Im Sommer der Mörder- Oliver Bottini

  • Kurzbeschreibung von amazon


    Sommer im Breisgau. Kirchzarten ist der friedlichste Ort der Welt. Bis eines Tages im Morgengrauen ein kleiner Holzschuppen in Flammen aufgeht - und urplötzlich ein Inferno losbricht. Verheerende Explosionen überraschen die Freiwillige Feuerwehr ... Die Idylle von Kirchzarten war trügerisch: Unter dem Schuppen hatten Unbekannte ein illegales Waffenlager angelegt.


    Die Freiburger Hauptkommissarin Louise Bonì steht vor dem schwierigsten Fall ihrer Karriere. Erste Spuren führen zurück in das zerfallende Jugoslawien der Neunziger Jahre. Doch als ein kaltblütiger Mord geschieht, beginnt Louise zu begreifen, dass der Fall weit größere Dimensionen hat."


    Über den Autor


    Oliver Bottini, geb. 1965 in Nürnberg, Studium der Literaturwissenschaft und Psychologie, Ausbildung zum Kung-Fu- und Qi-Gong-Meister. Seit vielen Jahren widmet er sich dem Studium des Buddhismus und hat bereits mehrere Arbeiten zum Thema publiziert. Er lebt als Redakteur und Buchautor in München.


    Meine Meinung:


    Nicht wieder einer von den weiteren Lokalkoloritkrimis aus schneller Feder einen schnellen Euro, sondern eine liebevoll erzählte Geschichte, in der die weitere Entwicklung der Louise Boni, die als Hauptkommissarin soeben erst versucht hat ihre Dämonen im Alkoholnebel zurückzulassen und nach einer Denkpause im Zen- Kloster nicht wieder auftaucht wie neugeboren, sondern sich in das Leben und Arbeitsleben zurücktastet. Dort trifft sie auf sture Bauernköpfe und bürokratische Hemmnisse, auf Geister der Vergangenheit und der Gegenwart.


    Oliver Bottini hat einen spannenden Krimi verfasst, der allerdings deutlich Band zwei ist, man sollte also "Mord im Zeichen des Zen" gelesen haben, da man sonst viele Anspielungen nicht versteht. Der Krimiplot ist in sich abgeschlossen, die Geschichte als solche nicht. Diese ist aber für dem Leser ebenso spannend wie die Lösung des Kriminalfalles die nicht nur die Frage beiinhaltet wer, sondern auch worum, wie konnte es dazu kommen und wie wird man (leicht und unbemerkt) verstrickt in Dinge, die einem letztlich aus der Hand gleiten können und die Ideale, die man einbrigen wollte, sind auf einmal hohl und leer. Den Spannungsbogen bezieht die Geschichte (Erzählung) aus der Geschichte (Historie) und ihrer Betrachtungsweise, die Auflösung ist nicht so "plötzlich", schnelles Ende- hopplahopp, sondern stimmig entwickelt.


    Fazit: Mehr davon...

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Ich hab mal die ISBN angefügt :-)


    Um den "Mord im Zeichen des Zen" schleiche ich schon herum, das gab es sogar neulich als ME, aber ich dachte an meinen SUB und hab es liegen gelassen...


    Danke für die Buchvorstellung, Beowulf, beim nächsten Mal greife ich zu, wenn ich Oliver Bottini auf dem Buchdeckel lese :-)

  • Ich habe das Buch heute durch gelesen und bin genauso überzeugt wie von Band eins.


    Das Buch ist spannend, aber kein typischer Thriller. Deswegen würde ich es auch als etwas anspruchsvoller ansehen als manch andere Thriller / Krimis, in denen das Blut nur so spritzt, Ekelszenen sich häufen und die ganze Zeit ein irrer Mörder gejagt wird (nicht das ich sowas nicht auch mal ganz gern lese ;-) ) dieses Buch ist anders: ruhiger, sachlicher, vielleicht sogar realistischer.


    In einem muss ich mich auch ganz klar Beowolf anschließen: unbedingt erst Band eins der Serie lesen - die Hauptgeschichte an sich ist zwar abgeschlossen, aber ich finde auch gerade die Geschichte der Hauptperson sehr stimmig und interessant und die baut ganz klar auf Band eins auf!

