter gesellschaftlicher Zusammensetzung sich nicht so auswirken wollte?

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Original von Waldlaeufer
Warum das nur in eben vorerst umgekehrter gesellschaftlicher Zusammensetzung sich nicht so auswirken wollte?

damit der plot weitergeht.
sachichgezzma.

PositivistIn.

blaustrumpf und Waldläuferin
Mädels, wenn kein sehr traurig dreinblickender, blass aussehender Typ mit einem Mordsschwert in dem Buch vorkommt, dann geht das leicht am Thema des Threads vorbei.

"... die Frauen übernahmen die Macht und die Männer sind seither absolut versklavt." DAS ist zwar traurig, aber hat nun mal mit Fantasy nix zu tun - das ist leider Realität.

Gruss,

Doc, Schwert polierend

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Original von Doc Hollywood
Doc, Schwert polierend

DAS ist dein schwert?
naja.
obstmesser, würd ich mal sagen.
ab in die besteckschublade damit!

Ich werde blass und sehr traurig.

Melancholische Grüße,

Docric

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Original von Doc Hollywood
Ich werde blass und sehr traurig.

Das erinnert mich an was. Ach ja!
Der Viriconium-Zyklus von M. John Harrison.
Ist bei Heyne erschienen und mittlerweile vergriffen, nehme ich an.
Unten verlinkt habe ich einen englischen Band aus der Reihe.
Da ist auch so ein ausgesprochen blasser, melancholischer Schwertheld drin.

Schöne Grüße von blaustrumpf

Hallo Del,

wenn du Fantasy suchst, in der die Rollenverteilung Gut / Böse nicht so geradlinig gezogen sein soll, dann kann ich dir alle Bücher über "Ulldart" empfehlen. Geschrieben von Markus Heitz gibt es mittlerweile 6 Stammbände und 2 Folgebände.

Hier kannst du alle Bände auf einen Blick sehen :-)

Gruß

Telefonhexe