Das Geheimnis der Hebamme - Sabine Ebert

  • Ich dachte mir, als ich den Roman letztens in der Buchhandlung in der Hand hielt, dass ich endlich einen gut recherchierten, spannenden historischen Roman in der Hand halte. Ich wurde eines besseren belehrt...
    Teilweise bin ich auch schwer beleidigt von den historischen Fehlern.


    1167 in Franken


    Soweit ich beim Einlesen bemerkt habe, spielt in dieser Geschichte ein nicht unwesentlicher Teil vor der Inquisition. Im 12.Jahrhundert und Inquisition.. und vor allem mit dem Stichwort "Hexenverfolgung". Außerdem erwähnte die Autorin in einer Leserunde, dass die Hexenverfolgung vor allem für Bader und Ärzte dienlich war, um Kräuertweiber und Hebammen, so genannte "kluge Frauen" aus ihrem Beruf zu treiben. Zu diesem Schwachfug möchte ich eigentlich nicht viel sagen, außer, man solle sich einmal von Astrid Fritz den folgenden Aufsatz: Hexenwahn in der Frühen Neuzeit oder: Über drei populäre historische Irrtümer zu Gemüte führen.


    Des weiteren: der Stil des Romanes ist furchtbar, zu modern, wenig bemüht detailreich zu schildern. Die Sprache geht kräftig daneben; die Autorin will das Mittelalter beschreiben, aber irgendwie ist es sehr sauber, das einzige Störende ist ein Mann, der am Schandpfahl hängt. Wo ist der Misthaufen, der an jeder Stadt und jedem Dorf zu sehen war? Wo sind die fettigen Haare, stinkende Kleidung, noch waldähnlichen Dorfumrandungen?


    Ich habe dieses Buch entsetzt wieder weggelegt. Nicht allein die Sprache entsetzt mich, da sie wenig ansprechend ist, sondern auch, wie viele Fehler die Autorin im Bezug auf die historischen Details macht. Ganz schlecht recherchiert und vor allem: Ganz schlecht geschrieben.

    „Die Literatur greift immer dem Leben vor.
    Sie ahmt das Leben nicht nach, sondern formt es nach ihrer Absicht.”

    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller und Aphoristiker

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  • Zitat

    Original von Leseratte87
    Also los - kaufen! :zwinker


    :yikes


    Ich habe die Club Ausgaben schon im Warenkorb. Aber ich habe diesen Monat schon......... :rolleyes

  • Meine Meinung zum Buch:


    Endlich mal wieder ein richtig schöner Mittelalter-Schinken! *schmacht*


    Als Leser leidet man mit dem Schicksal der jungen Marthe, vertrieben aus dem eigenen Dorf macht sie sich alleine auf in eine ungewisse Zukunft. Die Reise mit dem Siedlerzug fand ich schon sehr spannend und fesselnd. Ihre Heilfähigkeiten und die ausführliche Beschreibung ihrer Kräuterkenntnisse war sehr genau beschrieben und interessant.
    Auch wenn das Buch den typischen Handlungsstrang eines Mittelalterbuches treu bleibt (armes Mädchen muss durch die Hölle gehen, um am Ende den Mann ihrer Träume und die Freiheit zu erlangen), fesselt es doch von der ersten Minute an!
    Das Buch ist sicherlich kein Meisterwerk, aber nichtsdestotrotz ein toller Schmöker für die typischen Mittelalter-Fans! :-)


    8/10 Punkte


    * ~ * Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken,
    der wird im Mondschein ungestört von Furcht die Nacht entdecken. * ~ *

  • Den 2. Teil werde ich sicherlich bald lesen, nur hoffentlich ist er auch so fesselnd, bei den Wanderhure-Büchern gings mir nämlich nicht so ...


    * ~ * Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken,
    der wird im Mondschein ungestört von Furcht die Nacht entdecken. * ~ *

  • Zitat

    Original von Zitronenfalta
    Den 2. Teil werde ich sicherlich bald lesen, nur hoffentlich ist er auch so fesselnd, bei den Wanderhure-Büchern gings mir nämlich nicht so ...


    Wird dir bestimmt auch gefallen. Die Hebammen Bücher sind ganz anderst, als wie die Wanderhuren Bücher. Ich habe jedenfalls keine probleme mit den Wanderhuren und Hebammen Bücher. Die Gefallen mir alle gleich :grin

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Das Geheimnis der Hebamme - Sabine Ebert



    Kurzbeschreibung: Deutschland zur Zeit von Kaiser Barbarossa: Weil sein Sohn tot geboren wurde, will Burgherr Wulfhart der jungen Hebamme Marthe Hände und Füße abschlagen lassen. Nur mit knapper Not gelingt ihr die Flucht aus dem Dorf. Um zu überleben, schließt sich das Mädchen einer Gruppe Siedler an, die ostwärts ziehen, um sich in dem noch unerschlossenen Gebiet ein neues, freies Leben aufzubauen. Angeführt werden sie von dem edlen Ritter Christian, der sofort von Marthe fasziniert ist. Doch ihre Schönheit und ihre besondere heilende Gabe haben auch die Aufmerksamkeit von Randolf erregt, Christians erbittertstem Feind ...


    Sabine Ebert: Wurde in Aschersleben geboren und ist in Berlin aufgewachsen. Sie hat Lateinamerika- und Sprachwissenschaften in Rostock studiert und arbeitet als freie Journalistin in Freiberg - dort, wo auch ihre Romane spielen.


    Meine Meinung: Marthe soll nach dem Tod ihrer Mutter, an Stelle dieser, das Kind der Burgherrin zur Welt bringen. Nachdem das Kind tot geboren wurde, flüchtet sie mit der Siedlergruppe,da ihr die Schlud dafür gegeben wurde und sie bestraft werden soll.. Marthe, die erst 14 ist, muss unwahrscheinliche Strapazen und Demütigungen auf sich nehmen. Trotz ihres jungen Alters besitzt sie besondere Fähigkeiten, in Form von Kenntnissen über Heilmittel und Medizinische Methoden. Die damalige Lebenssituation wird sehr realistisch dargestellt. Die Schilderungen von Kampf- und Foltersituationen sind teilweise sehr brutal. Die Geschichte ist flüssig und spannend geschrieben und man leidet mit Marthe richtig mit. Natürlich wird auch das Thema Liebe nicht ausgelassen, was dem Buch den letzten Touch gibt. Erinntert aber etwas an Iny Lorentzs "Wanderhure"......


    Das Buch ist ein Mix aus Spannung und gemütlicher Unterhaltung und somit wirklich lesenswert.