Der Kritiker Aldous Huxley, bekannt geworden durch seinen 1932 veröffentlichen Roman "The Brave World", einer ironisch-sartirischen Zukunftsvision, zeigt in seinem Essay "Die Pforten der Wahrnehmung" einen Einblick in das Bewußtsein desjenigen (nämlich er selbst), der mittels Meskalin in eine andere Bewußtseinsebene eintritt.
Er beschreibt seine Visionen sehr genau und für den Leser (teilweise) nachvollziehbar, da man seine Gedankengänge als Leser mittels körpereigenen, produzierten Neurotransmittern nicht immer folgen kann. Er beschreibt z.B. ein Stuhlbein, welches für ihn eine überaus phantastische Hingabe darstellte, der er nur mit Mühe entkommen konnte. Er versucht das Sein zu überwinden und in die Tiefen des Unterbewußtseins zu gelangen und dadurch seine mentalen Grenzen zu erweitern.
Durch seine Experimente mit Meskalin erreichte er extreme visuelle Wahrnehmungsstufen, die er zum Erlebnis des "Wunders der reinen Existenz" (seine Worte) werden läßt. Interessant ist dabei auch, daß der Essay 1954 erschienen ist, also vor 50 Jahren, einem Zeitalter, wo meiner Meinung nach solche Bücher nicht unbedingt toleriert wurden, er aber Mut bewies seine Erfahrungen der Öffentlichkeit nicht vorzuenthalten.
Das Buch beginnt mit einem Zitat von William Blake: "Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, erschiene den Menschen alles, wie es ist; unendlich." - dies Zitat war die Aufhängung für Huxleys Titel und lädt zum Weiterlesen ein, wobei man sicher (ich zumindest nicht) enttäuscht wird.