'Herrin der Lüge' - Seiten 001 - 099

  • Zitat

    Original von taciturus
    Leider bin ich in den letzten Tagen viel zu wenig zum Lesen gekommen, weshalb ich jetzt auch ein wenig nachhinke, da ich im verbleibenden Wochenteil aber viel mehr frei habe, wird sich das hoffentlich noch verrändern.


    So gings mir leider die ersten Tage auch. Ich habe gestern spät abends noch diesen Teil beendet und war dann so müde, dass ich einfach nicht weiterlesen konnte. Hoffe, es wird am Wochenende besser.
    Jetzt muss ich mich dann erst durch den Thread kämpfen. Möchte ja nicht alles zum 100 Male wiederholen. Aber doch meine Meinung abgeben.


    Wie schon so oft erwähnt, fand ich den Prolog auch einen sehr guten Einstieg.


    Zitat

    Original von Kai Meyer
    Faun und Saga waren tatsächlichlich keine gebräuchlichen Namen. Ich vermische meist erfundene und irgendwo abgeleitete Namen mit realen. (Karmesin, später im Buch, ist auch so ein Beispiel.) Namen müssen in meinen Augen vor allem zur Figur "passen", historische Genauigkeit ist da eher Nebensache.


    Ich finde es ganz gut, dass es besondere Namen sind. Ich habe in letzter Zeit oft Bücher mit den selben Namen erwischt und das mag ich gar nicht. Immer eine Marie, ein Jonas... das muss nicht sein.
    Saga allerdings sagt mir nicht so ganz zu. Muss immer an eine Sage(Erzählung) denken. Aber das ist wirklich subjektiv.


    Ich bin auch sehr gespannt, wie es im Buch weitergeht. Es wird ja vieles angerissen, z. B. Vater mit den Söhnen, Sagas Geschichte, Kardinal und Papst, etc. Denke und hoffe, dass dies später in irgendweiner Weise zusammenfindet.


    Zitat

    Original von Cait
    Auf Seite 92 kam ich ins Stutzen, da dort zum ersten Mal der Sohn der Gräfin erwähnt wird. Welcher Sohn? Zwei sind auf dem Kreuzzug und wo kommt auf einmal dieser andere namenlose Sohn her?
    Hab ich etwas überlesen oder fehlt hier wirklich eine nähere Erklärung?
    Ausserdem ist mir aufgefallen, dass niemand je die beiden kleinen Jungen erwähnt (Seite 97). Es wird zwar oft von Gahmuret gesprochen, aber nie von den Kindern? Waren es letztendlich gar nicht ihre Kinder, sondern die einer anderen Frau, die den Kreuzzug begleitet hat?


    Das muss ich gestehen, habe ich einfach überlesen. Werde wohl nochmals nachlesen müssen.


    So, nun werde ich mal an den nächsten Teil gehen.


    lg primavera

    Ich lese gerade:
    Drachenfrau von Hildegunde Artmeier

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  • So, nun habe ich den ersten Teil auch endlich gelesen (werde mich nie wieder über zu lange Wartezeiten beim Arzt beschweren ;-) ).


    Ein sehr spannender Roman bisher, neben dem bereits erwähnten hat mich die Unterhaltung zwischen Violante und Saga zum Thema "Lügen" sehr beschäftigt. Und ich glaube, ich brauche auch noch ein bisschen Zeit, um mir klar zu machen, was zum Beispiel der folgende Satz für mich heißt:

    Zitat

    "Ich glaube", fuhr die Gräfin fort, "der Herr hat den Menschen die Fähigkeit zum Lügen geschenkt, weil sie immer noch unsere beste Waffe im Kampf ums Überleben ist." S. 88


    Ist es wirklich die beste, oder die naheliegenste Waffe?
    Will ich so gewinnen? (Violante spricht von verhinderten Kriegen, wie sieht es eigentlich mit den Alltags-Lügen aus?)



    Die exotischen Namen Faun und Saga hatte ich der Kreativität ihres Vaters zugeschrieben, einfach um sich und seine Familie noch interessanter zu machen. Vielleicht tue ich ihm Unrecht, aber trotz der Versicherungen der Gräfin, er habe um seine Kinder gefleht, wird er mir nicht sympathischer. Ich glaube schon, dass er bei dem, was er tut, das Überleben seiner Familie im Auge hat, aber irgendwie scheint er die einzelnen Mitglieder eben dieser Familie doch ab und zu aus den Augen zu verlieren...
    (wobei ich zugeben muss, aus mir spricht zur Zeit die empfindlich getroffene Bremerin...)

