Ein Kind ist tot

  • Hallo, Oryx.


    Zitat

    Man muss sich als Vater die Frage stellen "Kann und will ich Kinder haben und versorgen und für sie verantwortlich sein?".


    Leider versagen beim Mann sämtliche kognitiven Fähigkeiten, sobald er eine Erektion hat, das ist wissenschaftlich bewiesen. Aber ausgerechnet in diesem Moment werden die meisten Kinder gezeugt.

  • Wenn ihr den Link von BJ mal gehen würdet:


    Die Zahl der Fälle von Kindsmißhandlungen sinkt, im Vergleich der letzen zwanzig Jahre sogar erheblich. Der mediale Rummel steigt dafür überproportional. Jedes Kind wird vom ersten Moment über die Verhaftung des Täters, Beerdigung, Prozeß so häufig durch die Zeitung gezerrt, alle kennen zumindestens vorübergehend die Vornamen, aber durch die ständige Berichterstattung hat man den Eindruck es sei eine Vielzahl von Fällen. Die gefühlte Kriminalität und die tatsächliche Kriminalitätsrate weichen sehr stark voneinander ab.


    Leider führt das nicht dazu, dass die Bürger gegenseitige Verantwortung füreinander übernehmen, gerade in sozialen Randgruppen ist der Egoismus und Egozentrismus wohl recht hoch (bloß persönlicher Eindruck, nix wissenschaftliches bekannt).


    @ BJ und wie wird man asozial, wird man dazu geboren? Was hältst denn gerade du von dem Satz " Was ihr an Kindergarten- und Hortplätzen spart, zahlt ihr nachher an Knastplätzen" (so ähnlich auch Prof. Pfeiifer) ??

  • Herrjeh. Natürlich gibt es kein "Rundum-Sorglospaket" beim Überwachen von Sozialleistungen. Wo wollt ihr denn da anfangen? Bei den Sozialämtern oder den ALG II-Stellen, die Hilfen auszahlen für Leute, die nebenher munter verdienen. Oder bei den Finanzämtern, die amüsieren sich schon bei den Märchenzetteln zur Einkommensteuererklärung zu Tode.


    Es gibt kein Gießkannenprinzip! Und in den Behörden sitzen auch nicht nur blinde Trottel, die nie einen Fuß vor die Tür setzen um unangekündigte Hausbesuche zu machen. Das, was da aufgedeckt wird, ist bei einem Teil der Leistungsbezieher ein kleiner Teil des Mißbrauchs.


    Der Staat hat einen Schutzauftrag für Kinder, eben weil in einem sozialen Gefüge nicht alles der Familie überlassen wird. Diesen Schutzauftrag nehmen die Jugendämter auch wahr. Natürlich kann es nicht 100 %ig funktionieren. Dazu reichen Kontrollfunktionen nicht aus. Einen solchen Anspruch darf man auch gar nicht haben. Gutscheine - schön und gut. Aber die reißen es auch nicht raus. Klar gibt es auch hierzulande Lebensmittelgutscheine für Familien, die bereits aufgefallen sind. Damit kann man zu einem ganz geringen Teil sicherstellen, dass nicht alles mißbräuchlich durchgebracht wird. Allerdings halte ich nach meiner Erfahrung die Gutscheinpraxis für nicht besonders effektiv. Sie trägt auch nicht dazu bei, dass die Leute zukünftig besser mit ihren Problemen zurecht kommen.


    Zitat

    denn ich sehe ganz und gar nicht ein, für Hilfestellung anderer bezahlen zu müssen und zwar weil sie diese Hilfestellung nicht benötigen, sondern weil sie asozial sind.


    BJ, so ganz habe ich das jetzt nicht verstanden. Du zahlst mit deinen Steuergeldern bereits jetzt für Familien mit, die genau derartige Hilfen bekommen. Zumindest eine Zeitlang und manchmal nicht ganz erfolglos. Die Hilfen werden auch nicht gewährt, weil sie "asozial" sind, sondern weil die schwächsten Mitglieder, die Kinder sonst völlig unter die Räder kämen. Ich denke da z. B. an freiwillige Erziehungshilfen, bei denen die Familien durchaus auch lernen, mit ihren Geldern vernünftig zu wirtschaften.

