'Herrin der Lüge' - Seiten 551 - 693

  • Ich mach mal weiter, habe mich bei dem Nebel und Regen aufs Sofa verzogen und festgestellt, dass ich die Wäsche noch morgen bearbeiten kann :lache aber nich Mr.Hexe verraten bitte :-)


    ALSO
    Die Vertreter der drei Orden (also Johanniter, Templer und Deutschritter) kommen an Bord um Saga zu befragen, später verweigern alle drei ihre Hilfe. Der Johanniter berichtet Violante über Gahmuret, dass er noch lebt und was er macht.
    Zinder berichtet Faun von Tiessa´s wahrer Familiengeschichte, der Kaiser bietet ihm und Faun Grund und Hof für eine Existenz als Bauern, was sich Faun aber nicht vorstellen kann, er will nur mit Tiessa reden.
    Tiessa und Faun werden bei ihrem vertraulichen Gespräch belauscht und so erfährt der Vertraute des Kaisers von dem Dokument, was den Flammen anschließend sehr nah kommt.
    Tiessa, Faun und Zinder können zum Hafen fliehen, wo Katervater, ein Reliquienhändler, auf sie wartet.


    Auf den Schiffen der Pilgerinnen werden Essen und Trinken in der Luft, eine Meuterei liegt in der Luft. Violante übersieht diese Gefahr und hält an ihrem Kurs fest. Nachts aber kommt es zu einer furchtbaren Meuterei auf einer Insel, wobei die Inselbewohner von zahlreichen aufständischen Frauen geötet werden, um an Essen und Trinken zu gelangen. Saga setzt über auf die Insel und versucht die Pilgerinnen von ihrem Unrecht zu überzeugen, aber sie hat keine Macht mehr über sie. Saga verlangt für sich einen Exorzismus, der scheinbar auch erfolgreich stattfindet.


    Die Frauen erfahren von der drohenden Gefahr durch Qwara, den Sklavenhändler, der 20 Galeeren akquirieren konnte, um alle Frauen transportieren zu können.
    Es kommt zur Schlacht, Saga soll die Frauen zum Sieg führen. Achard ist bei dem Gespräch vorher Sprachrohr der Piraten, der so auf seine Frau Jorinde trifft, die überhaupt nicht glauben kann, dass ihr geliebter Sohn tot ist. Die anschließende Schlacht ist furchtbar, es gibt viele Opfer. Viele Pilgerinnen kehren anschließend zurück in die Heimat und lediglich 200 Frauen machen sich gemeinsam mit Violante, Karmesin, Jorinde und Saga auf den geplanten Weg.
    Es wird langsam deutlich, dass es Violante um jemand anders geht...ihren anderen Sohn?


    Auch hier überschlugen sich die Ereignisse, man merkt beim Lesen nicht, wie die Zeit vergeht. Es ist fantastisch geschrieben, spannend. Besonders gefällt mir, dass alle ProtagonistInnen nicht nur gut oder böse sind, sondern wirklich alles in sich vereinen, also zutiefst menschlich sind. Naja gut vom Bethanier mal abgesehen ;-)
    Die Spannung wird sehr gut aufrecht gehalten, da es mal um die Pilgerinnen geht, dann wieder um Tiessa, Faun etc. und auch den Bethanier und Maria und man überlegt stets und ständig, wie sich diese drei Stränge später miteinander verweben.


    Die Schlacht war sehr ausführlich und blutrünstig beschrieben, das hätte für mich etwas kürzer ausfallen können, das ist aber bisher das einzige, was ich "meckern" hätte.

  • Gestern meinte ich noch zu einer Freundin, dass ich bestimmt schon 2/3 des Buches durch habe aber fest davon überzeugt bin, dass es eine weitere überraschende Wendung geben wird. Ich lese zu viele Kai Meyer Bücher...


    Aber was nützt es, mit einer Überraschung zu rechnen, wenn man trotzdem überrascht wird. Ich habe mich schon vor einiger Zeit gewundert, wieso Saga davon überzeugt ist, dass Violante auch Gefühle für Zinder hat. Wenn dem so wäre, würde sie wohl kaum weiter diesen Kreuzzug vorantreiben, um ihren Mann zu finden. Jetzt ergibt das zumindest einen Sinn. Und wenn es wirklich ihr Sohn ist, den sie wiederhaben will, dann ist klar, dass Gahmuret seinen Erstgeborenen wirklich mitgenommen hat. Warum wissen wir immer noch nicht aber es besteht zumindest Hoffnung auf Aufklärung.


