Äh, Leute, wie kommt Ihr auf 1257? Soweit ich weiß, sind wir immer noch im Jahr 1210. Irreführendes Lesezeichen!
Ich muß gestehen, ich bin noch nicht wirklich warm geworden mit dem Buch. Es liest sich sehr nett und flüssig, hält mich aber noch total auf Distanz.
ZitatOriginal von Buchfreak
Saga wird mir immer sympathischer. Sie hat zwar einen sehr starken Widerwillen gegen ihre erzwungene Aufgabe als Magdalena, möchte auf der einen Seite ihre einstudierten Predigten nicht halten und trotzdem hat sie auch einen gewisse Freude daran, wenn sie die ihr hier gegebene Macht spürt. Das macht sie doch sehr menschlich.
Für mich überhaupt nicht. Es reicht mir nicht, daß erwähnt wird, daß sie da in einem Widerspruch steckt. Warum steckt sie? Was genießt sie am Predigen und verhält sich das zu ihren Skrupeln? Spielt sie Magdalena wirklich immer noch wegen Faun, oder weil es ihr doch irgendwie gefällt, sie vielleicht sogar wirklich daran glaubt?
Aber, nein, sie glaubt ja nicht. Aber auch das erfahren wir nicht direkt über sie, sondern nur weil Faun es Tiessa erzählt. Und, warum glaubt sie nicht? Ich denke, daß die Abwesenheit von Glauben in dieser Zeit weitaus ungewöhnlicher ist, als dessen Anwesenheit. Warum also glaubt sie nicht? Wegen des Lebens als Gaukler, die ja nicht als Teil der Gesellschaft betrachtet werden? Aus persönlicher Gründen? Ja, warum? Und warum erfahren wir das aus zweiter Hand?
Ich kann bei Saga bisher keinen Charakter feststellen, weshalb sie mir aktuell relativ egal ist. Da finde ich Violante schon interessanter.
Obwohl ich, wie hier schon angesprochen wurde, auch inständig für sie hoffe, daß sie mit ihrem Jungfrauenkreuzzug noch einen anderen, bislang nicht ersichtlichen Plan verfolgt. (Exklusivvertrag mit Sklavenhändlern? Ein gewiefter Plan um die Überbevölkerung mancher Landstriche zu mildern? Ich habe keine Ahnung.)
Aber als Plan zum Finden ihres verschollenen Gatten erscheint es mir momentan eher fragwürdig. Wieso glaubt sie, daß die Ritterorden erfreut über diesen kuriosen Kreuzzug sind? Mönchs-Ritterorden. Männer. Was sollen die tolles an einem Frauenkreuzzug sehen, der eigentlich nichts einbringen kann, als Ärger? Naja, vielleicht Ablenkung, wenn sich die islamischen Herren mit der neuen Beute vergnügen ...
Sollen die Frauen kämpfen? Oder, à la Kinderkreuzzug, den Feind mit ihrer Unschuld überwältigen und Gott zum Eingreifen bringen?
Irgendwie würde es mir weit sinnvoller erscheinen, die imensen Kosten dieses Zugs in großzügige Spenden an die Orden zu investieren oder in die Aufstellung eines Ritterheeres. Da würde sie sich vielleicht eher was von den Orden erhoffen können.
Und warum sucht sie nur nach Gahmuret? Ich dachte mir auch, daß Nikolaus das jüngere Kind vom Epilog sein könnte. Ist das ältere dann gar nicht ihres?
Mal sehen, momentan hoffe ich noch, daß ich am Ende des Buchs Abbitte leisten muß, weil sich herausstellt, daß dieser Jungfrauenkreuzzug tatsächlich ein exzellenter Plan ist.
Faun erscheint mir etwas lebendiger als seine Schwester. Gut fand ich die Sache mit dem Soldaten. Grausam, aber realistisch. Auch, daß er mit sich ringt, ob er ihm helfen soll oder nicht.
Tiessa? Läuft vor irgendwas davon, aber vor wem und was? Da sie mit Falken umgehen kann und von Rittern gesucht wird, dürfte sie von Adel sein. Flieht sie vor einer ungewünschten Ehe?
Werden Wetten angenommen, ob sie und Faun sich verlieben?
Am interessantesten finde ich vorerst den Bethanier. Haben wir hier das zweite übersinnliche Element, oder denkt er nur, daß er ein "Lazarus" ist?
Wobei mir gerade ganz spontan einfällt, daß Lazarus frei nach Lincoln/Baigent/Leigh ein Bruder Magdalenas war. Ist er einer der beiden älteren Brüder von Saga und Faun oder ist das zu weit hergeholt?
Was will er wirklich mit Maria?