  • Zitat

    Original von taciturus
    [quote]Original von Primavera


    Ich finde es ganz gut, dass es besondere Namen sind. Ich habe in letzter Zeit oft Bücher mit den selben Namen erwischt und das mag ich gar nicht. Immer eine Marie, ein Jonas... das muss nicht sein.
    Saga allerdings sagt mir nicht so ganz zu. Muss immer an eine Sage(Erzählung) denken. Aber das ist wirklich subjektiv.


    Mit Saga geht es mir gleich wie mit . Stören tun mich die Namen zwar nicht, aber ich finde es immer auch schön, wenn die Namen in die Zeit passen, in welcher der Roman spielt.


    Durch die gesamten Lügengeist- und Gauklerepisoden hat es bis jetzt auch einen gewisen subjektiven Hang zur Sagenwelt.

  • Nun komme ich auch mal dazu, den Threat durchzulesen. Kann hier leider auch gleich weiter gehen, da ich beim Lesen schon viel weiter bin.


    Doch zur aktuellen Handlung:


    Lügengeist: Zuerst dachte ich, Saga hat diesen Begriff aus ihrem recht "unwissenden" Bildungsniveau hervorgegriffen. Doch, später ist mir klar geworden, dass sie doch recht helle isch, und hier versucht, ihr Gefühlsleben mit ihrem einfachen Wissen darzustellen. Ich sehe hier eine grosse Meisterleistung des Autors! :knuddel1


    Prolog: Die Episode mit den zwei Jungen lassen an der Geschichte noch sehr viel vermuten...


    Nun wil ich mal den nächsten durchlesen.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von Primavera
    Saga allerdings sagt mir nicht so ganz zu. Muss immer an eine Sage(Erzählung) denken. Aber das ist wirklich subjektiv.


    Was heißt hier subjektiv, ich denke beim Lesen des Namens auch immer an die "Sage".
    Würde ja auch passen, finde ich zumindest, subjektiv ;-)

    Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
    (C.-L. de Montesquieu)

  • Zitat

    Original von kahlan
    Ist es wirklich die beste, oder die naheliegenste Waffe?
    Will ich so gewinnen? (Violante spricht von verhinderten Kriegen, wie sieht es eigentlich mit den Alltags-Lügen aus?)


    Eine interessante Frage (die allerdings den Rahmen dieser Leserunde schnell sprengen könnte :lache), wobei ich auch das Zitat einschränken würde, dass nicht unbedingt Lügen eine gute Überlebensstrategie ist, sondern vor allem das Nicht-die-Wahrheit-sagen bzw. -verschweigen :gruebel

  • Zitat

    Original von Cait


    Auf Seite 92 kam ich ins Stutzen, da dort zum ersten Mal der Sohn der Gräfin erwähnt wird. Welcher Sohn? Zwei sind auf dem Kreuzzug und wo kommt auf einmal dieser andere namenlose Sohn her?
    Hab ich etwas überlesen oder fehlt hier wirklich eine nähere Erklärung?
    Ausserdem ist mir aufgefallen, dass niemand je die beiden kleinen Jungen erwähnt (Seite 97). Es wird zwar oft von Gahmuret gesprochen, aber nie von den Kindern? Waren es letztendlich gar nicht ihre Kinder, sondern die einer anderen Frau, die den Kreuzzug begleitet hat? :gruebel



    Das ist mir gestern Abend auch aufgefallen. :gruebel
    Vielleicht klärt sich das Ganze noch.

  • Zitat

    Original von milla


    Eine interessante Frage (die allerdings den Rahmen dieser Leserunde schnell sprengen könnte :lache), wobei ich auch das Zitat einschränken würde, dass nicht unbedingt Lügen eine gute Überlebensstrategie ist, sondern vor allem das Nicht-die-Wahrheit-sagen bzw. -verschweigen :gruebel


    Und was ist dann für dich eine Lüge? Wenn ich jemanden bewusst die Wahrheit verschweige und dadurch weiß, dass er anders handelt, als wenn ich ihm die Wahrheit sagen würde, dann hab ich ja wieder das gleiche Resultat wie, wenn ich jemanden eine Unwahrheit einreden würde.

