Hier kann zu den Kapiteln "Friede und Selbstbehauptung" geschrieben werden.
'Werte' - Friede und Selbstbehauptung
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Selbstbehauptung war für mich bislang immer ein neutrales, wenn nicht gar positives Wort, als Gegensatz zu Frieden habe ich bislang nie betrachtet. So erhält es natürlich plötzlich einen negativen Beigeschmack. Und doch macht dieses Wertepaar irgendwie Sinn. Dieses Kapitel ist sicher eines der beklemmendsten, es macht nachdenklich und traurig, zeigt die Absurdität von Gewalt und Krieg auf und macht doch im Angesicht der vernünftigen und weitsichtigen Menschen ein wenig optimistisch.
von Aquin
Sein Augustinus-Zitat, dass Krieg geführt wird, um Frieden zu erlangen, ist in sich paradox – wie auch die Geschichte und die aktuelle Realität zeigt. Ist es nicht naiv zu glauben, dass das Ende eines Krieges, das nur Verlierer kennt, selbst bei den vermeintlichen Siegern, die Basis für einen nachhaltigen Frieden ist? Natürlich ist es das, und doch berufen sich auch heute noch sogar Weltmächte darauf. Die Annahme, die Besiegten wären dankbar im Angesicht ihrer Bezwingung ist schlichtweg absurd und dumm.@ Peter
War es tatsächlich so, dass Menschen, die bei Waffenproben zu Tode kamen, kein kirchliches Begräbnis erhielten? Wenn ja, warum nicht?von Rotterdam
„Was die Mehrzahl zusammentrug, wird von wenigen verschwendet, was rechtmäßig aufgebaut worden, zerstören sie aufs grausamste“ – und das Absurde, ja geradezu Obszöne daran ist, dass nicht die Machthaber selbst es zerstören, sondern genau jene schicken, die es aufgebaut haben, Opfer bringt und ist alleine das Volk.Grotius
Die Angst vor eigenem Leiden und um die eigene Sicherheit ist KEIN Grund für einen Krieg!Pascal
Seine Gründe, die Krieg rechtfertigen, sind für mich nicht nachvollziehbar, erst recht nicht, sein Argument „wenn die Wahrheit durch die Feinde des Glaubens beleidigt ist“ – eine Rechtfertigung der Glaubenskriege, die schon per definitionem absurd sind.Penn
Er zeigt hier sehr fortschrittliches Gedankengut: der Plan einer Art Völkerbund, der den Frieden bewahren soll.Anne Frank
ist in vielen Schulen immer noch Pflichtlektüre und das zu Recht, mögen noch viele Schüler dieses wichtige Tagebuch lesen!Lindgren
Nicht nur eine wunderbare Geschichtenerzählerin, sondern eine weise Frau, von der es ruhig mehr auf dieser Welt geben dürfte!Donovan
Ein wunderbarer und tieftrauriger Song, der mir bei jedem Hören kalte Schauer über den Rücken laufen lässt-----------------------
inspiriert zu:
- mehr Informationen über Bertha von Suttner -
Zitat
Original von milla
@ Peter
War es tatsächlich so, dass Menschen, die bei Waffenproben zu Tode kamen, kein kirchliches Begräbnis erhielten? Wenn ja, warum nicht?Antwort aus der Hüfte: Solche Proben waren Gottesproben. In ihrem Ausgang sprach Gott sein Urteil über die Kandidaten. Wenn er den Stab über sie brach, hatten sie kein kirchliches Begräbnis verdient.
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inspiriert zu:
- mehr Informationen über Bertha von Suttner -
Danke Peter!
Erinnert mich wiederum an die Praktiken der Inquisition: Wenn Gott ihnen nicht hilft, müssen sie wohl mit dem Teufel im Bunde sein - oder so ähnlich.
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Wieder mal ein interessantes Wertepaar. Ist es denn nur auf „unfriedliche“ Art und Weise möglich, sich selbst zu behaupten? Widersprechen sich diese beiden Werte so sehr?
Die Sache mit dem Frieden ist ja eine sehr Schwierige. Wie heißt es so schön „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“. Das läßt sich im kleinen feststellen wie auch im ganz großen Umfang mit den „bösen“ Nachbarländern. Frieden ist eigentlich das, was sich die meisten wünschen. Doch ist der Weg, der zum Frieden führt, oft alles andere als friedlich.
Das Thema ist eines derer, die mich sehr berühren. Ich kann mich noch sehr gut an die Erzählungen meiner Großeltern an eine alles andere als friedliche Zeit erinnern und auch das, was man bis heute in den Medien über Kriege mitbekommt läßt einen hoffen, so etwas niemals miterleben zu müssen.
Furchtbar finde ich übrigens auch Kriege, die aus religiösen Gründen (egal welcher Couleur) geführt werden. Ich möchte immer fragen, ob der „betroffene Gott“ (wie auch immer er genannt wird) Blutvergießen in seinem Namen wirklich gutheißt.
Im Schlußwort stellt Peter Prange die Frage: Wann ist die gewaltsame Intervention zum Schutz von Menschenrechten legitim? Das ist eine sehr gute Frage. Ist sie es denn überhaupt? Auf der anderen Seite: Muß man sich alles gefallen lassen? Wann ist der Punkt gekommen, einzuschreiten? Müssen diese Konflikte denn wirklich gewaltsam gelöst werden? Man sollte meinen, der Mensch wäre inzwischen weiter. Leider müssen wir jeden Tag aufs Neue beim Blick in die Medien feststellen, daß wir es nicht sind.
