'Herrin der Lüge' - Seiten 308 - 396

  • Konnte mal wieder nicht aufhören :grin


    Tiessa wird mir immer rätselhafter. Wer ist sie wirklich und was verbirgt sich hinter diesem Pergament, bzw. wer ist ihr Vater und wer ist der ihr nicht bekannte Mann auf dem Pergament.


    Die Szene mit Faun im Wald, als er seine Familie in den Bäumen zu erkennen glaubt ist sehr einfühlsam beschrieben und bringt ein bißchen Heimweh rüber.


    Spannend und zum Mitfiebern der Abschnitt, als Faun und Tiessa das Dorf am Fusse der Burg Rialt erreichen und nach einem Auftritt in der Schenke auf die Burg "eingeladen" werden.


    Auf dem Weg zur Burg sind die Verfolger der beiden da und greifen ihre Eskorte an. Es gelingt, die Burg zu erreichen. Nach einem Auftritt der beiden taucht "Der Traumdeuter" wieder auf und bringt sie aus der Schusslinie des Grafengefolges.


    Bei einem Angriff der Ritter auf die Burg eskaliert die Gewalt und der Sohn des Burgherren kommt um. Die beiden können im Schutz der herrschenden Verwirrung und mit Hilfe von "Sturm" (Tiessa's Falke) fliehen. "Sturm" kommt dabei ums Leben. Auf ihrer Flucht taucht Eleabal wieder auf und führt die beiden über einen geheimen Weg zu seiner Drachenhöhle. Die Verfolger mit dem Burgherren holen aber bald auf und es kommt fast zu einem Kampf, bei dem Faun sich mit einem der sogenannten "Panzerhunde" anlegen muss und gewinnt.


    Ein beginnendes Erdbeben behindert die weitere Flucht durch den Berg doch sehr, aber beide schaffen es den Ausgang zu erreichen. Elegeabal bleibt zurück. Lebt er noch???


    Am Ausgang verläuft wieder der Hauptweg durch die Via Mala und vor den beiden liegt eine Schlucht, die von einer Hängebrücke überspannt wird. Einsetzender Lärm kündigt die Verfolger an und nur das Durchschneiden der Seile kann sie noch retten. Ich habe beide beim säbeln innerlich angespornt und es hat geholfen :-] Sie schaffen es in letzter Minute die Brücke zu zerstören und können weiter fliehen.


    Der Bethanier und Maria geben weiter Rätsel auf. Einerseits ist er brutal und tötet Menschen wo er sie findet um ihre Herzen zu essen, andererseits schließt er aber ein Weidengatter wieder, damit sich die Tiere nicht verlaufen.


    Die beiden sind kurz vor Venedig und der Bethanier erzählt Maria von großen Schiffen und von Konstantinopel, wo er gekämpft hat und bei der Zerstörung beteiligt war.


    Auch nach diesem Abschnitt kann ich das Buch kaum aus der Hand legen.
    Der Raum für Spekulationen ist weiter gegeben und die Spannung läßt nicht eine Sekunde nach.

  • Danke Freaky für die tolle Zusammenfassung, so schreibe ich wieder nur meine Ergänzungen dazu :-)


    Faun findet im Wald eine Ansammlung von Bäumen, die ihn durch die Anordnung an seine Familie erinnert. Auch ich hatte den Eindruck von Heimweh, er macht sich aber auch schreckliche Sorgen um Saga beim Anblick des "Zwillingsbaumes", dessen eine Seite langsam abstirbt. Diese Szene ist wunderschön, einfühlsam, eindrucksvoll beschrieben.


    Tiessa erzählt Faun von ihrem großen Geheimnis und warum sie auf der Flucht ist. Wer war Tiessa´s Vater?


    Auf Burg Rialt erzählt Faun Elegeabal einiges über Saga um im Gegenzug wichtige Informationen für die Durchquerung der Via mala zu bekommen. Alles rund um die Via mala wird sehr düster von Kai Meyer geschildert, man spürt förmlich die Größe und Gefahr dieser Schlucht, das ist wirklich äußerst gelungen dargestellt.