  • Zitat

    Original von taciturus
    Und was ist dann für dich eine Lüge? Wenn ich jemanden bewusst die Wahrheit verschweige und dadurch weiß, dass er anders handelt, als wenn ich ihm die Wahrheit sagen würde, dann hab ich ja wieder das gleiche Resultat wie, wenn ich jemanden eine Unwahrheit einreden würde.


    Eine Lüge ist für mich eine klare Falschaussage als Antwort auf eine Frage oder als einfache Feststellung. Wenn ich Wissen verschweige, ist das keine Lüge für mich. Was nicht heißt, dass ich das gutheiße oder dass es im Ergebnis Unterschiede gibt.

  • Den Prolog habe ich nun gelesen.
    Ich versuche mal zu posten, ohne noch zu lesen, was Ihr geschrieben habt. Nur, damit ich es nicht vergesse, bis ich mich hier legal rumtreiben darf.
    Gahmuret, da klingelt es doch. Kurz das Gedächtnis bei google aufgefrischt, klar, Parzivals Vater.
    Vater zweier Söhne, aber das ist bislang die einzige Parallele, die mir auffällt.
    Wirft schon mal viele Fragen auf, der Prolog. ZB, warum nimmt ein Mann zwei kleine Kinder auf einen Kreuzzug mit? Und natürlich, worum es geht und wer was wann wo warum. :lache


    Hübsches Buch! Zumindest mal rein äußerlich. Der Rest wird sich zeigen.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Ich musste doch tatsächlich nachlesen, was dieser Satz auf Seite 84 bedeutet:


    "........und schlecht verheiltem Schmiss auf der Wange,......"


    Aber jetzt bin ich schlauer. :-)


    Da hab ich den Vorteil, dass ich einen Lateinlehrer hatte, der zwei Schmisse auf der Wange hatte und uns seinerzeit erklärte, woher die kämen.
    Ausserdem hatte ich mal einen Kollegen, der war in einer schlagenden Burschenschaft. Da konnt ich mir sogar das "Handwerkszeug" ansehen. :grin

  • Die ersten 100 Seiten habe ich nun gelesen. Nicht zuletzt durch den großzügigen Druck liest es sich bisher recht zügig. Richtig drinnen bin ich noch nicht in der Geschichte, weil mir die Leute noch zu fremd sind.
    Wie alt sind Saga und Faun? 17? Oder doch etwas älter?


    Das mit dem Sohn, den Saga da plötzlich erwähnt, fand ich auch eigenartig. Soweit ich gesehen habe, war vorher nie die Rede davon, daß die Gräfin mit einem Sohn auf der Burg lebt. Ein dritter? Einer der beiden vom Kreuzzug?
    Und warum hat Saga mit ihrer zwar faszinierenden, aber doch etwas erschreckenden Gabe bislang keinen Ärger mit der Kirche bekommen? Glück? Vorsicht? Gut, wir sind noch ein paar Jahrhunderte vor dem Hexenwahn, aber gefährlich erscheint es mir schon.
    Und warum beschwert sich der Soldat, mit dem sie plaudert darüber, daß Zinder als Söldner ein "Verräter" ist, da er erst für Philip und dann für Otto gekämpft hat? Ist Söldner und Verräter nicht ein Widerspruch in sich?


    Auch daß Saga so empört darüber ist, daß Violante ihren Bruder als Druckmittel gegen sie einsetzt. Er ist immerhin ein Dieb, sie soll froh sein, daß er noch lebt.


    Ich bin mal gespannt, wie sich die Teile hier zusammenfügen werden. Da Philip von Schwaben sogar als Toter im dramatis personae aufscheint, ist davon auszugehen, daß er in der Vergangenheit eine Rolle spielen wird. Dazu der 4. Kreuzzug und die Tatsache, daß er mit Irene von Byzanz verheiratet war. Ich habe mal die Vermutung gelesen, daß er vielleicht etwas damit zu tun hatte, daß dieser Kreuzzug "umfunktioniert" wurde. Da bin ich mal gespannt, was das für eine "monströse Verschwörung" sein soll.
    Waren es denn nicht in erster Linie Venedig und Dandolo, die für diese Umlenkung verantwortlich waren? Der Klappentext deutet aber doch eher auf eine kirchliche Sache hin. Mal sehen.

  • Ich habe diesen Teil hinter mir und finde das Buch nach wie vor klasse und sehr spannend.


    Faun und Saga sind schöne Namen.. gut gewählt und passend.


