Seegrund Kluftingers neuer Fall - Volker Klüpfel / Michael Kobr

  • Ich habe nun mit etwas zeitlichem Abstand auch den 3. Klufti-Roman gelesen.


    Der kauzige Kommissar nimmt sehr viel Platz ein, seine Vorurteile, seine "Feindschaft" zu Dr. Langhammer und sein Unverständnis für moderne Technik (Ebi... :lache) sind schon witzig zu lesen, aber als Nachbarn möchte ich Klufti wirklich nicht haben. Doch seine Eigenheiten sind so verschroben, dass er schon wieder Charme hat.


    Auch der Fall, der eigentlich kein Fall ist, schließlich ist der Taucher noch lebendig und das Blut, in dem er zu liegen schien, nur die Wirkung der Bakterien des Alatsees, ist ein wenig verworren und zu langatmig erzählt.


    Doch irgendwann nimmt die Geschichte doch wieder Fahrt auf und ich las gespannt, was es mit der Geschichte des Alatsees auf sich hat. Als das Buch zuende war, war ich doch zufrieden mit der Lösung.


    Von mir gibt es 8 Punkte dafür und ich freu mich, trotz Tom's Warnung, auf das Schmierentheater im Laienspiel.

  • Ich muss ja sagen, daß mir Laienspiel bis jetzt am Besten gefallen hat...


    ABer ich glaub, Klufti mag man, oder man kann gar nix mit ihm anfangen.
    Ich gehöre wohl zu ersteren, Tom zu letzteren :lache

  • Hallo, Streifi.


    Ich fand den ersten Roman noch ziemlich ulkig, auf nette Art beschaulich, irgendwie gemütlich - wie eine bessere Bulle-von-Tölz-Folge (von denen es leider nicht sehr viele gab). Deshalb habe ich ihn auch ziemlich positiv bewertet und rezensiert, obwohl es sprachlich und dramaturgisch viele Mängel gab - immerhin war "Milchgeld" ja noch in einem kleinen Verlag erschienen, bevor Piper aufmerksam wurde. Danach haben die Autoren im Erfolgsrausch aus ihrer sympathisch-tolpatischen Figur einen permanent hochroten Idioten gemacht, der eher zufällig Kriminalfälle löst. Sprachlich und dramaturgisch ist es eher schlimmer geworden. Es geht meinerseits also nicht darum, ob ich mit "Klufti" etwas anfangen kann oder nicht, sondern was die Autoren daraus gemacht haben. Der Erfolg gibt ihnen ja recht, kann man sagen. Es gibt aber auch andere Dinge, die gequirlter Mist und trotzdem erfolgreich sind. ;-)

  • Hallo Tom,


    ich hab Deine Rezis ja durchaus gelesen, mir ist schon klar, was Dich an Kluftis Werdegang stört. Mich hat es persönlich nicht gestört, ich habe aber auch einige Leute kennengelernt, die generell damit nicht klar kommen, daher meine Äusserung. Ich kenne nur Leute, die ihn entweder mögen oder auch nicht mögen.
    Daher hab ich mich oben vielleicht etwas zu einfach ausgedrückt, ich denke es gibt wohl für jeden andere Gründe die Romane zu mögen oder auch nicht zu mögen, aber ich habe das Gefühl ein "so lala" gibts dabei nicht.


    Aber muss ja nicht jeder die Bücher mögen, mir reichts ja, daß sie mir gefallen ;-) :wave

  • Also ich mag Klufti. :-]
    Gestern Abend habe ich "Seegrund" noch beendet und ich gehöre definitiv zu den Klufti-Fans. :grin
    Mir gefällt seine Art und ich habe wieder das eine oder andere Mal einen totalen Lachanfall bekommen ( beim Sushi-Essen z.B. :rofl ).


    Ganz sicher werde ich die restlichen Bände so nach und nach lesen.


    Das Buch bekommt von mir 8 von 10 Punkten.