    Die Andeutung, dass der Lügengeist noch nicht vertrieben ist, war auch überraschend. Ist er immer noch in Saga? Aber wieso fühlt sie ihn dann nicht mehr? Oder hat er ganz die Kontrolle übe sie gewonnen? Hat er sich einen anderen "Wirt" gesucht? Oder schwebt er vielleicht irgendwie in der Luft? Sehr mysteriös.


    Jetzt frage mich mich nur noch, was passiert mit der Santa Magdalena und ihrer Besatzung noch? Wie wird das Wiedersehen zwischen Faun und Saga (wenn es denn eins geben wird). Faun fragt sich ja jetzt schon die ganze Zeit, wie seine Schwester nur so viele Frauen ins Verderben führen kann. Und gibt es irgendwelche Happy ends?


    Was mir so grad aufgefallen ist: Was plant eigentlich der Papst. Er hat Oldrich von irgendeinem Plan erzählt, den er durch die Magdalena und den Kreuzzug verfolgen möchte. Hat er der Karmesin noch einen Auftrag gegeben, außer Saga zu beschützen?

  • Ich habe hier erst das erste Kapitel gelesen, aber muß das noch schnell loswerden, weil ich heute nicht mehr viel zum lesen kommen werde. Was eine Tragödie ist, ich würde das Buch gerne noch heute beenden. Aber eher, um es loszuwerden, leider. Momentan ärgert es mich eher.


    Irgendwo mitten auf dem Meer trifft man auf die Abordnungen der Ordensritter? Wo? Wenigstens vor einer Insel? Wie hat man sich den Treffpunkt ausgemacht, von Insel x aus immer noch rechts?
    Mir erscheinen die Ordensritter nicht dumm und unverständig sondern ganz klar denkend. Was soll denn dieses Frauenheer ausrichten? War doch klar, daß die von dem Plan nichts halten würden. Wenn es wenigstens, à la Kinderkreuzzug, der illusorische Plan wäre, rein durch Unschuld und beten das Ziel zu erreichen, aber 5000 Frauen, die gerade erst kämpfen lernen? Wären kranke Ordensritter, die sowas gutheißen würden. Aber wieso war das Violante nicht klar? Hat sie jetzt also doch noch einen anderen Grund für ihren kuriosen Kreuzzug, als ihre Suche? Einen religiösen? Ist sie einfach nur wahnsinnig?
    Doch die Lösung ist nahe, der Johanniter sagt ihr, wo ihr Mann zu finden ist. Was wäre da naheliegender, als das absurde Unternehmen abzubrechen und nur die Amazonen mitzunehmen, um Gahmuret zu finden? Oder soll der Rest als Ablenkung dienen? Irgendwie bezweifle ich aber, daß sie hier wirklich Schluß machen damit. Irgendwie ist es dazu ja auch zu spät, der Kreuzzug hat eine Eigendynamik entwickelt. Saga könnte den Ausschlag geben. Aber ehrlich gesagt zweifle ich daran.
    Soweit so interessant, aber, speziell nach dem Stunt von Tiessa/Beatrix und Faun auf dem Piratenschiff frage ich mich langsam, warum ich Sympathie oder Interesse für Leute aufbringen soll, die sich einfach nur absurd verhalten.
    Ach ja, daß der Krak des Chevaliers ein abgeschiedener Außenposten war, ist mir auch neu. Ich hatte ihn bislang für eine der wichtigsten Festungen der Johanniter gehalten. Nicht mal sonderlich abgeschieden, eigentlich.


    Ich werde das Buch auf jeden Fall beenden, weil ich noch neugierig genug bin sehen zu wollen, wo das alles endet ob ich mit meiner Skepsis nicht doch teilweise falsch liege. Ich wünsche es mir.
    Aber die Leute nerven mich zur Zeit eigentlich nur, was irgendwie kein so gutes Zeichen ist.

