Ich dachte mir, als ich den Roman letztens in der Buchhandlung in der Hand hielt, dass ich endlich einen gut recherchierten, spannenden historischen Roman in der Hand halte. Ich wurde eines besseren belehrt...
Teilweise bin ich auch schwer beleidigt von den historischen Fehlern.
1167 in Franken
Soweit ich beim Einlesen bemerkt habe, spielt in dieser Geschichte ein nicht unwesentlicher Teil vor der Inquisition. Im 12.Jahrhundert und Inquisition.. und vor allem mit dem Stichwort "Hexenverfolgung". Außerdem erwähnte die Autorin in einer Leserunde, dass die Hexenverfolgung vor allem für Bader und Ärzte dienlich war, um Kräuertweiber und Hebammen, so genannte "kluge Frauen" aus ihrem Beruf zu treiben. Zu diesem Schwachfug möchte ich eigentlich nicht viel sagen, außer, man solle sich einmal von Astrid Fritz den folgenden Aufsatz: Hexenwahn in der Frühen Neuzeit oder: Über drei populäre historische Irrtümer zu Gemüte führen.
Des weiteren: der Stil des Romanes ist furchtbar, zu modern, wenig bemüht detailreich zu schildern. Die Sprache geht kräftig daneben; die Autorin will das Mittelalter beschreiben, aber irgendwie ist es sehr sauber, das einzige Störende ist ein Mann, der am Schandpfahl hängt. Wo ist der Misthaufen, der an jeder Stadt und jedem Dorf zu sehen war? Wo sind die fettigen Haare, stinkende Kleidung, noch waldähnlichen Dorfumrandungen?
Ich habe dieses Buch entsetzt wieder weggelegt. Nicht allein die Sprache entsetzt mich, da sie wenig ansprechend ist, sondern auch, wie viele Fehler die Autorin im Bezug auf die historischen Details macht. Ganz schlecht recherchiert und vor allem: Ganz schlecht geschrieben.