  • Zitat

    Original von TomLeider versagen beim Mann sämtliche kognitiven Fähigkeiten, sobald er eine Erektion hat, das ist wissenschaftlich bewiesen. Aber ausgerechnet in diesem Moment werden die meisten Kinder gezeugt.


    Komisch, ich dachte, das läge an den verabreichten Drogen... :lache


    Mal im Ernst: Wenn man Kinder haben will, dann macht man sich doch im Vorfeld seine Gedanken, ansonsten ist man wirklich nicht besser als ein paar Hasen oder wie BJ es nennt: Asozial.

  • Vorallem aus einem Grund ist Gutschein eine schlechte Lösung. Wir haben auch in D schon mit dem Problem der Stigmatisierung zu kämpfen- wohnst du in einer bestimmten Strasse, in einem bestimmten Stadtteil hast du als Jugendlicher null Chance auf Lehrstelle, egal wie gut du bist.
    Ich habe schon meine Kanzlei als Bewerbungspseudoadresse für MandantInnen Kinder verwendet, damit die bessere Anfangschancen haben.
    Wenn du mit einem Gutschein einkaufen gehst kannst du gleich mit dem Schild rumlaufen- hallo ich werde als Asozialer geführt. Ausserdem gibt es (Erfahrung aus dem Asylantenbereich) durchaus skrupellose Geschäftemacher, die solche Gutscheine in Bargeld einlösen, zum Kurs von 35%.

  • beowulf : In Mexiko bekommt jeder Arbeiter oder Angestellter solche Gutscheine zusätzlich zum Gehalt und sie sind für die Firmen steuerlich absetzbar. Ich kenne Direktoren, die diese Gutscheine beim Abendessen beim Franzosen einsetzen.


    BTW: Könntest Du mir auch meine erste Frage von heute beantworten?

  • @ Beowulf + Idgie
    Es geht hier nicht darum wie man es wird, sondern wie es sich äußert. Ich bin gerne bereit durch meine Steuern sozial Schwache mit zu finanzieren. Nicht bereit bin ich aber Hilfestellungen mitzufinanzieren, die bei normalem Verhalten nicht notwendig wären.
    Ich weiß, daß das etwas absurd und vorallem egoistisch klingt, aber warum muß ich dafür herhalten, wenn die es nicht auf die Reihe bekommen, ihre Kinder zu erziehen bzw. sich richtig zu kümmern.
    (Nur mal so als Diskussionsansatz...)


    Zitat


    Was hältst denn gerade du von dem Satz " Was ihr an Kindergarten- und Hortplätzen spart, zahlt ihr nachher an Knastplätzen" (so ähnlich auch Prof. Pfeiifer) ??


    Hm... da seh ich den Zusammenhang zum jetzigen Thema nicht ganz, aber ich geh gerne drauf ein.
    Kriminalität hat nichts mit Bildung oder Erziehung zu tun. Die einen rutschen ab, weil sie keine anderen Möglichkeiten haben, die anderen sind kriminell, weil es für sie profitabel ist.
    Allerdings sehe ich diesen Grundstein zum Abrutschen nicht bei Kindergarten / Hortplätzen liegen, sondern eher bei der Schulbildung bzw. Arbeitsplatz/Ausbildungsplatzsuche oder und vor allem bei der außer schulischen Betreuung. Natürlich prägen einen Menschen voralle die jungen Jahre, aber von fehlenden Hortplätzen auf Knastinsassen zu schließen halte ich doch für sehr weit hergeholt.

  • Ups. Der eine oder andere sollte mal nachlesen, was der Begriff "Asozialität" tatsächlich bedeutet. Er bezeichnet nicht jene, die am Rande der Gesellschaft stehen, weil sie - im weitesten Sinne - arm sind (an finanziellen Mitteln, möglicherweise auch an geistigen Fähigkeiten), sondern Menschen, die nicht dazu in der Lage sind, sich den Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens unterzuordnen.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Asozialit%C3%A4t


    Die Bezeichnung als "Asozialer" gilt übrigens als Beleidigung und wird bei Anwendung und öffentlichem Interesse (das gilt generell beim Straftatbestand der Beleidigung) auch entsprechend geahndet.

