Kurzbeschreibung
Düsseldorf, Februar 1929. Am Zaun einer Großbaustelle wird die Leiche eines kleinen Mädchens gefunden. Gewürgt, missbraucht, erstochen, mit Petroleum übergossen und angezündet. "Wer tut so etwas?", fragt einer der Polizisten erschüttert. Die zynische Antwort lautet: "Meistens der Vater. Oder der Onkel."
Doch dieser Fall ist anders.
Kommissar Wilhelm Berger sieht sich rasch mit einer ganzen Reihe brutaler Überfälle auf Männer, Frauen und Kinder konfrontiert. Ist hier ein Wahnsinniger am Werk? Ein Verdächtiger wird schließlich gefasst und gesteht alles. Doch die grausamen Morde gehen weiter...
Dieser Fall hat sich tatsächlich zugetragen, wenngleich die Namen der Opfer abgeändert wurden. Jürgen Ehlers zeichnet das bizarre Bild des triebhaften Serientäters Peter Kürten, der mit seinen grausamen Verbrechen die Düsseldorfer Bevölkerung monatelang in Furcht und Schrecken versetzt und unter dem Namen Der Vampir von Düsseldorf in die Kriminalgeschichte einging..
Über den Autor:
Jürgen Ehlers, geb. 1948, arbeitet im geologischen Institut in Hamburg. Seit 1992 schreibt er Kurzkrimis, die in verschiedenen Verlagen im In- und Ausland veröffentlicht wurden und ist Herausgeber von Krimianthologien. Er ist Mitglied im "Syndikat" und der "Crime Writers' Association" Er lebt in einem kleinen Dorf unweit von Hamburg. Mitgegangen ist sein erster Kriminalroman beim KBV.
Meine Meinung
Das Buch beschreibt sehr anschaulich die Ermittlungsarbeit dieses spektakulären Kriminalfalles der späten 20er Jahre. Sehr lange Zeit tappt die Polizei im Dunkeln und kommt bei ihren Ermittlungen nicht recht voran. Auch die Unterstützung der Kriminalisten durch Berliner Kollegen hilft da nicht weiter. Sehr anschaulich schildert der Autor die kriminalgeschichtlich interessante Entwicklung der Ermittlungsarbeit. Ganz langsam baut sich ein Informationsnetzwerk der ermittelnden Behörden auf.
Jürgen Ehlers fesselt seine Leser mit einer sehr spannenden Schilderung der damaligen Ereignisse, wenn auch die kleinteilige Stückelung in viele teis sehr kurze Kapitel etwas gewöhnungsbedürftig waren. Der Autor erzählt die wahre Geschichte verknüpft mit einem fiktiven Hintergrund um den ermittelnden Kriminalkommissar Berger zum Teil in kurzen 1- oder 2-Wortsätzen. Normalerweise stört mich so ein Sprachstil eher, aber hier scheint er zu den atemberaubenden Geschehnissen zu passen. Man zittert mit, ob den Opfern die Flucht noch gelingt.
Eine Sache fehlt definitiv am Schluss des Romans. Das Buch endet mit der Verhaftung des Täters. Ein Epilog über das wahre Ende des Falles hätte dem Buch gut getan. Wen es interessiert, hier bekommt der "Vampir von Düsseldorf" ein Geschicht.