  • Nach Erntedank (gesehen und gelesen) bin ich auch so ein Klufti-Fan geworden. Milchgeld war noch nicht so berauschend, aber so wurden wir angesteckt von der Klufti-Grippe, und haben die letzten drei Klifti-Romane uns besorgt. Seegrund ist das nächste, das ich noch diesen Monat lesen werde... :knuddel1

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Dies war mein erster Kluftinger-Krimi und wohl auch mein letzter. Der Kommissar wird als ziemlicher Tölpel dargestellt und war mir überhaupt nicht sympathisch, mehrere Szenen waren mir viel zu slapstickhaft (nicht meine Art von Humor) und erstaunliche viele Figuren bekommen bei jeder sich bietenden Gelegenheit einen roten Kopf (vor allem der Kommissar selbst mit einer erstaunlichen Häufigkeit). Abgesehen davon war das Buch auch nur mäßig spannend und ziemlich vorhersehbar, wenn auch die letzten 100 Seiten etwas besser waren. Diese konnten den relativ schlechten Gesamteindruck allerdings auch nicht mehr wettmachen, ich hatte doch deutlich mehr erwartet - 5 Punkte.


    Die weiteren Teile dieser Serie werde ich mir wohl sparen.

  • Seegrund hab ich nun auch gelesen.


    Kluftinger, wie er leibt :grin und lebt. Von einem Fettnäpfchen in das Andere. Aber mir war es in diesem Buch fast zu viel! Das Buch war leicht und flüssig zum Lesen, die Geschichte war doch recht spannend aufgebaut.
    Jedes in diesem Stil will ich jedoch nicht lesen, das wäre mir dann doch zu viel.


    Übrigends erzählte mir mein Chef, daß sein Schwiegervater Martin Langhammer heißt... :chen


    und wollte mal auf einer Lesung eine Widmung, da könnt ihr Euch die Gesichter vorstellen.... :rofl


    Von mir gibt es 9 Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Auch mir hat der dritte Kluftinger-Krimi ganz gut gefallen.
    Sehr witzig finde ich die diversen Einschübe von Kluftingers Privatleben. :rofl
    Mich würde wirklich sehr interessieren, wie Kluftingers Vornamen lauten. Ob das Geheimnis wohl jemals gelüftet wird? :gruebel


    8 Punkte

  • Obwohl ich wirklich ein Klufti-Fan bin (und es wohl auch bleiben werde), finde ich, "Seegrund" war der schwächste Band, den ich bisher gelesen habe. Die Figur des Kommissars wirkt hier etwas zu überzogen, der Grat zum hier schon wiederholt beschriebenen Slapstick ist schon sehr, sehr schmal. Die Story an sich war schon okay, dass es weniger um einen lokal begrenzten Kriminalfall ging,sondern um eine alte Nazigschichte hat mich nicht gestört, zumal es ja einen wahren Hintergrund gibt. Der Schluß war wieder einmal actionreich :grin, was nicht so unbedingt zu dem tölpelhaften Kommissar passt. Alles in allem werde ich dem Klufti schon treu bleiben, allerdings ist die Fettnäpfchenspur, die er gerade in diesem Band zieht auch mir zu konstruiert, weniger wäre da mehr gewesen.

  • Auch ich mag Klufti sehr gerne. Allerdings muss ich auch sagen, dass in den Bänden der eigentliche Fall immer mehr in den Hintergrund gerät und das Buch eigentlich hauptsächlich um Kluftinger und seine Tollpatschigkeit geht. Mich stört das allerdings nicht. Ich bräuchte gar keinen Fall, solange ich mich über Klufti totlachen kann :)


    Mir hat "Seegrund" sehr gut gefallen und ich freu mich schon auf "Laienspiel".

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Ich mag den Kluftinger ja auch sehr gern.