  • Zitat

    Wenn du mit einem Gutschein einkaufen gehst kannst du gleich mit dem Schild rumlaufen- hallo ich werde als Asozialer geführt.


    Kann ich leider bestätigen, die Asylanten und wenn mich nicht alles täuscht auch ne Zeitlang die Sozialhilfeempfänger werden/wurden bei uns mit solchen Einkaufsgutscheinen ausgestattet.
    Ich war dann irgendwann beim Arzt und hab meinen Krankenschein vorgelegt, da ich keine Versichertenkarte habe. Im Wartezimmer ging das große Getuschel los und alles starte mich an, als käme ich vom Mars. Ich hab dann irgendwann ganz dreist gefragt, was denn los sei. Nun siehe da die Sozialhilfeempfänge haben wohl die gleichen Krankenscheine, wie die Polizei und zack war ich Sozialhilfeempfängerin mit Manolo Blahniks und Dieseljeans... :lache

  • Es wir ja gerade drauf herumgeritten, dass der Staat sich nicht in alles einmischen, bzw. alles kontrollieren soll.
    hm..stellt sich die Frage, warum eine Firma 2x im Jahr von allen Möglichen Instutitionen geprüft wird, warum ein Auto alle zwei Jahre zum Tüv muss, warum HUNDEhalter mittlerweile geprüft werden, bzw. deren Köter
    Ich kann ne endloslange Liste fortsetzen..
    Des öfteren war mal ein Kinderführerschein im Gespräch, für sooo hirnlos halte ich das nicht, auch nicht die stichprobenartige Überprüfung von Familien.
    Auch damit kann man nicht alles verhindern, aber evtl. im Vorfeld doch was tun!


    BJ Was passiert eigentlich, wenn ihr zu einer Familienstreitigkeit gerufen werdet..wo es offensichtlich íst dass Vatter säuft, die Mutter oder Kinder schlägt..was tut ihr?

  • Zitat

    Die Bezeichnung als "Asozialer" gilt übrigens als Beleidigung und wird bei Anwendung und öffentlichem Interesse (das gilt generell beim Straftatbestand der Beleidigung) auch entsprechend geahndet.


    Herr Schöffe, darf ich korrigieren?
    Die Bezeichnung gilt nur dann als Straftatbestand, wenn sich der Benannte beleidigt fühlt durch diesen Ausspruch und wenn andere diesen Ausspruch mitbekommen haben. Weiterhin muß ein Strafantrag gestellt werden. Öffentliches Interesse bei einer solchen harmlosen Beleidigung kann ich persönlich nur bei einer hochgestellten politischen Persönlichkeit, einem Richter oder ähnlichem vorstellen. Vielleicht noch bei Otto Normal wenn sie vor einem sehr großen Publikum erfolgte, im TV oder so....
    Aber ansonsten mach mal nicht die Pferdchen scheu....
    ich habe den Begriff schon genauso benutzt, wie du ihn definierst.

  • Nun, Frau Beamtin, auch die Begriffe "Arschloch", "Hackfresse" oder "Saufnase" werden höchstselten als Beleidigung geahndet, wenn sie zwischen Freunden fallen. Was wolltest Du mir eigentlich sagen?


    @Alexx: Kühne Idee, das mit dem Kinderführerschein. Vorher aber sollten wir genau definieren, wie die künftige Herrenrasse auszusehen hat, auf die wir uns dieserart zubewegen. :wow

  • Zitat

    Original von Tom
    @Alexx: Kühne Idee, das mit dem Kinderführerschein. Vorher aber sollten wir genau definieren, wie die künftige Herrenrasse auszusehen hat, auf die wir uns dieserart zubewegen. :wow


    Tja ich gebs zu...keine Ahnung! :wow

  • Zitat

    BJ Was passiert eigentlich, wenn ihr zu einer Familienstreitigkeit gerufen werdet..wo es offensichtlich íst dass Vatter säuft, die Mutter oder Kinder schlägt..was tut ihr?