  • @ Grisel:
    Ich fürchte einige Leute werden dich weiterhin nerven, wenns dir so sehr um Logik in manchen Handlungen geht. Da hatte ich in dem Teil auch mit zu kämpfen. Deshalb frage ich mich auch, wozo das alles noch führen wird...

  • Zitat

    Original von Alena
    @ Grisel:
    Ich fürchte einige Leute werden dich weiterhin nerven, wenns dir so sehr um Logik in manchen Handlungen geht. Da hatte ich in dem Teil auch mit zu kämpfen. Deshalb frage ich mich auch, wozo das alles noch führen wird...


    Naja, Logik, das ist so eine Sache. Nur wenn ich die Leute eh schon nicht sonderlich sympathisch finde, aber auch nicht unsympathisch, weil sie mir fremd bleiben, und dann benehmen sie sich noch eigenartig, wird es kritisch. Wenn ich eine Figur mag, mag ich sie ja mit allen Ecken und Kanten und Fehlern und Fehlleistungen. Aber bei denen hier vermisse ich einen für mich feststellbaren Charakter und kann sie daher für mich nur nach ihren Handlungen beurteilen.
    Wirklich gemocht habe ich bisher eigentlich nur Maria, aber fremd bleiben sie mir alle. Mit meiner Schwäche für Ordensritter hoffe ich auf den Johanniter des Personenverzeichnisses. :lache

  • Auf eine weitere Zusammenfassung werd ich wieder verzichten, das hat Bibihexe schon wieder wunderbar gemacht. :grin


    Viele Stellen hab ich dieses Mal nicht markiert, aber zu einigen Dingen möcht ich doch noch was sagen.


    Zu Violante: Als sich die Situation auf dem Meer zuspitzt und eine Meuterei abzusehen ist, hätt ich sie für ihren Egoismus und ihre Kurzsichtigkeit echt erwürgen können.
    Ich hab sie ja schon immer für sehr selbstsüchtig gehalten, aber hier treibt sie es auf die Spitze. Hätte sie die Ratschläge ernst genommen und dementsprechend gehandelt, wäre die Meuterei vielleicht zu verhindern gewesen. Für mich hat ihre Selbstsucht an dieser Stelle absolut den Höhepunkt erreicht. Sie ist absolut blind für Gefahren geworden, die unmittelbar vor ihr lauern... Ich hoffe sehr, dass das, was sie 'sucht' es wenigstens für sie wirklich wert ist.


    Seite 646: Hier hab ich mich ein wenig geärgert,w eil die Situation absolut nicht schlüssig ist. Ich seh ja bei einem spannenden Roman wie diesem gerne über kleine Logikfehler und Ungereimtheiten hinweg, aber das stieß mir doch auf.
    Die Botin der 'Meuterer' berichtet, dass es Spione der Piraten an Bord etc.
    Aber, woher wussten die Frauen überhaupt, dass es Spione auf den Galeeren gibt? Wie haben sie sie entdeckt? Wie kamen sie überhaupt auf die Idee, dass es welche geben könnte? Hat sich ein Spion verraten?
    Sorry, aber das war mir hier dann doch ohne weitere Erklärung viel zu konstruiert!


    Berengarias Tod ging mir doch recht nahe, ich mochte sie. Zwar ist ihr Tod wirklich glaubwürdig, und wohl auch unerlässlich, aber ich trauere um sie. :-(


    Auf der letzten Seite dieses Abschnitts gibt es wieder viel Raum zum Spekulieren. Wen oder was soll Gahmuret Violante zurückgeben? Den erstgeborenen Sohn? Ist Nikolaus doch der jüngere Junge aus dem Prolog? Wenn ja, wie ist er zurück nach Lerch gekommen? Wenn es wirklich um den Erstgeborenen geht, erübrigt sich die Frage, warum Gahmuret ihn bei sich behalten hat, schließlich war ja immer sein Lieblingssohn...
    Wenn es wirklich um Violantes Sohn geht, bewundere ich ihre Kraft, all ihre Ängste und Trauer um ihr verlorenes Kind zu verbergen, entschuldigt aber nicht ihr rücksichtsloses Verhalten...


