Klappentext:
Alle glauben, dass Tom Mädchen wie Müll behandelt. Aber Lisanne weiß es besser: Im Internet lernt sie ihn von seiner sanften Seite kennen und erlebt mit ihm Stunden voller Phantasie und Zärtlichkeit. Das Problem ist nur, dass er sie in der Realität überhaupt nicht wahrnimmt. Kein Wunder, fidnet Lisanne, und bringt sich in Form für die Liebe ihres Lebens...
Die Autorin:
Martina Sahler, Jahrgang 1963, lebt mit ihrem Partner und ihrem Teenager-Sohn in der Nähe von Köln. Das Studium der Germanistik und Anglistik brachte ihr vor allem die Erkenntnis, dass ihr die bunte Praxis des Schreibens lieber ist als die graue Theorie. Und so arbeitet sie seit 15 Jahren freiberuflich rund ums Buch - als Ghostwriter, Lektorin und Autorin. In ihrem Büro mit dem Blick in bergische Wälder und den Katzen Louie und Lilly um die Beine schreibt sie Bücher zu Filmen, Krimis, historische Romane - und jetzt auch Mädchenbücher. (aus dem Klappentext)
Meine Meinung:
Lisanne ist fast 17, findet sich zu dick und total unattraktiv, vor allem neben ihrer besten Freundin Ariane scheint sie immer den kürzeren zu ziehen. In der Liebe hatte sie bisher auch wenig Glück und Tom, DER Traumtyp, schenkt ihr keinerlei Beachtung - bis irgendwann Tom12 im neu eröffneten Chat-Room ihres Schulforums auftaucht und ein intensiver Chat-Flirt zwischen den beiden beginnt. Ein Happy-End für Lisanne und Tom?
"Cyberschokolade" hat mir ausgesprochen gut gefallen. Lisanne ist eine sehr sympathische Hauptfigur, sympathisch vor allem, weil ihr das für viele Mädchenbücher so typische cool-lakonisch-abgeklärte Weltbild fehlt.
Einem Mädchen wie Lisanne könnte man jederzeit auf der Straße begegnen, wenn man sich denn die Zeit nimmt, ihr zuzuhören...
Sehr gut fand ich auch, dass sie mit ihrer (gesellschaftlich akzeptierten) Form des Abnehmens (Sport) nicht unbedingt auf Begeisterungsstürme in ihrem Umfeld stößt, sondern da immer wieder kritische Stimmen laut werden.
Eher skeptisch war ich anfangs, was das Thema Chatten angeht, aber auch da wurden meine Zweifel schnell beseitigt, neben einer sehr dezenten Einführung in Chat-Abkürzungen, –Umgangsformen und –Sicherheit fand ich die Umsetzung und den Verzicht auf eine zu sehr gewollt jugendliche Sprache sehr angenehm. Die Chat-Sequenzen haben mich teilweise sehr an eigene Flirts erinnert, und eine Menge schöner Erinnerungen wach gerufen, danke dafür an dieser Stelle
Fazit: Ein rundherum gelungenes Jugendbuch, wunderschön zu lesen, und schön auch, dass die Töchter anderer Mütter wohl nie mehr mit „Nicole, vierzehn: Wer will schon mit der gehen?“ oder ähnlich vermeintlich positiven Mädchen-Problembüchern gequält und frustriert werden müssen!
Cyberschokolade ist in der Reihe "Ich bin Ich!" bei Thienemann erschienen