    Als Sturm ums Leben kommt, war Tiessa untröstlich, dieser Falke war ihr sehr ans Herz gewachsen. Sie verzeiht es Achard letztendlich auch nicht, dass er den kleinen Achim nicht mal begraben hat, sondern gleich auf die Suche nach Jorinde geht. Achims Tod ändert alles, Achard muss Jorinde schnellstmöglich wiederfinden, um Herr von Rialt zu bleiben.
    So müssen Faun und Tiessa schließlich vor Achard, seinen Männern und fürchterlichen Panzerhunden fliehen. Der Wolfshund an sich ist ja schon größer als groß, aber diese Ungeheuer übertreffen ja alles - auch wenn ich Hunde über alles liebe, aber so einem Exemplar muss ich nicht über den Weg laufen :grin


    Der Bethanier und Maria, mit den beiden endet scheinbar jeder Leserundenteil, es wird immer mystischer um die zwei und mit jedem Teil, den ich von den beiden lese, habe ich andere Ideen, wer oder was dahinterstecken könnte - es bleibt also äußerst spannend.

  • Wirklich gut zusammengefasst.


    Vor diesem Abschnitt konnte ich mit der Via Mala nicht viel anfangen. Erst als Tiessa und Faun in den Dörfern darüber hören, ahnt man, was einen dort erwartet. Die beiden nutzen zwar die Höhlen für ihren Überweg, aber ich denke, im nächsten Abschnitt wird noch genauer beschrieben, was der Zug der Jungfrauen auf dem herkömlichen Weg erlebt.


    Auch Achards Grausamkeit wurde in diesem Teil noch deutlicher. Was er seiner Frau angetan hat, war ja schon schlimm. Aber wie er Tiessa vorführt und demütigt oder seinen Sohn behandelt (nur als Mittel zum Zweck) war noch grausamer. Ich schätze, er lässt sich nicht so leicht aufhalten und versucht auf anderem Weg Jorinde einzuholen.


    Tiessas Verfolger werden immer mysteriöser. Wie schaffen sie es nur, gegen so eine Überzahl zu gewinnen?


    Und nun hat Tiessa auch endlich etwas von sich preisgegeben. Ihre Erzählung deckt sich mit der von Zinder und auch mit dem, was man im Prolog erfährt. Ich frage mich, ob das wirklich alles ist oder noch mehr dahinter steckt. Ich bin immer so misstrauisch...

  • Dank Spielkreis konnte ich heut Vormittag ein gutes Stück lesen und heut Nachmittag hab ich jeden freien Moment zum Weiterlesen genutzt, so dass ich mit diesem Abschnitt nun auch durch bin.


    Allerdings zu spät, denn Ihr habt schon alles gesagt. :grin
    Da füge ich dann doch nur noch meine eigenen Eindrücke ein, soweit Ihr sie nicht schon aufgenommen habt.


    Endlich beginnt Tiessa ihr Geheimnis zu lüften, aber leider bleiben noch immer Fragen offen, denn wer war Ihr Vater und warum sind die Ritter hinter dem Pergament UND ihr her?
    Sie muss schon eine sehr wichtige Person sein. Auch weiß sie, wie die Männer kämpfen, kann sich in sie hinein versetzen. Ich bezweifel, dass sie 'nur' die Tochter eines mächtigen Mannes ist...
    Schön find auch ich, dass Zinders Vermutungen über eine Verschwörung der westlichen Geistlickeit gegenüber der östlichen bestätigt hat. Der Bogen hat sich zumindest hier geschlossen.


    Als Faun Elegeabal alles von Saga erzählt, dachte ich nur, ist er verrückt? Weiß er eigentlich wie sehr er damit seine Schwester gefährdet?
    Ich fand es echt naiv und auch irgendwie fahrlässig, gerade weil ich Elegeabal zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht über den Weg getraut habe.
    Nun, jetzt am Ende des Teiles ist ja eh die Frage, ob der Traumdeuter überhaupt noch lebt. Ich hab die Vermutung, dass er aus den Höhlen lebend rausgekommen ist und noch eine Rolle zu spielen hat.