    Mir gefällt einfach seine tolpatschige Art, auch wenn sie vielleicht manchmal doch zu sehr konstruiert ist. Aber das stört mich eigentlich gar nicht so. Mich erinnert Kluftinger irgendwie immer an Columbo, so leicht trottelig.


    Der Kriminalfall an und für sich hat mir nicht so sehr gefallen. Ich mag nicht unbedingt Verschwörungen aus der Nazizeit usw. Am schlimmsten fand ich ja die Rückblicke, bei denen man teilweise nicht mal wußte um welche Personen es sich da handelt. Ohne diese Rückblicke hätte mich der Fall vielleicht gar nicht mal so gestört.


    8 von 10 Punkten

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Wie gewohnt von den Kluftinger-Büchern ist es ein unterhaltsamer und entspannter „Krimi“, der diesmal zeigt, dass ein spannendes Buch auch ganz ohne Leiche funktionieren kann. Anfangs etwas zäh, war ich spätestens nach den ersten Ermittlungsergebnissen voll vom Fall des „blutenden Tauchers“ gefangen. Meiner Meinung nach ist auch dieser Kluftinger wieder ein Regional-Krimi, der wirklich nur in dieser Region spielen kann, schließlich sind geographische Besonderheiten, die heimische Sagenwelt und historische Gegebenheiten mit eingeflossen.


    Im Gegensatz zu manchen meiner Vorschreiber hätte ich gerne mehr von Kluftingers Privatleben gelesen. Schade, hätten doch Kluftingers Erkältung (und die Reaktion seines „Busenfreundes“ Langhammer), Markus neue Freundin und die Vorweihnachtszeit noch viel mehr Stoff für witzige Szenen gegeben. Und auch die Besonderheit des Alatsee rückte für mich viel zu schnell in den Hintergrund. Trotzdem war es ein schönes Buch, das ich als Liebhaber der „sanften“ Krimis sehr gerne gelesen habe!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Im Gegensatz zu vielen anderen, habe ich mit der Klufti-Reihe erst spät angefangen. Leider. Auch in diesem Krimi kommt wieder der typische Klufti zum Zuge und damit die gewohnte humorvolle Unterhaltung. Brummelig, knauzig und etwas schrullig geht er in die Weihnachtstage, kauft Geschenke und versucht zu der neuen japanischen Freundin seines Sohnes einfach nur nett zu sein. Das gelingt ihm mal wieder nur bedingt, was ja nicht weiter verwundert. Wie gewohnt tritt Kluftinger in jedes Fettnäpfchen, das sich ihm anbietet. Wie es die Autoren immer wieder schaffen, mit diesem Allgäuer Original Humor und gute Unterhaltung zu Papier zu bringen, bewundere ich in vollem Maße.


    Nebenbei gibt es wieder einen spannenden Fall, der Wissenschaftlern Rätsel aufgibt und zu einer Spur in die Nazizeit zurückführt. Wurden hier Schätze auf dem Grund des Sees versenkt? Kluftinger hat eine neue Kollegin aus Füssen an seiner Seite, die mit männlicher Stimme und ordentlich Tatkraft den Fall gut unterstützt. Eigentlich ist sie Klufti ein ebenbürtiger Partner und seine zynischen Bemerkungen ihr gegenüber verwundern kaum, lassen aber den Leser schmunzeln.


    Die sprachlichen Fähigkeiten der Autoren kommen nicht nur in den Dialogen und dem regionalen Sprachgegebenheiten zum Tragen, dieses Mal gibt es auch wissenschaftliche Informationen rund um das Forschungsteam und Einschübe in die Zeit der NS. Das die Thematik nicht zu kritisch wird, dafür sorgt schon Kluftingers Alltagsleben und seine Ermittlungen. Ich habe mehrmals laut gelacht. Ich habe mich wieder gut unterhalten, den Fall neugierig verfolgt und tappte lange Zeit im Dunkeln, welche Schätze denn nur so zu finden sind.