    Hm... kommt auf die Situation an.
    Seit einigen Jahren können wir ja den prügelnden Part der Wohnung verweisen und er darf dann auch erstmal nicht mehr zurück.
    Gestaltet sich also einfach, wenn es der Papa ist der Mutter und Kind verdroschen hat.
    Wenn beide auf dem Kleinen herumhauen in massivem Maße. Dann gestaltet sich das etwas schwieriger. Das Kind einfach mitnehmen und ins Heim stecken, dürfen wir nicht, würde ich persönlich auch nicht entscheiden wollen. Ein Jugendamtsvertreter ist nicht in jeder Stadt rund um die Uhr zu erreichen. In Köln gibt es, soweit ich weiß, für solche Fälle einen Ja-Notdienst.
    Ich hatte vor einigen Jahren einen Fall, da wurde die Tochter (13) für die Nacht in einer Pflegefamilie untergebracht, bis Mama und Papa wieder nüchtern waren. Was weiter mit ihr passiert ist kann ich nicht sagen, weil das dann Sache des JA ist.
    Ich würde, in dem Fall, daß kein JA-Vertreter zu erreichen ist und die Misshandlungen akut und massiv sind, erstmal das Kind ins Krankenhaus verfrachten und dort stationär unterbringen lassen, zur Beobachtung und so... Hauptsache zu Hause raus.


    In dem Fall, daß ich aus einem ganz anderen Grund die Nase an solche Mißhandlungen bekomme. (z.B. ne simple Ruhestörung oder ähnliches und ich sehe Blaue Flecke am Kind oder die ganze familiäre Situtation ist schrecklich, dann kann ich selbst erstmal nichts tun, sondern schreibe einen Bericht ans Jugendamt, wie die dann weiter vorgehen kann ich nicht sagen. Aber ich gehe davon aus, das mindestens ein Besuch in den Familien stattfindet....
    (Ein Bericht ans Jugendamt schreib ich natürlich auch in den ersten beiden Fällen.)
    Ich persönlich neige in letzter Zeit auch dazu Berichte ans Jugendamt zu schreiben, wenn ich bei einer Mutter oder einem Vater kleiner Kinder Betäubungsmittel finde. Selbst wenn augenscheinlich alles sonst in Ordnung ist.

  • Zitat

    Original von Tom
    Nun, Frau Beamtin, auch die Begriffe "Arschloch", "Hackfresse" oder "Saufnase" werden höchstselten als Beleidigung geahndet, wenn sie zwischen Freunden fallen. Was wolltest Du mir eigentlich sagen?


    Ich wollte wissen, was du mit dieser Aussage sagen wolltest, hab ich nämlich nicht begriffen, hier wurde niemand konkret beleidigt und dein Hinweis kam daher etwas seltsam...

  • Hallo, BJ.


    Zitat

    Ich wollte wissen, was du mit dieser Aussage sagen wolltest


    Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, daß Asozialität nicht mit den Merkmalen bestimmter sozialer Randgruppen gleichzusetzen ist, sondern eine Ausgrenzung darstellt, die als Beleidigung gewertet werden kann und muß, die davon abgesehen geschichtlich sehr belastet ist. Das wiederum hat nichts damit zu tun, daß es sehr viele Menschen gibt, die sich asozial verhalten; die meisten Kriminellen gehören per se dazu, da sie Regeln der Gemeinschaft brechen und sich also antisozial (Langform von "asozial") verhalten.

  • Und welche der hier geschriebenen Aussagen hat dich dazu veranlaßt zu glauben, daß dieser kleine Exkurs für die Eulen von Bedeutung ist?
    Ich bin eigentlich davon ausgegangen, daß Asozialität eine hinreichend bekannte Begrifflichkeit ist...


    Ums kurz zu machen, ich fühle mich von dir belehrt und verstehe nicht, warum.
    Ich habe den Begriff genauso verwandt, wie du ihn definierst... oder meintest du am Ende gar nicht mich? :wow