    Die Kapitel in denen es um die Übernachtung im Dorf, die Einladung zur Burg, Aufenthalt auf dieser und die Flucht ging, haben mich kaum atmen lassen.
    Ehrlich, wunderbar geschrieben, absolutes Kopfkino! Ich kann nichts weiter sagen, als toll, toll, toll!


    Maria und der Bethanier... Was mag sein Auftrag sein? Hat er Maria wirklich nur aus Sentimentalität mitgenommen? Wer verbirgt sich wirklich hinter diesem grausamen Mann?
    Ich würde so gerne mehr über ihn und das Mädchen erfahren, ein Kapitel ist soooo wenig...


    Ich hoffe, mein Kleiner macht gleich schnell die Äuglein zu, damit ich noch ein wenig lesen kann, bis Popstars beginnt (nicht lynchen :grin).

  • Nun, zum letzten Teil konnte ich nicht viel schreiben, da dieser hier im Gegensatz dazu voll von Ereignissen und Geheimnissen ist.


    Die Düsternis um die Via Mala ist sehr gut erzählt und wahr. Hierzu gibt es auch ein sehr gutes Buch von John Knittel, das auch gut verfilmt wurde.


    Der Falkner wird bestimmt noch in der weiteren Geschichte in Aktion sein.


    Nun bin ich schon in Venedig kurz vor der Abreise mit den Schiffen...
    (so um Seite 450 oder ...)

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Dieser Teil ließ sich super weglesen, ein Rutsch und schon durch!


    Tiessa hat nun einen Teil von sich preis gegeben, aber ich vermute, dass da noch mehr dahinter steckt.
    Faun beginnt den Gedanken zuzulassen, dass Tiessa ihm eine ganze Menge bedeutet, darauf habe ich gewartet.


    Die Verfolgungsjagten in dem Buch gefallen mir sehr gut, es gibt davon ja eine Menge, jedesmal fiebert man mit.
    In diesem Teil, auf dem Weg zum Schloss, der Weg zu den Pferden und natürlich die Jagt durch den Berg.
    Vor den Hunden hat man richtig Angst bekommen, gräuslich, diese Panzerhunde.


    Was mich verwundert hat, wie haben es vier (oder nur noch drei) Männer geschafft die Burg, so gut wie, zu übernehmen?


    Außerdem ist mir aufgefallen, dass viele interessante Charaktere erschaffen werden, um kurz darauf das Zeitliche zu segnen.
    - die Nonne, - der Soldat, der Faun zur Flucht verholfen hat, - der Sohnemann von Jorinde(ok, der war nicht so interessant) und zuguterletzt der Traumdeuter (obwohl bei ihm noch nicht klar ist, ob er wirklich nicht wieder auftaucht).


    Der Bethanier scheint ja doch noch einen kleinen Teil herzlichkeit in sich zu haben, er scheint Maja gegenüber seine gute Seite hervorzuholen.



    Die Bilder von der Via Mala sind sehr beeindruckend. Da kann man wirklich durchgehen?

    Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
    (C.-L. de Montesquieu)

  • Zitat

    Original von bibihexe76
    Faun findet im Wald eine Ansammlung von Bäumen, die ihn durch die Anordnung an seine Familie erinnert. Auch ich hatte den Eindruck von Heimweh, er macht sich aber auch schreckliche Sorgen um Saga beim Anblick des "Zwillingsbaumes", dessen eine Seite langsam abstirbt. Diese Szene ist wunderschön, einfühlsam, eindrucksvoll beschrieben.


    :write Diese Szene hat mich auch beeindruckt. Aus ihr spricht so viel Sehnsucht und so viel Angst und Verzweiflung - es ist so sinnlos in dieser Situation und gerade deshalb so menschlich und berührend :anbet


    Tiessas Andeutungen sind zwar ein Anfang, machen aber noch neugieriger... Dass Sturm getötet wurde, fand ich schlimm, denn seit ich wusste, dass er zu ihr gehört, hatte ich das Gefühl von Schutz von oben, auch wenn es "nur" ein Falke war...


