Ich hab auch in Erinnerung, dass man bereits in der Silberschmiedin gemerkt hat, wie Regina und Priska einmal sein werden... aber es könnte trotzdem sein, dass ich sie mit Susanne verwechselt habe...
'Die Wunderheilerin' - Seiten 001 - 104
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Also, das habe ich in "Die Silberschmiedin" aber auch schon so empfunden - das Regina und Priska zwar Zwillinge sind, aber trotzdem einen ganz unterschiedlichen Charakter und sich in ähnlichen Situationen ganz unterschiedlich verhalten haben. Für mich war auch da schon Priska der "positive Zwilling" und Regina diejenige, die eher ein wenig unsympatisch rübergekommen ist. Vielleicht noch nicht so ausgeprägt wie in "Die Wunderheilerin", aber die Ansätze waren für mich klar erkennbar.
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Mit einiger Verspätung bin nun auch ich mit dem ersten Teil fertig.
Wie schon so oft gelobt, finde auch ich den Anfang sehr gelungen. Die direkte Verknüpfung zu Silberschmiedin ist gut gewählt. Man ist sofort wieder mittendrin in der Geschichte und möchte gar nicht mit dem Lesen aufhören. Die Gedanken und Angst von Priska steigern die Spannung ungemein.
Mir gefallen die echten, menschlichen Charaktere von Ines Thorn. Sie sind eben nicht statisch, sondern haben auch ihre Launen, entwickeln sich und sind einem auch nicht immer sympathisch. Mir gefällt besonders die Entwicklung von Priska - wie sie vom stillen artigen Mäuschen, langsam selbstständig wird, sich endlich gegen ihre Schwester Regina wehrt und das mit welcher List :grin. Schön, dass sie endlich dafür sorgt ihren Willen durchzusetzen.
Die Räume, Kleider und Stoffe in Kapitel 2 sind toll und errinern mich an die Pelzhändlerin. Man kann sich bildlich vorstellen, wie schön das alles aussieht.
Auch der Markt in Kapitel 4 wirkt richtig echt und lebendig. Es kam mir so vor als stünde ich direkt neben Priska und sehe alles mit eigenen Augen.Was ich allerdings komisch finde (die Frage habe ich mir schon bei der Silberschmiedin gestellt):
Wieso hat Eva sich nicht bei David mit der Syphillis angesteckt? Das wird doch sofort durch Geschlechtsverkehr übertragen... und Susanne hat sich schließlich auch angesteckt. Vielleicht ist es ja nur noch nicht bei ihr ausgebrochen... dann würde sich auch erklären, warum das Kind kein langes Leben haben wird.Naja ich lese weiter
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Branka,
ich vermute beinahe, dass du tatsächlich Susanne meinst.
Morgaine,
eine Ansteckung mit der Franzosenkrankheit erfolgte nicht zwangsläufig. Manche hatten Glück und kamen ungeschoren davon. Das ist ja heute auch bei Aids so: Es gibt einige Menschen, die Kontakt mit HIV-positiven Partnern haben und sich nicht anstecken. Einige Rätsel der Medizin sind bis heute nicht gelöst.
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So, dann wollen wir mal.....
Bin gerad aus dem Urlaub zurück und hinke furchtbar hinterherEs ist schon toll. Ich war gleich wieder in der Geschichte..... und gleich wieder dieser unheimliche David( ein Psychopath der besonderen Klasse... :yikes...... Da kann man mal sehen wie verschroben das Leben doch ist: David hat alles kaputt gemacht und Evas Leben und Zukunft zerstört. Die Gepflogenheiten damals waren schon seltsam: da verpisst sich der mörderische Ehemann und anstatt der verlassenen Ehefrau zuhelfen, muss sie Angst um ihr Leben haben!
Warum Regina Adam heiraten soll? Gut, Eva sagte ja, Regina sei Weib genug um ihn die leibliche Liebe zulehren. Aber die passen doch gar nicht zusammen!!!!
Das muß ja damals schlimm gewesen sein, wenn man nicht der "Norm" entsprach! Gerade die "kleinen Leute" haben ja sehr auf Gotteswort gehört und danach gelebt. Der Klerus weniger: Päpste hatten Frauen, Kinder und haben nichts durch die Rippen geschwitzt!
Ob Priska sich der Konsequenzen bewußt ist, wenn sie Adams Frau wird?? -
Bumkin,
vergiss bei all dem nicht, dass man im ausgehenden Mittelalter keineswegs aus Liebe geheiratet hat, auch die Adligen nicht. Es ging darum, Besitz zu vermehren und Beziehungen zu schaffen. In Adams Fall ging es sogar noch das Leben.
Findest du wirklich, dass David ein Psychopath ist? Ich bin da anderer Meinung; ich sehe ihn als einen Mann, der versucht hat mit aller Macht und allen Mitteln den von ihm gewünschten Platz in der Gesellschaft anzustreben. Solche Menschen gibt es auch heute.
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David - er ist mir als sehr kalt, berechnend und unsympathisch in Erinnerung. "Psychopath" trifft es wahrscheinlich nicht ganz - aber die Tendenz dazu liegt mMn sicherlich vor.
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Rosenstolz,
du darfst dabei die Zeit nicht vergessen. Damals herrschte ein ganz anderes Männerbild als heute; die Rollen waren klar verteilt, das Weib dem Manne untertan. In vielen Ehen wurde geschlagen und gedemütigt, das gehörte dazu, wurde von den Kanzeln so gelehrt.
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Ines,
aber irgendwie war bei David diese Lust am Quälen immer mit dabei, dieses Ausreizen, wie weit kann ich gehen - und immer alles bewusst und geplant. Zumindest ist er mir so in Erinnerung geblieben. -
Finde ich auch. David hatte doch richtig Spass daran Eva zuquälen. Denk bitte nur mal daran, dass sie mit Steinen und Gras verhühten musste, weil er kein Kind wollte....
Liebe Ines, soll man alles mit der damaligen Zeit entschuldigen????? -
Nein, Bumkin und Rosenstolz,
alles kann man natürlich nicht mit der Zeit entschuldigen, aber man sollte die Zeit berücksichtigen. Gerade bei den Verhütungsmitteln. Es war damals so normal wie heute die Pille, mit Gras und ähnlichem zu verhüten.
Ich sehe David trotzdem nicht als Psychopathen. Der Gedanke, dass man sich seinen Platz in der Gesellschaft selbst suchen kann und nicht auf Gott warten muss, war damals brandneu und nahezu revolutionär. David hat diesen Gedanken für sich angewandt und hat versucht, sich seinen Platz - natürlich nicht immer mit lauteren Mitteln - zu suchen. Er benutzte dazu jemanden, der schwächer war als er selbst: nämlich eine Frau.
Das macht ihn unsympathisch, aber nicht psychopathisch. Noch heute verfahren viele Menschen ähnlich.