• MUT


    Wären wir doch alle unverzagter


    Aufstehen und NEIN sagen
    Sich zur Wehr setzen
    Dinge bewegen
    Mißstände ändern
    Anderen beistehen


    Stattdessen sitzen wir da
    Lassen uns alles gefallen
    Verharren im Elend
    Fürchten den Neubeginn
    Sehen stumm zu


    Wie einfach es ist, nichts zu tun


    FEIGHEIT

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Auch mein Kommentar, ganz einfach aus dem Bauch heraus:


    Gefällt mir ausgesprochen gut, beschreibt kurz und knapp und daher sehr nachdrücklich und einprägsam das Jetzt und wie man es vielleicht ändern könnte.


    Wird mir sicher im Gedächtnis bleiben.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Wie oft haben wir es erlebt - ob im Kaninchenzüchterverein, im Elternrat - egal: überall, wo ehrenamtliche arbeit geleistet wird:


    Da hat jemand sich etwas ausgedacht, etwas vorbereitet und trägt es vor, nachdem er es tage- oder wochenlang recherchiert hat.


    Einem anderen paßt es nicht: "Alles Unsinn"


    Und wi oft ist ein gutgemeinter Vorschlag gekippt worden, nur weil einer "alles Unsinn" ruft.


    Ein gutes Gedicht! Ein guter Beitrag


    andermann

    Alles kann, nichts muß
    Ein Lächeln kommt immer zurück

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  • Die Form des Gedichts gefällt mir gut. Ich mag den symmetrischen Aufbau vom Abstraktum MUT zum Abstraktum FEIGHEIT, sozusagen eine Reise durch das Konkrete in der Mitte. Vielleicht hätte man noch ein paar Wörter rausnehmen können, um weiter zu verdichten. Das "Stattdessen" wäre da mein erster Kandidat. Trotzdem gefällt es mir vom formalen Aspekt her.


    Inhaltlich finde ich dieses große Thema nur unzureichend behandelt, was aber daran liegt, dass es eben ein so großes Thema ist. Insbesondere finde ich es bedauerlich, dass MUT in dem Gedicht durchgängig mit einem *dagegen* assoziiert wird. Man ist *gegen* einen Missstand, Man setzt sich *zur Wehr*, man sagt *nein*. Das ist mir zu destruktiv, mir fehlt ein "positives Wollen", das durchaus auch ein Aspekt von Mut ist. Das ist lediglich im "Anderen beistehen" enthalten und wird für mein Gefühl daher vom destruktiven Mut-Aspekt erdrückt.


    Ähnlich geht es mir in diesem Gedicht mit der FEIGHEIT, die hier nach meinem Eindruck mit Passivität assoziiert wird. Hier fehlt mir das Aufzeigen von feigem Aktionismus. Gerade Leute, die Angst vor sich selbst haben, neigen nach meiner Erfahrung zu einem explosiven, manchmal aggressiven Tatendrang, was ich in diesem Zusammenhang als Ausdruck von Feigheit werten würde.


    Insgesamt finde ich: ein wirklich schönes Gedicht, aber ein zu umfassendes Thema, das letztlich nicht vollständig gegriffen wird.

  • der text ist völlig verständlich, gut gemacht ... er stört mich trotzdem: Das Neinsagen steht mir zu deutlich im vordergrund. Sicher muss das sein und sicher erfordert es mut, klar nein zu sagen, wo unrecht geschieht - überhaupt keine frage. Mir fehlt in dem text die position. Die Bejahung der guten sachen. Das Ja zu Gerechtigkeit ... das macht dann nämlich auch Mut.
    nicht zuletzt fehlt mir ein aspekt, der nur zu oft vergessen scheint: mut, fehler zu machen ... ;)