  • Als ich das Buch zuklappte, da lagen 460 zum Teil völlig überladene Seiten hinter mir. Einiges kam in diesem Buch völlig bedeutungsschwanger daher ohne aber großartig etwas auszusagen. Die Dialoge teilweise sehr hölzern und gestelzt. Und mir begegneten auch eine Unzahl von Personen, die offenbar schon in Bottinis erstem Roman mitgewirkt hatten, vieles wurde als bekannt vorausgesetzt, und erschwerte das Lesen dieses zweiten Buches um die Kommissarin Boni. Ein Hinweis auf dem Buchrücken, dass man dieses Buch erst dann lesen solle wenn man das erste Buch gelesen habe, wäre sehr hilfreich gewesen.
    Nein, das Buch war absolut nicht mein Ding.
    Ich habe mich wirklich durch dieses Buch gequält, immer in Versuchung es wieder wegzulegen, habe aber dann doch durchgehalten frei nach dem Motto „Da muss doch noch was kommen!“ – aber es kam nichts mehr.
    Enttäuscht stellte ich das Buch dann auf das Regal für zu „entsorgende“ Bücher.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Schade, hättest du vorher hier nachgelesen hätte deine Meinung anders aussehen können, Pech gehabt.



    Ich glaube kaum. Der ganze Stil gefiel mir nicht sehr, da waren die Anspielungen auf den ersten Band nur ein Übel von einigen weiteren Übeln in diesem Buch.


    Dabei ist der Schwarzwald für mich eines der schönsten Gebiete in Deutschland..... :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Mein Fazit:
    Der zweite Fall der Kommisarin Louise Boin.
    Es beginnt alles mit einem Knall ala Hollywood und flaut dann wieder drastisch ab.
    Was mir mein Lesevergnügen ziemlich getrübt hat, war der ständige Bezug auf das Vorgängerbuch.
    Also für alle die "Mord im Zeichen des Zen" nicht gelesen haben, ist meine Empfehlung erst dieses zu lesen, um einen Bezug zur Protagonistin und ihren Erlebnissen zu bekommen.
    Von mir nur 5 Punkte

  • schade... kann ich nur sagen. Vieles wird kaputt gemacht. Wie die Vorgänger schon erwähnten wird zu viel auf den ersten Teil angespielt und nichts erklärt. Mich persönlich haben auch die vielen Abkürzungen aus dem Polzistenjargon aufgeregt. Weiß jemand was ein MEK ist? :-( Der Vorgänger Im Zeichen des Zen war mittelmässig und dem zweiten Teil habe ich eine Chance gegeben die er nicht verdient hat. Die Handlung eher fade ohne wesentliche Spannung, viel Selbstmitleid der Hauptperson. Schade...


    LG Zen-71

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • Wenn "jemand" regelmäßig Zeitung liesst sollte er wissem was ein mobiles Einsatzkommando ist, allerdings kann man das offensichtlich nicht von jedem Leser verlangen....

  • Zitat

    Original von beowulf
    Wenn "jemand" regelmäßig Zeitung liesst sollte er wissem was ein mobiles Einsatzkommando ist, allerdings kann man das offensichtlich nicht von jedem Leser verlangen....


    Sinn eines Forums ist für mich der sachliche Austausch, hier in Form von Büchern bzw. Literatur. Der Anspruch einer Diskussion ist sicher nicht, das jeder der selben Meinung ist. Das macht es ja gerade so spannend. Sinn kann es aber nicht sein persönlich herablassend und abwertend gegenüber anderen Teilnehmern zu sein. Und genau das ist dieser Satz beowulf

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • In ihrem zweiten Fall muss die Freiburger Kommissarin Louise Boní einen Fall aufklären bei dem ein illegales Waffenlager explodiert.
    Doch ist das nur die Spitze des Eisbergs.
    Oliver Bottini schreibt gewohnt spannend und unterhaltsam, „Im Sommer der Mörder“ ist der zweite Fall von Louise Boní und sollte auch in dieser Reihenfolge gelesen werden, da immer wieder Bezug auf den Vorgänger „Mord im Zeichen des Zen“ genommen wird und sich Louise auch privat weiterentwickelt hat.
    Der stimmige Ausgleich von Louises Berufs – und Privatleben gewährt dem Leser zusätzlich einen guten Einblick in ihre Seele und lässt so einiges klarer erscheinen.
    Das Thema an sich fand ich nur mäßig spannend und stellenweise war das Buch auch etwas langatmiger. Das wurde aber durch eine stimmige Atmosphäre, tollen und authentischen Charakteren und Bottinis eigenständigem Schreibstil ausgeglichen.
    Auf weitere Bücher sowie auf eine Weiterentwicklung von Louise Boní freue ich mich schon sehr.


    4 von 5 Sternen!