    Ich bin wieder gespannt und ausgerechnet jetzt hab ich Besuch und komm nicht zum Lesen...


    Zitat

    Original von bibihexe76


    Auch hier überschlugen sich die Ereignisse, man merkt beim Lesen nicht, wie die Zeit vergeht. Es ist fantastisch geschrieben, spannend. Besonders gefällt mir, dass alle ProtagonistInnen nicht nur gut oder böse sind, sondern wirklich alles in sich vereinen, also zutiefst menschlich sind. Naja gut vom Bethanier mal abgesehen ;-)
    Die Spannung wird sehr gut aufrecht gehalten, da es mal um die Pilgerinnen geht, dann wieder um Tiessa, Faun etc. und auch den Bethanier und Maria und man überlegt stets und ständig, wie sich diese drei Stränge später miteinander verweben.


    Die Schlacht war sehr ausführlich und blutrünstig beschrieben, das hätte für mich etwas kürzer ausfallen können, das ist aber bisher das einzige, was ich "meckern" hätte.


    Ich kann Dir hier nur teilweise zustimmen. Zwar war alles wieder spannend und auch ereignisreich und auch die Charaktere bekommen mal ein bisschen mehr Farbe, aber ich hatte hier leider stellenweise das Gefühl, dass langsam die Luft raus ist. Nichtdestotrotz immer noch gut aber manchmal etwas langatmig.
    Die Schlacht hingegen fand ich so, wie sie beschrieben war, genau richtig. :-)

  • Zitat

    Original von Cait
    Ich kann Dir hier nur teilweise zustimmen.


    Ist ja durchaus okay :-)


    Zitat

    Original von Cait
    Die Schlacht hingegen fand ich so, wie sie beschrieben war, genau richtig. :-)


    Mr.Hexe meinte hier zu mir: "Du findest American Psycho supergut, kannst aber in einem historischen Roman, in dem es immer um irgendwelche Schlachten geht, sowas blutrünstigeres nicht lesen?"
    Naja, also, wo er recht hat, hat er recht. Aber im Moment kann ich sowas irgendwie nicht so gut lesen.



    Danke auch für deine Links, Cait! :knuddel1

  • Ich hatte das Buch zwar schon am Freitagabend ausgelesen, war aber am WE unterwegs, also meine Kommentare jetzt erst. :-)


    Bibihexe hat ja schon eine gute Zusammenfassung geschrieben, der auch nichts mehr hinzufügen ist.


    Zitat

    Original von Cait


    Auf der letzten Seite dieses Abschnitts gibt es wieder viel Raum zum Spekulieren. Wen oder was soll Gahmuret Violante zurückgeben? Den erstgeborenen Sohn? Ist Nikolaus doch der jüngere Junge aus dem Prolog? Wenn ja, wie ist er zurück nach Lerch gekommen? Wenn es wirklich um den Erstgeborenen geht, erübrigt sich die Frage, warum Gahmuret ihn bei sich behalten hat, schließlich war ja immer sein Lieblingssohn...
    Wenn es wirklich um Violantes Sohn geht, bewundere ich ihre Kraft, all ihre Ängste und Trauer um ihr verlorenes Kind zu verbergen, entschuldigt aber nicht ihr rücksichtsloses Verhalten...



    Genau das habe ich mich auch gefragt und konnt daher auch nicht aufhören, bis ich es fertig hatte.



    In Bezug auf die Anmerkungen von Cait bzgl. Seite 646, bin ich einfach mal davon ausgegangen daß die Spione sich ihren inzwischen gefundenen Partner anvertraut haben. Sie hatten bestimmt Angst um ihre Gefährtinnen.


    Berengarias Tod ist auch mir sehr nahe gegangen, ich war aber auch irgendwie stolz auf sie, daß sie Qwara besiegt hat.


    Die Spannung bleibt erhalten und das Buch fasziniert mich auch nach 693 noch.

