Geht ihr oft zu Lesungen?

  • In der letzten Woche habe ich zwei völlig verschiedene Lesungen genossen.
    Je nach Bekanntheitsgrad des Autors war es brechend voll, oder trostlos leer,
    was aber nichts mit der Qualität des Abends zu tun hatte.
    Beide Veranstaltungen haben mich doch ziemlich beeinflusst.


    Ich würde gerne wissen, wie ihr es damit haltet.
    Interessiert euch, wer hinter dem Buch steckt?
    Wollt ihr die Stimme des Autors mit seiner ureigenen Interpretation hören?
    Auch wenn er vielleicht leiert oder haspelt?


    Oder lest ihr lieber selbst und lasst die Texte als Texte wirken,
    ohne euch von einer Autorenpersönlichkeit irritieren zu lassen?


    Liebe Grüße
    Maren

  • Hallo, Maren,


    ich gehe sehr gern und recht oft zu Lesungen. Sehr gespannt war ich auf deine in Schwäbisch Hall, die leider ausfallen musste. Jetzt hoffe ich auf das nächste Jahr.


    Mich interessiert am meisten, WIE der Autor seine Texte vorstellt. Manchmal merke ich, dass er ganz andere Schwerpunkte setzt, als ich es bei Lesen getan habe.
    Meist gefallen mir Lesungen gut, bei denen der Autor nicht 45 oder 60 Minuten am Stück liest, sondern zwischendrin erzählt. Dabei interessiert mich weniger, ob er verheiratet ist und Kinder oder Hunde hat, sondern vielmehr, wie er arbeitet, wie er sich mit seinen Lesern "unterhält".


    Manchmal habe ich aufgrund des Buches ein bestimmtes Bild des Autors, aber das stimmt selten mit der Realität überein.


    Sehr gespannt bin ich auf den kommenden Mittwoch; da liest Titus Müller in Frankfurt. Von seinen Lesungen habe ich bisher nur das Allerbeste gehört. Ich hoffe, ich kann einiges von ihm lernen.

  • Na ihr,
    war auch schonmal auf ne lesung von wolfgang hohlbein.....bücher schreiben kann der junge ;-) aber was das VORLESEN betrifft...naja wolfgang hohlbein hat das buch Das Avalon Projekt glaube ich hieß das, hatte der ziemlich langweilig vorgelesen. bin fast mit nem kumpel eingschlafen ;-)


    aber schreiben kann er, dass muss man ihm echt lassen obwohl er meistens am anfang in die gänge kommen muss. die bücher steigern sich aber meistens im laufe des Lesens.

  • Ich gehe für mein Leben gern zu Lesungen.
    Wenn mich das Thema interessiert, dann interessiert mich auch, wer "dahinter steckt", wobei es mir egal ist, ob der Autor bekannt oder unbekannt ist.
    Besonders interessant ist für mich die Textauswahl, wenn ich das Buch vor der Lesung schon gelesen habe.
    Wenn er leiert oder lispelt ist es zwar schade, lieber habe ich eine fesselnde Lesung, aber es schmälert sicher nicht mein Interesse am Buch.
    Schwierig wird es nur (ist mir leider erst vor kurzem passiert), wenn mir der Autor unsympatisch ist...

  • Bis jetzt war ich nur bei zwei Lesungen von Petra Durst-Benning, aber die haben mir sehr gut gefallen. Besonders weil sie nicht nur vorgelesen hat, sondern auch viel über die Entstehung des Buches und die Hintergründe erzählt hat.


    Eigentlich würde ich gern öfter mal zu einer Lesung gehen, aber irgendwie klappt es meistens mit den Terminen nicht... naja...

  • Ich gehe gerne zu Lesungen. Nürnberg ist aber leider absolute Diaspora, was Lesungen von interessanten Autoren angeht. :cry


    Ein Silberstreif am Horizont war da echt die Lesung von Titus Müller, Gisa Klönne und einem sehr sympathischen Jugendbuchautor, dessen Namen ich altes Siebhirn leider schon vergessen habe (ich hoffe, er liest nicht mit *schäm und rotwerd*).

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich les lieber selbst und informiere mich über das Internet oder durch Stöbern in der Buchhandlung. Bei Lesungen schweifen meine Gedanken meist bald ab und ich träum dann so vor mich hin. Wenn ich bei Lesungen war, dann eher, weil die Autoren Eulen waren, die ich mal kennen lernen wollte.

  • Ich geh gern zu Lesungen, aber viele(s) bekomme ich gar nicht mit oder zu spät :-(


    Meine Lieblings-Lesung war damals mit Ralf Rothmann. Das Highlight war T.C. Boyle - der hatte das richtig gut gemacht! Ach ja, bei Harry Rowohlt war ich ja auch mal - war sehr interessant, dauerte aber ewig. Am Schluss haben sie im förmlich das Mikro ausgedreht und das Licht ausgeschaltet, damit er aufhört :wow :wow Fand ich reichlich spießig, so was weiß man doch vorher, dann lädt man ihn halt nicht ein :lache :lache

  • Ich gehe auch gern ( vorallem mit Rosenstolz) zu Lesungen. Mir gefällt es,wenn im Hintergrund die passende Musik läuft. Im Mai war ich auf der Lesung von Manfred Bomm und bei ihm war der Übergang, zwischen dem Gelesenen und Erzähltem, sehr fliessend. Ich finde es auch schön, wenn man vor oder nach dem Lesen mit dem Autor/in reden kann.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Zugegeben Leipzig ist ein priviligierter Standort- nicht nur, dass es Buchhandlungen gibt mit Lesungen, dann haben wir noch des Haus des Buches (da war ich aber irgendwie schon ewig nicht mehr) und natürlich die Superstressveranstaltung Leipzig liest zur Buchmesse, da würde man am liebsten manchem Tag nicht zur Arbeit gehen und das linke und das rechte Ohr oder auch alle Hühneraugen gleichzeitig woandershinschicken.