    Meine Tierliebe wurde allerdings bei den Panzerhunden auf eine harte Probe gestellt, wobei sie wirklich bemitleidenswerte Kreaturen sind.


    Zitat

    Original von GabiMeyer
    Was mich verwundert hat, wie haben es vier (oder nur noch drei) Männer geschafft die Burg, so gut wie, zu übernehmen?


    Mir erscheinen die Männer auf der Burg wie grobschlächtige und plumpe Ritter, die zwar draufhauen können, aber von Strategie, List, etc. keine Ahnung haben. Die vier Verfolger - so deutet Tiessa auch an - scheinen eine perfekte Ausbildung genossen zu haben, so dass sie die Burg aufgrund ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten mit links erobern können.


    Insgesamt sind die Ereignisse in diesem Kapitel der reinste Horror-Trip :wow

  • Zitat

    Original von GabiMeyer


    Was mich verwundert hat, wie haben es vier (oder nur noch drei) Männer geschafft die Burg, so gut wie, zu übernehmen?


    Ich denke, die vier (oder drei) Ritter hatten den Überraschungsmoment ebenso auf ihrer Seite, wie ihre überdurchschnittliche Ausbildung.
    Ich glaube nicht, dass einer der Burgbesatzung damit gerechnet hat, dass die fremden Ritter die Burg angreifen könnten, außerdem werden sie sicherlich davon ausgegangen sein, dass ihre 11 ausgeschickten Reiter kurzen Prozess mit den Fremden gemacht haben bzw. machen werden.
    Ist es nicht auch für eine Handvoll Ritter einfacher, sich in einer Burg einzuschleichen, als für ein ganzes Heer? Sie sind, wenn sie gut sind, nicht zu sehen und können sich von hinten an die Burgbesatzung anschleichen. Die schaut nach vorn, während ihnen hinterrücks die Kehlen durchgeschnitten werden...

  • Gabi - Ja, die Via Mala kann man durchwandern. Und mittlerweile auch mit dem Auto durchfahren, jedenfalls stellenweise. Am selben Tag, als ich mit den Journalisten dort unterwegs war (siehe meine Website), ist ein paar Kilometer weiter im Via-Mala-Tunnel ein schlimmer Busunfall mit mehreren Toten passiert.


    Milla - Gerde weil ich auch so ein Hundefreund bin, habe ich versucht, den Tod des Panzerhundes in der Grube eher traurig zu beschreiben. Da sollte nur ja kein Triumphgefühl aufkommen!


    Kai

  • Zitat

    Original von Kai Meyer
    Milla - Gerde weil ich auch so ein Hundefreund bin, habe ich versucht, den Tod des Panzerhundes in der Grube eher traurig zu beschreiben. Da sollte nur ja kein Triumphgefühl aufkommen!


    Hmm nein ein Triumphgefühl kam bei mir auch nicht auf, Fauns Gedanken haben den Schrecken und die Furcht vor den Tieren wieder ins rechte Licht gerückt - dass Menschen sie zu dem gemacht sind, was sie sind.

  • Bis zu Seite 350 bin ich nun auch schon gekommen und dazu ersteinmal ein paar Kommentare:


    Tiessa verrät Faun endlich einmal mehr über ihre wahren Beweggründe. Es war ja schon eigenartig, dass Faun nicht von selbst stutzig wegen ihrer alten Erklärung wurde, da sie diese ja selbst durch die Aufdeckung Magdalenas ad absurdum geführt hatte.
    Jetzt wissen wir zwar wieder ein bissl mehr, aber wirklich viel wissen wir jetzt auch noch nicht. Sicher ist es ein Beweis für die ganzen Gerüchte rund um den Kreuzzug, aber nachdem sogar Zinden das schon alles vorher Saga erklärt hatte, muss dahinter fasst noch mehr stecken, damit diese Ritter ihr durchs halbe Land nachjagen.


