Inhalt:
Elisa, die Protagonistin von Stavarics Erzählung, fühlt sich als Totgeburt, als wäre sie nie richtig lebendig. Sie ist Maklerin, alleinlebend und immer in Bewegung, doch nie bei sich. Als die Wohnungen der Immobilienfirma, für die sie arbeitet, nach und nach abbrennen (Brandstiftung!), lernt sie den attraktiven Kommissar kennen, mit dessen Hilfe sie auch den Mädchenmorden in ihrer Kindheit auf die Spur kommen will.
Zum Autor:
Michael Stavaric, geboren 1972 in Brno, wuchs in Wien auf. Er studierte Publizistik und Slawinistik und arbeitet als Kulturbeauftragter des tschechischen Botschafters in Österreich. Nach mehreren Übersetzungsarbeiten hat er auch zwei Gedichtbände und ein Essay über Europa vorgelegt.
Meine Meinung:
Ich habe selten ein Buch gelesen, das so sehr von der Sprache lebt!
Stavaric schreibt stakkatoartig, die Protagonistin hetzt umher, und der Leser ist (aufgrund Stavarics Sprache) im selben Tempo unterwegs. Gedanken, Handlungsstränge und Beobachtungen wechseln sich ab, und man bleibt atemlos zurück (nicht aber auf der Strecke!). Ich habe das Buch mit unglaublich großem Vergnügen gelesen, jede Zeile genossen.
Auch der Inhalt steht der Erzählweise um nichts nach, die Story ist interessant, vielschichtig und die Personen stimmen einfach, passen zur Geschichte und zueinander. Trotz der eigenwilligen Erzählweise, die an sich vieles offenlässt, habe ich ein gutes Gefühl für die Portagonisten und ihren Charakter entwickelt.
Ein super Buch, das ich all jenes ans Herz legen möchte, die sich auf eine leicht verquere, sprachlich anspruchsvolle Geschichte einlassen wollen/können.