Promi Politik - Armin Wolf und Euke Frank

  • Klappentext


    Die Journalisten Armin Wolf und Euke Frank gehen in ihrem Buch einer spannenden Frage auf den Grund: Warum gibt es gerade in Österreich so viele prominente Quereinsteiger in der Politik? Mehr als überall sonst in Europa. Und: Stimmt das gängige Urteil, dass die meisten von ihnen scheitern? Und wenn ja, woran? Zu diesem Zweck hat ZiB 2-Moderator Armin Wolf 15 prominente Quereinsteiger viele Stunden lang interviewt: Von Franz Morak über Patrick Ortlieb, Karl Habsburg, Ursula Stenzl bis Hans-Peter Martin, Hans Pretterebner und Ingrid Wendl geben sie ungewöhnlich offene, kritische und auch selbstkritische Einblicke in den Alltag österreichischer Politik und in ihre eigenen Karrieren. Zusätzlich wurden jene Spitzenpolitiker befragt, die diese Prominenten in die Politik geholthaben: Jörg Haider, Alfred Gusenbauer, Alexander Van der Bellen, Erhard Busek u.a. Mit einer Umfrage unter fast 100 Innenpolitik- Journalisten und mit eigens erhobenen demoskopischen Daten wird die Frage beantwortet: Was können prominente Quereinsteiger?


    Über den Autor


    Armin Wolf ist Chefreporter der TV-Information im ORF und moderiert seit 2002 das tägliche Nachrichtenmagazin "Zeit im Bild 2". Der gebürtige Innsbrucker (Jahrgang 1966) arbeitet seit 1985 für den ORF, u.a. als Außen- und Innenpolitik-Redakteur im Hörfunk, als USA-Korrespondent in Washington D.C., Redaktionsleiter der "ZiB 3" und als Moderator von "Offen gesagt", "Pressestunde" und der ORF-"Sommergespräche". Wolf hat Politikwissenschaft, Soziologie und Zeitgeschichte studiert (Mag. Dr. phil.) und ist Lehrbeauftragter für Politikwissenschaft an den Universitäten Innsbruck und Wien. Für seine journalistische Tätigkeit wurde er mehrfach ausgezeichnet: als "Journalist des Jahres" 2004, mit dem "Concordia-Preis für Pressefreiheit", mit einer "Romy" als beliebtester TV-Moderator und zuletzt mit dem "Robert Hochner-Preis" 2006 wegen seiner - so die Begründung der Jury - "Vorbildfunktion für jenen politischen Journalismus, der sich der Aufklärung verpflichtet fühlt".


    Euke Frank ist Chefredakteurin des Magazins WOMAN und leitet dort die Ressorts Aktuell, Politik und Wirtschaft. Frank hat Politikwissenschaft und Publizistik studiert, ihr Studium aber abgebrochen und war neben ihrer journalistischen Arbeit in Österreich stets auch für ausländische Magazine und Radiostationen tätig.


    Eigene Meinung:


    Auf der Grundlage von Wolfs Dissertation an der Universität Innsbruck über Quereinsteiger ist dieses Buch entstanden. Wolf geht darin dem Phänomen der Quereinsteiger nach. Wie kommen sie in die Politik, können sie sich dort behaupten und wie sehen sie selbst ihr Leben als Politiker?


    Im Aufbau besteht das Buch aus drei Teilen:
    Im ersten Bereich bereitet Wolf das Thema vor. Stellt einige Fragen und gibt sozusagen eine gewisse Grundinformation über das politische Systems Österreich, um die folgenden Bereiche leicht verständlich zu gestalten.
    Dabei arbeitet er die Funktion der Quereinsteiger für die Parteien heraus und welche Veränderungen in der Politik zu ihrem plötzlich gehäuften erscheinen geführt haben.
    Dieser knapp 30 seitige Bereich war sprachlich eher eine Zumutung, wenn auch inhaltlich sehr interessant. Bei der Überarbeitung der Dissertation in ein populärwissenschaftliches Sachbuch dürfte er nicht geschickt vorgegangen sein. Zitate sind einfach in der Form „ XY meint in Zeitschrift z dazu …“eingefügt und praktisch in fast jedem Satz enthalten. Durch die zusätzlich sehr gehäufte Einarbeitung von Umfrageergebnissen – natürlich immer mit Angabe des Instituts – leidet die Lesbarkeit des Textes stark.


    Darauf folgt der gewichtigste Teil des Buches und auch der beste. Auf 150 Seiten porträtiert Wolf 16 österreichische Quereinsteiger der letzten 12 Jahre. Angefangen von Franz Morak bis Karin Resetarits. In Interviews mit den Neupolitikern hat er persönlich nachgefragt, wie es zu ihrem Wechsel in die Politik kam, wie sie aufgenommen wurden und wie sie die Arbeit in den jeweiligen Parlamenten empfunden haben. Dabei erfährt man auch einige sehr interessante Geschichten aus der Politik.


    Im dritten Teil, den letzten 20 Seiten, erfolgt eine Art Zusammenfassung der Ergebnisse aus den Interviews, was aber leider wirklich nur eine Zusammenfassung bleibt und keine wirkliche Analyse der Erkenntnisse.
    Zusätzlich hat Wolf ein eigenes Bewertungssystem für die Quereinsteiger entwickelt, welches er auf den letzten Seiten erklärt, was eher für Statistiker von Interesse sein dürfte.


    Fazit: Ein interessantes Buch, was aber nur für Kenner und Interessierte der österreichischen Politik lesenswert sein wird. Nach dem Schulnotensystem erhält das Buch von mir ein Gut.


    Im Internet ist Wolfs Dissertation abrufbar.


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  • Ich kann die Frage leider nicht wirklich beantworten, weil ich die Dissertation nicht gelesen habe, sondern nur kurz übers Inhaltsverzeichnis geblickt habe.


    Auf den ersten Blick ist der Aufbau der Dissertation ein anderer. Dort sind seine Schlüße aus den Interviews in die normale Arbeit eingefloßen und nicht so sehr gesondert als Porträts vorgestellt.


    Ich vermute, dass er in seiner Dissertation eine tiefergehende Analyse des Phänomens vorgenommen hat. Im Buch ging es wohl eher um die Möglichkeit diese Arbeit auch einer größeren Menge von Menschen vorzustellen.