    Nochdazu stellt sich die Frage, wer ihr Vater war und warum der bei dieser Unterzeichnung dabei war. Ihre Erklärung dafür ist ja mehr als dürftig. Da muss wohl mehr dahinterstecken, weil sonst hätten ihn diese mächtigen Verschwörer sicher nicht dazugenommen, nur weil er der Gastgeber war. Für so dumm halte ich die nicht.


    Dann kommen sie auf die Burg, nachdem sie den Rittern gerade wieder entkommen konnten. Diese Ritter werden langsam auch ein wenig unheimlich. Sie scheinen ja fast schon übermächtig zu sein. Vielleicht gibt es da ja eine Verbindung zum Bethanier. Irgendwie erinnern die mich nämlich auch an die Ringgeister von Herr der Ringe.


    Und der Traumdeuter Elegeabal (diesmal hab ich Lesezeichen neben mir :grin) taucht auch wieder auf. Das Faun ihm alles über Sage so bereitwillig erzählte wunderte mich auch sehr. Wieder einer dieser Momente wo man sich als Leser nur an den Kopf greifen kann, warum die Figur das jetzt schon wieder macht. So wie es in jedem Horrorfilm auch immer vorkommt und man sich nur denkt, nein mach das jetzt nicht.
    Hier scheint es aber ohne negative Folgen abzulaufen.


    Was mich auch wieder sehr in meiner Ansicht über Sage bestätigt hat, war die neuerliche Aussage von Elegeabal über Sage, dass sie gewiss kein Opfer ist. Kann zwar sein, dass sie einfach so gut spielt, aber das glaub ich nicht.


    Da ich grad an dieser spannenden Stelle bin, wo vermutlich die Falkner in der Burg sind, werd ich jetzt einmal geschwind weiter lesen gehen. Hätte mich vorher nicht wieder so eine nervige Gelse zum aufstehen animiert, hätte ich gleich gar nicht unterbrochen. Da wir in diesem Teil wieder Faun und Tiessa über die Schulter schauen, hat die Geschichte wieder an Spannung gewonnen. Der Sagateil ist mir fast schon ein bissl zu eintönig und es besteht auch noch eine große Distanz zu Saga selbst, aber ich hoffe, dass sie bald Mailand erreicht und es dann dort auch wieder spannender wird.

  • Hm, meine Skepsis hat dieser Abschnitt nicht überwältigen können, ganz im Gegenteil.


    Tiessa gibt nun also einen Teil ihrer Geheimnisse preis und es deutet doch in die Richtung, daß der 4. Kreuzzug das düstere Kirchengeheimnis ist.
    Ein Geheimabkommen zwischen 5 Leuten, um den Kreuzzug von Anfang an ganz gezielt dazu zu mißbrauchen, um Konstantinopel zu ruinieren. Hm, wer sind die Leute und welche Motive werden ihnen unterstellt?
    Dandolo. Hier ist alles klar und ihm würde ich das sogar glauen.
    Bonifaz von Montferrat, weil er über die Führung des Kreuzzugs Macht und Ruhm erlangen will. Äh, und die Kaiserkrone des neuen westlich-christlichen Konstantinopel? Warum stellte man ihm nicht die in Aussicht und warum ist Theobald von der Champagne nicht Teil der Verschwörung? Oder ist er einer der beiden unbekannten? Aber warum sollte das den Leser interessieren? Außerdem paßt es nicht wirklich.
    Und Odalrich für Innozenz, der das Schisma so gewaltsam beenden will. Gut, für den wäre es wirklich peinlich, wenn das herauskommen würde.
    Wenn das hier wirklich der Aufhänger für dieses Buch ist, muß man es wohl unter schriftstellerische Freiheit verbuchen, glaubwürdig erscheint es mir persönlich aber vorerst nicht. Daß der 4. Kreuzzug aus dem Ruder gelaufen ist, als Alexios IV nicht das versprochene bieten konnte und sich selbst zwischen alle Stühle gesetzt hat, das erscheint mir weit glaubwürdiger, aber bitte.