Von Aquin
Jeder Krieg ist unerlaubt.... wenn sich nur alle an dieses Verbot halten würdenDass die Toten von Waffenproben aus dem Grunde, daß diese Kirchenübungen von der Kirche verboten sind, kein kirchliches Begräbnis erhielten, war mir ebenfalls neu. Interessant. Wieder das dazugelernt.... wie so oft in diesem wunderbaren Buch!
Milla schrieb
Ist es nicht naiv zu glauben, dass das Ende eines Krieges, das nur Verlierer kennt, selbst bei den vermeintlichen Siegern, die Basis für einen nachhaltigen Frieden ist? Natürlich ist es das, und doch berufen sich auch heute noch sogar Weltmächte darauf. Die Annahme, die Besiegten wären dankbar im Angesicht ihrer Bezwingung ist schlichtweg absurd und dumm.Das kann ich nur unterschreiben! Ich habe mich das auch schon gefragt. Aber dieser Irrglaube ist nach wie vor noch immer weit verbreitet.
Von Rotterdam schreibt
„Der größte Teil des Volkes hasst den Krieg und bittet um Frieden. Nur einige wenige, deren gottloses Glück aus dem Unglück der Allgemeinheit herrührt, wünschen den Krieg“.Ist das nicht immer noch so? Einige „da oben“ treffen diese Entscheidung – aber damit leben (oder eher kämpfen) müssen oft die, die ihn am wenigsten wollten.
Grotius
nennt drei gerechte Gründe zum Kriege: Verteidigung, Wiedererlangung des Genommenen und Bestrafung.Ein „vorbeugender“ Krieg aus der Angst vor übergroßer Macht des Gegners ist nicht gerecht – und das kann auch ich nur unterschreiben.
Ein überraschend interessanter Text von einem Mann, der mir bis dato gänzlich unbekannt war.
Penn
Justiz als Mittel zum Frieden – anstelle von Krieg. Ein interessanter Gedanke. Funktioniert nur leider nicht. Denn einem Krieg gehen doch meist diplomatische Lösungsversuche voraus. Krieg ist doch meist erst die letzte Konsequenz, wenn Reden nichts genützt hat.Von Suttner
Eine interessante Frau, die 1905 den Friedensnobelpreis erhalten hat. Ich werde ebenfalls ein wenig mehr über sie in Erfahrung bringen. Den kurzen Text, ihren Weg zum Pazifismus, fand ich jedenfalls sehr interessant. Es muß zu ihrer Zeit sehr schwierig gewesen sein für eine Frau, sich in dieser Hinsicht zu engagieren oder überhaupt nur zu äußern. Frauen hat man damals ja noch gerne jegliches Fünkchen Menschenverstand abgesprochen (jaja, ich weiß – manche tun das noch heute, aber das gehört jetzt nicht hierher!)Anne Frank
Ich kann jedem nur empfehlen, das Tagebuch der Anne Frank zu lesen. Auch ich habe es in der Schule als Pflichtlektüre gelesen, aber dies war eines der wenigen Pflichtlektürebücher, die ich später ein zweites Mal gelesen habe und bis heute noch im Bücherregal stehen habe.Astrid Lindgren
Eine Autorin, die ich von klein auf sehr, sehr gerne gelesen habe und eine außerordentlich kluge Frau. Ihre Rede, die sie anläßlich der Verleihung des Friedenspreises des dt. Buchhandels gehalten hat, finde ich sehr interessant. Ein spannender und doch logischer Gedanke, bereits bei der Erziehung der Kinder, den Weltenlenkern von übermorgen, anzusetzen.Wenn ich mir die Berichte von amoklaufenden Schülern so ansehe, beschleicht einen ja auch oft das Gefühl, daß bei vielen Kindern in der Erziehung sehr viel schief gelaufen ist oder versäumt wurde.
Das Bild des Steines auf dem Küchenbord fand ich schön. Wenn wir doch alle nur einen Stein dort liegen hätten.
Donovan
Das Lied kannte ich gar nicht – zumindest sagte es mir nichts. Ein sehr berührender, trauriger Text und ich werde mir das Lied dazu schleunigst anhören.Der Berliner Appell
„Frieden schaffen ohne Waffen“
Wie schön wäre es. Doch ich fürchte, wir sind noch nicht so weit. -
Zitat
Original von Batcat
Justiz als Mittel zum Frieden – anstelle von Krieg. Ein interessanter Gedanke. Funktioniert nur leider nicht. Denn einem Krieg gehen doch meist diplomatische Lösungsversuche voraus. Krieg ist doch meist erst die letzte Konsequenz, wenn Reden nichts genützt hat.
Aber auch erst in neuerer Zeit, Stichwort UN etc. Allerdings fragt man sich schon, wie du oben geschrieben hast, wie lange man sich "friedlich" auf der Nase herumtanzen lassen darf - eine sehr sehr schwierige Frage, auf die ich auch keine Antwort weißZitatOriginal von Batcat
Donovan
Das Lied kannte ich gar nicht – zumindest sagte es mir nichts. Ein sehr berührender, trauriger Text und ich werde mir das Lied dazu schleunigst anhören.
Unbedingt!!! *Gänsehaut-Alarm*