  • ich war bisher nur auf Lesungen, die von der Schule organisiert wurden und mich haben die vorgestellten Bücher nicht die Bohne interessiert.
    Aber ich glaube das ist auch nix für mich, ich suche lieber ein bisschen im Internet herum oder komme auch sehr gut ohne Hintergrundinformationen aus.

  • Hallo,


    ich war leider auch noch nie auf einer Lesung...........


    Wir wohnen hier ziemlich an der Stelle, wo Hase und Igel sich gute Nacht sagen :-( Hat zwar auch Vorteile, aber für solche events eindeutige Nachteile!!!!


    Ich würde sooo gerne mal an einer Lesung teilnehmen!! Erstens um einen Autor mal kennenzulernen und zweitens würde es mich tierisch interessieren, wie ein Buch so entsteht!!!!


    Meine Arbeitskollegin hat mir mal erzählt, dass sie eine Reportage über Kathy Reichs gesehen hat (allerdings ist das schon ein paar Jahre her). Dort konnte man auch ihren Arbeitsplatz sehen und u.a. erzählte sie, dass sie auf ein totes Huhn eingestochen hat, um es halt beschreiben zu können, wie das Messer so "hineingleitet"... :wow :wow


    Schade, dass es sowas nicht öfter gibt!!!! Es kommen so viele Dinge im Fernsehen, aber über Autoren eigentlich recht selten, oder????
    Oder verpasse ich sowas nur immer???

  • Ich war letzte Woche bei meiner ersten Lesung :-).
    Ich fands richtig toll , besonders weil es eine Szenischdargestellte Vorlesung ( wo also zwischen drin mit nem Pojektor noch was gezeigt wurde ) von "Reise zum Mond war. Gelesen von Rufus Beck . Es waren alle Plätze ausverkauft :-).

  • Hallo,


    ich gehe sehr gerne und so oft wie möglich auf Lesungen.


    Im November stehen in Berlin viele Lesungen an, für mich interessant sind:


    Markus Heitz - Wolf Serno - Kai Meyer - Mani Beckmann - Eric Walz


    Klingt doch toll, oder?


    Mich interessieren sowohl die Autoren als Menschen hinter den Büchern, als auch das Vorlesen lassen, sowie das "Feeling" des Abends - es ist einfach toll, zu erleben, dass andere Menschen das gleiche genießen wie man selbst :)


    LG
    Angelcurse

  • Die Gefahr, dass die Chemie nicht passt
    und der Autor einem unsympathisch ist, gibt es natürlich immer.
    Ich kann die Bücher dann trotzdem noch mögen,
    es sei denn, es handelt sich um eine Autobiografie.


    Wie wohl die meisten von euch mag ich auch eine Mischungen
    aus Lesen und Erzählen lieber als reines Lesen.
    Günter Grass hat 1 ½ Std. nur gelesen, und zwar höchst professionell,
    kein einziger Haspler, aber auch kein einziges persönliches Wort.


    Als Zuhörerin möchte ich nicht in kaltem Kaufhauslicht sitzen,
    sondern lieber in einem stimmungsvollen Rahmen. Musik kann da viel ausmachen.
    Wichtig finde ich auch einen relativ ruhigen Hintergrund,
    sonst flattert meine Konzentration umher und lässt sich ganz schwer bündeln.
    Mir tun die Autoren leid, wenn sie einen Platz bekommen,
    wo sie sich optisch von Regalen und Waren kaum abheben.


    Ja, Leibzig, Berlin ...
    Leider verpasse ich von dem wenigen, was hier in der Nähe stattfindet, auch das meiste,
    obwohl es ja einige Webseiten mit Lesungskalendern gibt, die büchereule z.B.. :wave
    Ansonsten fallen mir noch versalia, montsegur, literaturschock und ein paar andere ein.


    Wenn sich jemand die Sisyphosarbeit machen würde,
    all die verschiedenen Daten zusammenzufassen, wäre ich dort wohl Dauergast. :-]


    Grüße
    Maren

  • Ich lieeebe Lesungen... Leider sind bei uns in der Nähe nicht so besonders viele interessante oder aber ich weiß nicht von ihnen... *seufzt*

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Zitat

    Original von Tjorvensmum
    Ich gehe auch gern ( vorallem mit Rosenstolz) zu Lesungen.


    Und ich gehe gerne mit Tjorvensmum zu Lesungen. :grin


    Es macht immer wieder Spaß und ist zum Teil hochinteressant, Autoren/innen bei einer Lesung zu erleben.
    Da gibt es absolute Highlights was die Lesung selbst betrifft ( z.B. Jan Weiler ) oder aber den persönlichen Kontakt zu den Autoren ( das Gespräch mit Peter Prange in Schorndorf war sehr nett oder auch Manfred Bomm oder jetzt in SHA Mani Beckmann ).


    Meistens kann ich nach einer Lesung ein signiertes Buch mein Eigen nennen. :grin Muss einfach sein..........


    Ich kann Lesungen nur jedem empfehlen, die Wenigsten wissen, was sie sich da oft entgehen lassen. :-)