    Zitat

    Und warum hat Saga mit ihrer zwar faszinierenden, aber doch etwas erschreckenden Gabe bislang keinen Ärger mit der Kirche bekommen? Glück? Vorsicht? Gut, wir sind noch ein paar Jahrhunderte vor dem Hexenwahn, aber gefährlich erscheint es mir schon.


    Das habe ich mich auch schon gefragt. Auf der einen Seite ist es faszinierend, aber auf der anderen kann diese Gabe sicherlich auch gefährlich sein.
    :gruebel



    Zitat

    Auf Seite 92 kam ich ins Stutzen, da dort zum ersten Mal der Sohn der Gräfin erwähnt wird. Welcher Sohn? Zwei sind auf dem Kreuzzug und wo kommt auf einmal dieser andere namenlose Sohn her?


    Ich denke, dass ist jener, der noch auf der Burg weilt. Die beiden anderen -aus dem Prolog - werden nicht erwähnt...


    Violante geht ja auch nur ihren Mann suchen, nicht aber die beiden Jungen. Irgendwas ist da doch in Argen .. mal weiterlesen.

  • Endlich konnte ich auch mit dem Buch anfangen. Aber besser später als nie :-)


    Viele Gedanken, die ich während des Lesens hatte, habt ihr hier schon aufgegriffen. Wie zum Beispiel der gut geschriebene Prolog, der wirklich Lust auf's Weiterlesen macht.
    Allgemein muss ich aber noch sagen, dass ich Kai Meyers Stil sehr mag. Die Figuren wirken sehr plastisch, eben echt/real. Die Figuren erscheinen wirklich als Lebewesen, die Charakterzüge haben und wirklich durchdacht sind. Sehr schön!


    Eines möchte ich aber doch noch mal aufgreifen: Ich war bis jetzt der festen Überzeugung, dass Saga wirklich nach Sage benannt ist. Eine Sage ist kann ja auch eine Halbwahrheit (also eine Lüge sein). Ich find, das passt sehr gut.


    Mit dem Lügengeist hab ich keine Probleme. Ich mag dieses Fantasyelement und kann es annehmen, ohne mir irgendwelche "Brücken" über Intuition o. ä. zu bauen. "Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde als wir vermuten" :grin)


    Da ich gespannt bin, wie es weiter geht werde ich jetzt noch ein bisschen lesen und zu den nächsten 100 Seiten mehr schreiben

  • Die Plünerung, das Brennen von Konstantinopelsind sehr wiklichkeitsnah beschrieben. Hatte zeitweise das Gefühl, es würde hier im Zimmer angekokelt riechen! Gahmurets Söhne tun mir Leid. Was müssen sie alles mitgemacht haben? So kleine Kinder! Oldrich von Prag scheint sehr kalt und ehrgeizig zu sein. Was weiß Gahmuret, dass Oldrich ihn töten will? Er würde für dieses Wissen ja sogar seine eigenen Soldaten töten!


    Saga auf dem Seil...... Da hab' ich richtig nasse Hände bekommen (ich leide unter Höhenangst: 3 Stufen auf der haushaltsüblichen Leiter und ich kriege wahre Schweißausbrüche! ) Da hat Saga ganz schön Mut und Vertrauen! Ich würde nicht auf so'n Seil gehen, und schon gar nicht, wenn's auch noch angezündet wird!


    Sagas Vater scheint ja sehr geschäftstüchtig zusein. Da er gar keine Rücksicht auf seine Kinder nimmt! Es scheint ihm auch total egal zu sein was mit Faun wird!


    Lügengeist - interessant. Irgendwie hat mir dieser Händler gezeigt, den Saga auf die Bühne holt, dass es schon immer so war: man hört nur das was man hören will!


    Die Gräfin ist sehr undurchsichtig... Ebenso ihre"Bet"schwester Gunthild. Die ist ja sehr bitter , zitronig irgendwie :grin


    Grausam das Treffen der Zwillinge! Sich sehen können aber nicht miteinander reden dürfen! Die Gräfin versteht etwas von psychologischer Kriegsführung!

  • So habe jetzt auch endlich die Zeit um wieder einmal ein Buch zu lesen. Ich weiß, daß ich viel zu Spät bin um an der Leserunde mitzumachen. aber es ist trotzdem interessant für mich, die Meinungen der anderen zu hören (lesen) und nicht nur Hoffis Meinung zu hören.

    Gruß Koala :wave


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    :lesend Das Licht der Welt von Daniel Wolf
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