  • Mir hat der Teil mit der Meuterei, so schockierend das auch war, und dem Kampf gegen die Piraten eigentlich gut gefallen. Endlich wurde mal was gemacht mit diesem Kreuzzug der Jungfrauen! Bis dahin war es eigentlich nur Staffage, ohne näher darauf einzugehen, was es mit einem solchen Zug auf sich hat. Ein paar Mädchen schwanger, ein paar verletzt im Gebirge, Saga hadert mit sich, ein paar schillernde Gestalten. Mir war das einfach zu wenig, nur "malerischer" Hintergrund. Hier aber wurden endlich mal die Probleme aufgezeigt, die so ein Zug beinhalten kann, wenn konkrete Pläne und Führung fehlen. Und Saga durfte für mich mal kurz zum Leben erwachen, als sie endlich mal die Inititive ergriffen hat.
    Aber, damit war die Sache auch schon wieder vorbei. Der Kreuzzug wird nicht mehr gebraucht, weg damit. Äh? Haben wir ihn überhaupt gebraucht? Mir erscheint der ganze Handlungsstrang, da er bis zum Ende nicht wirklich genutzt wurde, einfach überflüssig. Zeigt sich ja ganz klar, als Karmesine mit einer Fälschung das einzige erreicht, was Violante wollte, Hilfe der Johanniter! Verzeiht mir, aber irgendwie fühle ich mich als Leserin leicht verarscht.
    Was wird nun aus all diesen umgekehrten Frauen? Können die einfach so ihr altes Leben wiederaufnehmen? Wollen sie das? War mir hier einfach zu wenig.


    Der Teil von Tiessa und Faun hat mich auch nicht wirklich glücklicher gemacht.
    Welche männlichen Verwandten Tiessas sollen auf sie eingewirkt haben, Otto zu heiraten? Auf staufischer Seite gab es nach Philips Tod, wenn ich niemanden übersehe, nur Friedrich auf Sizilien. Das ist ja die Ironie an der ganzen Sache, daß alle Söhne Friedrichs I Barbarossa relativ jung gestorben sind und er von 5 nur sage und schreibe einen männlichen Enkel hatte. Ich vermute mal, gemeint sind die staufertreuen Fürsten und Adeligen, was aber klarer rüberkommen sollte. So klingt es, als gäbe es da kiloweise Onkel und Cousins.
    Und hier heißt es nun ganz konkret, daß Philips Motiv bei der Verschwörung Hilfe für seine Schwiegerleute war. Aber dann paßt es immer noch nicht. Denn was hat Innozenz dann zu befürchten? Er kann ja ganz klar belegen, daß es darum ging, die rechtmäßigen Herrscher, die Angeloi, wieder einzusetzen und als Gegenleistung herrliche Preise, wie Ende des Schismas, zu bekommen. Daß es dann aus dem Ruder lief und mit der Zerstörung der Stadt endete, dafür konnte er ja nichts, die Schuld kann er Alexios IV und den "falschen Griechen" zuschieben. Paßt für mich einfach nicht zusammen.


    Gut, immerhin wird erwähnt, daß es keine gute Idee ist, Tiessa mitzunehmen. Ist es auch nicht. Wozu? Damit sich am Ende alle in Outremer zusammenfinden können?


    Aber das Buch liest sich nun wieder netter, wo das Ende in Sicht ist, rein lesehaft. Aber inhaltlich bin ich nicht glücklich damit. Es spießt sich für mich an allen Ecken und Enden mit Verschwörung und überflüssigem Kreuzzug.


    Bitte alle, die deutlichen Worte zu verzeihen, aber ich will einfach ehrlich sein.

  • Dann will ich mal noch ergänzen ;-)


    Die angesprochenen Konflikte zwischen den drei Orden, die dann auch zur Entscheidung gegen den Kreuzzug führten (abgesehen vom reinen Menschenverstand selbstverständlich) fand ich sehr interessant? Mich würde interessieren, ob das wirklich so war - standen die Orden in Konkurrenz zueinander? Wenn ja, warum? Weil sie sich jeweils als besten/treusten/tapfersten Orden ansahen?


    Die Informationen von dem Johanniter über Gahmuret haben mich sehr irritiert, aus dem Prolog heraus habe ich ihn die ganze Zeit als "guten" Menschen gespeichert, interessant....


    Auch die bislang zugesprochenen Rollen (böse - gut) von Otto und Philip kommen ins Wanken - klasse!


