Wühltischemotionen

Ladenpreis aufgebhoben bedeutet das gleiche wie vergriffen. Das Buch ist "normal" nicht mehr zu beziehen und unterliegt deshalb nicht mehr der Preisbindung. Bei den meisten Büchern von Jokers wird das wohl der Fall sein, weshalb du dir keine Sorgen machen musst: Die Bücher können also legal heruntergesetzt werden, ohne das man Cover zerschneiden muss.
Das Problem mit den Mängelexemplaren, ist eben auch der Missbrauch, der damit getrieben wird. So werden oft genug Bücher, die schlecht laufen aber noch normal lieferbar sind, mit einem Stempel versehen und dürfen gleich günstiger verkauft werden. Womit die Preisbindung umgangen wird.
Gegen die Preisbindung zu wettern, ist wirklich Mist: Kleine Buchhandlungen haben jetzt schon gegen die Konkurrenz der Großen zu kämpfen. Bislang hält es sich noch halbwegs im Rahmen, aber sobald die Preisbindung wegfällt, können die kleinen Läden zumachen. Große Buchhandlungen kaufen mehr ein, bekommen mehr Rabatte, können knapper kalkulieren und Bücher günstiger anbieten, als die Kleinen.
Durch die derzeitige Mischkalkulation ist es auch für Verlage möglich, Fachpublikationen und Bücher, die nur einen kleinen Leserkreis haben, günstiger zu halten. Fällt die Preisbindung weg, werden zwar Taschenbücher günstiger, aber Fachbücher wesentlich teurer. Was natürlich dazu führen würde, dass die Vielfalt an Büchern enorm zurückgehen würde.
Man sollte vorsichtig sein, was man sich wümscht. Will man massenkompatible Billigware, dann freut man sich sicher über die Abschaffung der Preisbindung. Aber wer will das schon?

Zitat

Original von LuellaLu

Man sollte vorsichtig sein, was man sich wümscht. Will man massenkompatible Billigware, dann freut man sich sicher über die Abschaffung der Preisbindung. Aber wer will das schon?

Ich hatte eigentlich nicht den Eindruck, dass sich manche hier wünschen, die Preisbindung würde aufgehoben.
Mich z.B. ärgert nur, dass die bisherige Praxis mit Stempel o.ä. nicht mehr fortgeführt werden darf/soll/kann. Ich habe keine Lust, zerschnittene Bücher zu kaufen.
Und wenn man die bisherige Vorgehensweise als Betrug darstellen will, dann ist das vorsätzliche Zerstören von Büchern für mich aber genauso Betrug. Ich sehe da keinen Unterschied. Das ist für mich ganz einfach Willkür.

Zitat

Original von LuellaLu
Ladenpreis aufgebhoben bedeutet das gleiche wie vergriffen. Das Buch ist "normal" nicht mehr zu beziehen und unterliegt deshalb nicht mehr der Preisbindung. Bei den meisten Büchern von Jokers wird das wohl der Fall sein, weshalb du dir keine Sorgen machen musst: Die Bücher können also legal heruntergesetzt werden, ohne das man Cover zerschneiden muss.
Das Problem mit den Mängelexemplaren, ist eben auch der Missbrauch, der damit getrieben wird. So werden oft genug Bücher, die schlecht laufen aber noch normal lieferbar sind, mit einem Stempel versehen und dürfen gleich günstiger verkauft werden. Womit die Preisbindung umgangen wird.

Aber welche Buchhandlung macht das denn in größerem Umfang?
Ich kenne keine, die Bücher stempelt und billiger verkauft. Erst mal wird versucht zu remittieren, weil man da wenigstens einen größeren Teil des Einkaufspreises zurückbekommt.
Gestempelte oder zerstörte Bücher kann man doch höchstens noch zum halben Preis loswerden, was heißt: auf jeden Fall unter dem Einkaufspreis. Der Händler legt hier also drauf und das ziemlich.
Eine Buchhandlung, die das häufiger betreiben würde, wäre wohl am Ende.

Im Gegensatz dazu soll es aber schon vorgekommen sein, daß billig eingekaufte Mängelexemplare "entstempelt" wurden und zum vollen Preis verkauft wurden...

Ich habe wirklich das Gefühl, daß viele hier glauben, die Stempel kommen vom Buchhändler. Da möchte ich mal mit diesem Mißverständnis aufräumen:
Es sind Aktionen von Verlage oder Resteverkäufer, die als große, unsortierte Pakete an die Buchhandlungen verkauft werden für diese Wühltischaktionen.
99% der gestempelt oder geschnitten Büchern, die ihr in den Wühltischen findet, kommen so von den Verlagen. So werden die Remittenden wiederverwertet.

Zitat

Original von Rosenstolz

Ich hatte eigentlich nicht den Eindruck, dass sich manche hier wünschen, die Preisbindung würde aufgehoben.
Mich z.B. ärgert nur, dass die bisherige Praxis mit Stempel o.ä. nicht mehr fortgeführt werden darf/soll/kann. Ich habe keine Lust, zerschnittene Bücher zu kaufen.
Und wenn man die bisherige Vorgehensweise als Betrug darstellen will, dann ist das vorsätzliche Zerstören von Büchern für mich aber genauso Betrug. Ich sehe da keinen Unterschied. Das ist für mich ganz einfach Willkür.

Weder das eine, noch das andere ist Betrug. Es geht nur darum, daß ein deutlicher qualitativer Unterschied zwischen originalpreisigen und runtergesetzten Büchern sein muß, solange das Buch der Preisbindung unterliegt.