Blueprint - Blaupause von Charlotte Kerner

  • Anmerkung: Ich war mir wegen der Kategorie nicht ganz sicher. Bitte verschieben, wenn nötig.


    Titel: Blueprint - Blaupause


    Autorin: Charlotte Kerner


    Verlag: Belitz & Gelberg


    Klappentext:


    Die hoch begabte Komponistin Iris leidet an einer unheilbaren Krankheit. Damit ihr Talent nicht mit ihr aus de Welt schwindet, lässt sie sich klonen. Iris und ihre Tochter Siri sind damit eineiige Zwillinge und zugleich Mutter und Kind. Als "Blueprint", als Kopie ihrer Mutter lebt Siri ein vorgegebenes, vorgelebtes Leben. Wo genau verläuft die Grenze zwischen ihren Persönlichkeiten? Wer ist hier Ich und wer Du, wer frei und wer Sklavin der anderen?


    Meine Meinung:


    Beim ersten Lesen sehr verwirrend. Nicht nur durch die schwierge Frage nach Siris Ich, die über dem ganzen Text hängt, sondern auch durch die Perspektivwechsel. Etwa die Hälfte des Buches ist aus Siris Perspektive geschrieben, die andere frei und aus der Sicht eines dritten. Das ist zuerst schwer zu verstehen, aber dann sehr interessant.
    Das Thema ist bewegend, und ich finde, dass die Autorin das gut umgesetzt hat.
    Die wissenschaftlichen Anhänge zum Thema Klonen habe ich mir nicht vollständig durchgelesen, sie machen noch mal ca. 20 Seiten des Buches aus.


    Blueprint wurde verfilmt, u.a. mit Franka Potente. Den Film habe ich noch nicht gesehen, werde ich aber bestimmt noch tun.

    Logisch: Wer immer den anderen hinterherläuft, wird niemals Erster sein.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Eny ()

  • Huch - hat noch niemand hierauf geantwortet? Das hat "Blaupause" nicht verdient!


    Der Inhalt hat mich sehr bewegt. Die Aussicht auf unkontrolliertes Klonen ist erschreckend. Ich lehne Klonen nicht generell ab. Allerdings ist es wichtig, verantwortungsbewusst und respektvoll mit der "Schöpfung" umzugehen. Im Roman wird ein düsteres und mahnendes Bild gezeichnet. Die Probleme des Mädchens sind immens. Einerseits muss sie sich damit auseinandersetzen, einer der ersten Klone zu sein ud zum anderen lebt sie in einem starken Spannungsverhältnis zur Mutter und Gesellschaft.


    Obwohl ich Verständnis für das Fortpflanzungsbedürfnis der Mutter hatte, konnte ich sonst KEINE ihrer Handlungen gutheißen!


    Als die Tochter heranwächst, steht ihr kein eigenes Leben zu. Sie wird von den Sehnsüchten, Hoffnungen und Eitelkeiten ihrer Mutter manipuliert. Was für ein Leben biete ich damit meinem Nachwuchs?! Eine Tochter ist doch keine Puppe!!!


    Mir ist bewusst, dass es auch heute schon Eltern gibt, die ihre Wünsche und Ängste im großen Maßstab auf ihre Kinder projezieren. Dies finde ich verabscheuenswürdig! Kinder müssen ihre Erfahrungen selbst machen und nicht durch den Machtmißbrauch ihrer Eltern erfahren.


    Ansonsten gibt der Roman Antworten, wirft aber auch viele Fragen auf!

  • Wir hatten das Buch als Alternativlektüre zu "Die Welle" in der Schule.



    Ich fand es eigentlich ganz gut, allerdings hat es mich schon zwischendurch verwirrt.
    Mit dem Thema klonen hatte ich mich zuvor noch nicht befasst, aber ich fand das Thema sehr interessant.


    Ich denke Iris, sehr verzeifelte Situation hat sie dazu gebracht über das klonen nachzudenken. Mit der Frage ob Siri auch krank werden konnte hat sie wahrscheinlich nicht halb so schwer belastet als als mit der, dass ihr Talent vergeudet werden würde wenn sie sterben würde.
    Siri, die von klein auf von ihrer Mutter auf die Rolle, die sie spielen soll vorbereitet wird, will nicht so handeln wie es für sie vorgesehen wurde.
    Sie versucht aus ihrem "goldenen Käfig" auszubrechen. Iris kann sie aber wiederum nicht verstehen warum sie ihrer "Bestimmung" nicht nachgehen will, sondern ihr eigenes Leben führen will.
    Nun kommt die Frage auf ob auch ein Klon wirklich die gleichen Eigenschaften hat wie sein "Zwilling", denn offensichlich will Siri nicht in diese vorbereitete 2.Haut schlüpfen.


    Ich muss mich marilu anschließen, um zu sagen, dass das Buch Antworten gibt, aber wahrscheinlich mindestens so viele Fragen wieder aufwirft.
    Alles in allem ist es eine schöne Lektüre, wobei man sich, wenn man sie liest, auch die Zeit nehmen muss über das Ganze nachzudenken. Ich denke, dass uns der Roman in gewisser Weise belehren soll, was es bei dem Disskussionsthema klonen alles für "Nebenwirkungen"geben kann.
    => Ein schönes Buch, was allerdings nicht mal eben zwischnedurch gelesen werden kann.

  • Das Buch "Blueprint" wurde uns in der Schule vorgestellt, als wir über das Thema Klonen und den ethischen Hintergrund diskutiert haben. Da mich das Thema interessiert, wollte ich auch dieses Buch lesen.


    Iris Sellin ist eine bekannte und weltklasse Pianistin. Als sie erfährt, dass sie an einer unheilbaren und tödlichen Krankheit leidet, beschließt sie, ihren eigenen Klon auszutragen, den sie Siri nennt. Siri soll somit gewährleisten, dass Iris Talent weiterlebt.
    Während Siri anfangs ihre Mutter bzw. ihren Zwilling Iris vergöttert, baut sie immer mehr Hass gegen sie auf, je älter sie wird.
    Ist Siri ein eigenständiges Wesen oder nur die Kopie ihrer Mutter? Kann sie ihren eigenen Lebensweg finden? Wer ist hier Ich und wer ist Du?


    Obwohl die Geschichte mit ca. 173 Seiten recht kurz ist, steckt in diesen Seiten viel drinnen. Siris Gefühle, Hoffnungen und Gedanken werden dem Leser gut und nachvollziehbar näher gebracht. Man fühlt wirklich mit ihr.
    Das Schöne an dem Buch ist, dass nicht der wissenschaftliche Aspekt im Vordergrund steht, sondern wirklich nur Siri und ihr Leben als Klon. Doch genau das wirft beim Leser wieder viele Fragen auf.


    Das Buch ist sehr empfehlenswert, besonders wenn man sich mit dem Thema "Klonen" auseinandersetzen will.


    9 aus 10 Punkten.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)


    :lesend Jeffery Deaver: Allwissend