Es ist zwar schon einige Jahre her, dass ich das im folgenden beschriebene Buch gelesen habe.
Jedoch habe ich mich gerade gefreut, es nicht im Verzeichnis zu finden, denn genau dieses Werk vorzustellen, würde mir für meinen Auftakt hier schon sehr gut zupass kommen.
Es ist ein "RocknRoll-Roman" würde ich sagen.
Also:
Uns verbrennt die Nacht - Graig Kee Strete
Kurzbeschreibung
"Craig Kee Strete, geboren 1950 in Fort Wayne/ Indiana, ist Cherokee-Indianer. Als er knapp fünfzehn Jahre alt war, begegnete ihm in Los Angeles der Rock-Star Jim Morrison: Strete war überwältigt. Mit seinem Roman um den legendären, früh verstorbenen 'Doors'-Chef hat er kein Heldenepos geschrieben, sondern die pralle Story eines wilden Trips durch die Sechziger."
Eigene Meinung
Natürlich stimmt das so nicht ganz. Strete hat einen Phantasieroman geschrieben. Selbst Morrison war für die Geschichten, die beiden da angeblich durchleben, noch weit zu jung und zu brav in der Schule.
Ausserdem lebt die Story von schon fast satirisch anmutenden Übertreibungen, denen man ansich schon anmerkt, dass das so nicht alles tatsächlich passiert sein kann!
Aber das macht nichts! Unterhaltsam ist das Buch auf jeden Fall.
Die beiden versuchen auf Parties sich gegenseitig Frauen abzujagen oder zuzuschachern. Sie nehmen mehr und mehr Drogen und fahren dafür umso schneller über rote Ampeln, fliehen total stoned mit Vollgas vor der Polizei. Sie stürzen von einer wilden 60er-Jahre Feier in die nächste, überall trieft der Roman hier von den wilden Klischees wilder Parties ohne den rohesten Tabus.
Das Buch ist nichts für sehr junge oder zartbesaitete Leser, denn die Geschichte ist eine Achterbahnfahrt aus unverblümten Sex, Drogen, Diskriminierung, Gewalt, Kriminalität und weltverfremdenden Klischees
des RocknRoll und dessen Zeit.
Es ist damit aber auch überaus kurzweilig, man schafft es leicht an einem Tag. Immer wieder will man wissen, wie der selbstzerstörerische Indianer diesmal wieder aus den Fängen der Cops, aus den wuchtigen Pranken wüster Motorradrocker oder aus dem gesponnenen Netz feuchtgeiler Lokomotivenmädels entkommen will. Immer wieder will man erfahren, wie
der nächste Drogentrip nun beschrieben wird.
Der Autor (also eben auch der Hauptprotagonist) besticht durch Selbstironie und bösem Zynismus. Morrison bleibt eine wunderliche Lichtgestalt, im Vergleich zu Strete immer auf der Siegerseite, wird jedoch nicht nervig angehimmelt.
Wer dieses Buch anfängt, legt es nicht weg, ohne durch zu sein. Wer sich darauf einläßt, erlebt einen 3-4stündigen wüsten und schonungslosen, aber auch überaus witzigen RocknRoll-trip!