    Beatrix ist und bleibt Tiessa für mich - gut, dass es auch im Buch so bleibt :grin


    Die Meuterei der Frauen ist kein Wunder bei den Umständen... Und Saga ist zum ersten Mal machtlos, was wiederum ihre Annahme untertützt, die Menschen glauben nur dann die Lüge, wenn sie glauben WOLLEN. Ein wahres Wort, welches hiermit "bewiesen" ist!


    Den Kampf mit den Piraten fand ich absolut spannend, und ich trauere auch um die tapfere Berengia :cry


    Achard das Scheusal hat sein gerechtes Ende gefunden und Jorinde ist frei :-)


    Und endlich endlich kommen wir den wahren Motiven Violantes etwas näher, sie will nicht Gahmuret, sie will etwas anderes von ihm, ihren Sohn? Und noch bemerkenswerter: Sie war damals dort? In Konstantinopel? :wow

  • Zitat

    Original von milla
    Die angesprochenen Konflikte zwischen den drei Orden, die dann auch zur Entscheidung gegen den Kreuzzug führten (abgesehen vom reinen Menschenverstand selbstverständlich) fand ich sehr interessant? Mich würde interessieren, ob das wirklich so war - standen die Orden in Konkurrenz zueinander? Wenn ja, warum? Weil sie sich jeweils als besten/treusten/tapfersten Orden ansahen?


    Es gab immer wieder Konflikte, politischer Art, weil die Orden unterschiedliche Politiken verfolgten, oder auch kleinliche Auseinandersetzungen und Neidereien. ZB fanden es die Templer gar nicht schön, daß auch die Deutschordensritter einen weißen Mantel tragen durften.
    Aber mindestens so häufig wie die Konflikte gab es Zusammenarbeit und Bemühungen um ein Miteinander. Doch ist das nicht so sexy und wird daher weniger oft betont als die Konflikte.
    ZB gab es eine Regel, wonach ein Templer, wenn er in der Schlacht seinen Trupp verloren hat, sich stattdessen dem der Johanniter anschließen sollte, oder einem anderen christlichen Heer. Und ein Anwärter, der von einem Orden abgelehnt wurde, sollte auch in einem der anderen nicht aufgenommen werden.
    Und ich bin mir ziemlich sicher, mal gelesen zu haben, daß die Deutschordensritter die Templer beim Bau ihrer Festung in Athlit geholfen haben.
    Beides ist wahr, Konflikte, aber auch das Gegenteil.

  • Also irgentwie nehmen meine Mitleserinnen einen den Raum um selbst was dazu zu schreiben. Denn ihr habt ja schon alles aufgeführt! Selbst im spekulieren seid ihr Spitze! :knuddel1


    Da bleibt einem nur eins übrig: weiter lesen, und eine eigene abschliessende Meinung schreiben. :-]

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Die Schlacht zwischen den Piraten und den Frauen fand ich sehr fesselnd
    beschrieben. Leider ist es mir auch sehr gut gelungen, mir Berengaria und Angelotti kämpfend auf der Brücke voller Leichen vorzustellen *schüttel*
    Den Tod von Berengaria fand ich nicht so betrübend, weil ich glaube, dass es ein ehrenvoller Tod für sie war, bei dem sie sogar noch den Sieg davongetragen hat.


    Als Saga der Lügengeist durch den Exorzismus ausgetrieben wurde, bin ich kurz sauer geworden, weil schon wieder ein Problem/ein Bösewicht so einfach aus der Welt geschaffen wurde. Aber der Lügengeist scheint ja doch noch in Saga zu stecken.


    Über die Flucht von Zinder, Faun und Tiessa habe ich mich gefreut, vielleicht haben Faun und Tiessa ja doch noch eine Chance auf die gemeinsame Zukunft.
    Und wenn Violante gar nicht auf der Suche nach Gahmuret ist, haben Zinder und sie evtl. ja auch noch eine Chance.
    (Aber nach wem oder was sucht die Gute eigentlich?)


    So wie es aussieht könnte ein Happy End folgen, dazu mussen sich nur alle noch wiedertreffen, also schnell weiterlesen.


    Grisel
    Man bin ich froh, dass ich all diese historischen Daten und Fakten nicht kenne, da müssen mich die Ungereimtheiten nicht stören.

    Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
    (C.-L. de Montesquieu)