    Wer könnten die anderen beiden sein? Tiessa sagt, ihr Vater wäre der Gastgeber gewesen. Aber wäre es nicht wahrscheinlicher, daß das auf Lerch war, da ja auch Gahmuret in die Sache eingebunden ist. Er könnte der 5. sein. Und es ist wohl kein Zufall, daß Faun Tiesse gerade dort getroffen hat.
    Und hat nicht Zinder gesagt, daß Philip, der sogar als Toter im dp aufscheint, da seine Finger im Spiel hatte? Hm, Philip hatte vier Töchter, von denen ich zwar nicht angenommen hätte, daß sie quer durchs Land reisen in zwielichtiger Gesellschaft, aber, wer weiß?
    Gucken wir mal, wie alt die Damen waren.
    Beatrix * 1198, Kunigunde * 1199, Maria und Elisabeth-Beatrix nach 1200. Allesamt zu jung, denn Tiessa ist ja mindestens 15 oder so. Andererseits, so genau ist das mit mittelalterlichen Daten auch nicht. Nur sollte Tiessa dann schon lesen können. Aber sie belügt Faun ja auch davor.
    Ich würde also vermuten, daß Tiessas Vater entweder Gahmuret ist (unwahrscheinlich, es sei denn, der Erstgeborene aus dem Prolog wäre ein Mädchen gewesen), Theobald oder Philip. Oder es fehlt noch ein großes Puzzlestück.


    Das führt mich aber wieder zurück zu potentiellen Motiven Philips für so ein Abkommen. Die Kaiserkrone gegen den Ruin eines wichtigen Machtfaktors wie einer mächtigen, wenn auch in Schwierigkeiten geratenen Schwiegerfamilie? Möglich.
    Oder war Philip doch nicht beteiligt?


    Die Einnahme der Burg von Rialt durch 3 bis 4 Männer fand ich nicht nur etwas unglaubwürdig, sondern auch total sinnlos. Warum machen sie sich die Mühe und lauern Tiessa und Faun nicht einfach irgendwo am Weg auf, da der im Gebirge ja offenbar eh relativ eng ist?
    Und warum macht sich Adalrich erst mal die Mühe sie zu jagen, statt auf dem schnellsten Weg hinter seiner Frau herzujagen, ehe sie ihm übers Meer entschwindet?


    Und welchen Zweck hat Elegeabal mit seinen Drachen, außer um unseren beiden Flüchtigen aus einer Notsituation herauszuhelfen?


    Hm. Das Buch kann immer noch herumgerissen werden und mich doch noch überzeugen. Aktuell bin ich skeptisch.

  • Zitat

    Original von Gabi Meyer
    Tiessa hat nun einen Teil von sich preis gegeben, aber ich vermute, dass da noch mehr dahinter steckt.
    Faun beginnt den Gedanken zuzulassen, dass Tiessa ihm eine ganze Menge bedeutet, darauf habe ich gewartet.


    Ich denke auch das noch mehr hinter der Geschichte von Tiessa steckt. Schließlich führt sie ein wichtiges Dokument mit sich.
    Wäre doch schön wenn Faun und Tiessa zueinander finden. Er scheint sie wirklich sehr zu mögen, allerdings schafft sie es auch immer wieder, durch ihre Handlungen Faun in ihren Bann zu ziehen.

  • Zitat

    Original von Grisel



    Die Einnahme der Burg von Rialt durch 3 bis 4 Männer fand ich nicht nur etwas unglaubwürdig, sondern auch total sinnlos. Warum machen sie sich die Mühe und lauern Tiessa und Faun nicht einfach irgendwo am Weg auf, da der im Gebirge ja offenbar eh relativ eng ist?


    Vielleicht weil sie sich nicht sicher waren, ob die beiden überhaupt wieder lebendig aus der Burg herauskommen?
    Einen Angriff auf dem Weg dorthin haben sie ja durchgeführt.


    Und zuvor waren sie den beiden wahrscheinlich noch nicht so nah ( zumindest nicht bewusst ).


    Ich sehe den ganzen Teil um den Angriff auf die Burg aber auch als dramaturgisches Element, hat doch ziemliche Spannung reingebracht, nicht wahr? :-) Und machte Spaß, es zu lesen.