Das schwarze Pergament von Ingeborg Bayer
Verlag: Droemer Knaur (1999)
ISBN: 3426611767
Seiten: 462
Inhalt:
Bela, die Tochter des Kölner Buchdruckers Winterhalter, entdeckt beim Gang über die Frankfurter Herbstmesse des Jahres 1497 eine alte Handschrift aus Kreuzfahrertagen, die sofort eine magische Wirkung auf sie ausübt. Es sind Aufzeichnungen in lateinischer Sprache. Bathseba, eine junge Frau, schreibt über ihre Erlebnisse im Heiligen Land. Bela will den Bericht ins Deutsche übersetzen. Sie beginnt mit der Arbeit und nach und nach gerät sie immer stärker in den Bannkreis von Bathsebas Geschichte, bis ihre eigenen Wünsche und Sehnsüchte mit denen der jungen Frau aus vergangenen Zeiten verschmelzen.
Über die Autorin:
Ingborg Bayer, deren Bücher in viele Sprachen übersetzt, fürs Theater bearbeitet und verfilmt wurden, kam in Frankfurt am Main zur Welt. Nach einer Ausbildung zur Diplom-Bibliothekarin studierte sie in Tübingen Medizin und Hindi. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Freiburg im Breisgau. Ingeborg Bayer ist Mitglied des PEN-Clubs und u.a. Trägerin des Österreichischen Staatspreises 1975, des Preises "Das politische Buch des Jahres 1982" der Friedrich-Ebert-Stiftung, des Friedrich-Bödecker-Preises 1988 und des Deutschen Jugendliteraturpreis 1989.
Eigene Meinung:
Das Buch an sich ist interessant zu lesen. Es verbindet 2 Geschichten mit einander:
Zum einen die Geschichte von Bela selbst, zum anderen die Geschichte der Bathseba.
Bela ist die Tochter eines Buchdruckers und erwirbt auf einer Buchmesse, wo sie selbst auch Bücher ausstellt und Verträge abschließt, von einem italienischen Standbesitzer ein geheimnisvolles Buch. Das Buch ist in lateinischer Sprache geschrieben, zudem hat es geheimnisvolle leere Seiten und in der Mitte befindet sich ein schwarzes Pergament. Bela ist sofort fasziniert von diesem Schriftstück und beschließt seinem Geheimnis auf die Spur zu kommen. So übersetzt sie zunächst alle Textstellen, die von Bathseba geschrieben sind ins deutsche. Nach und nach keimt in Bela der Wunsch auf, diese Geschichte als Buch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen (sie will es selber drucken und verkaufen).
Bathseba, deren Buch Bela übersetzt, lebte im heiligen Land und betrieb dort ein Scriptorium. Durch die damaligen Kreuzzüge und ihrem geheimnisvollen „Geliebten“ sah sie sich schließlich gezwungen ihre Heimat zu verlassen.
Das Buch „das schwarze Pergament“ ist nett zu lesen, aber wer sich durch den Titel dazu verleiten lässt zu glauben, dass es hauptsächlich um das geheimnisvolle Stück Papier geht, wird enttäuscht. Es ist die Geschichte von Bela und Bathseba. Zudem ist es am Anfang etwas schwierig in die „wörtliche Rede“ zu finden, da dieses Buch völlig ohne Anführungsstriche auskommt. Man muss ab und an echt einmal nachdenken, von wem der Satz nun stammen könnte.