Das Buch hällt mich in seinem Bann, *seufz* ;-), werde es heute sicher zu Ende lesen. Der Feiertag kommt wie gerufen.
ZitatOriginal von Ines
Beowulf,
da ist nix erfunden. Die Geschichte steht so in den Analen der Stadt Leipzig, einzusehen im Archiv für Stadtgeschichte auf dem Sachsenplatz. Allerdings habe ich aus dem historisch bezeugten Ritter Johann von Schleußig gemacht.
Diese kleine Episode hat mich auch sehr amüsiert.
Der Fehler mit den vertauschten Namen ist mir nicht aufgefallen. Die Handlung hat mich derart gefesselt, daß ich da glatt drüber gelesen habe.
Zu Regina: Irgendwo kann ich verstehen, daß sie so geworden ist:
ZitatOriginal von BeowulfWarum ist Regina ein Miststück vor dem Herrn, seht sie doch mal mit Priskas Augen! Regina will Liebe und weis nicht was das ist, sie will Achtung und Würde und erhält sie nicht. Sie will auch nichts anderes als Priska, fühlt sich aber durch die Herkunft so unsicher und gefesselt, dass sie ein zerissener Character bleibt, der meint nur mit der Gerissenheit der Vorstadt durchzukommen, sie will lieber mit Erpressung als mit Vertrauen vorgehen, da ihr eigensüchtige Motive aus ihrem blossen Kampf ums Überleben nachvollziehbarer sind. Sie weis zwar nichts von der Schwester im Hurenhaus, sie weis aber sehr wohl, das da auch ihr Platz gewesen wäre und muß ständig um die Angst kämpfen dahin zurückzumüssen, wo sie herkommt. Diese Angst beherrscht sie ganz und gar und darum ist sie verstockt und misstrauisch und darum haut sie um sich. Angst gebiert Angst und Neid und noch mehr Misstrauen.
Für Priska ist Regina halt immernoch ihre Zwillingsschwester, die sie tief in ihrem Innern liebt, und daher begegnet sie ihr immer wieder mit einer gewissen Vertrautheit, die ihr nicht unbedingt gedankt wird. Wenn ich mir das Leben und die Situation von Regina betrachte, kann ich schon auch verstehen, daß sie verbittert und gemein reagiert, denn sie sieht das Leben ihrer Schwester nur von außen, und es gefällt ihr. Wie's drinnen aussieht, bekommt Regina nicht mit und ist der Meinung, ihr Leben wäre genauso "gut" verlaufen, wenn sie damals Adam geheiratet hätte. Daß sie die Heirat zum früheren Zeitpunkt selbst abgelehnt hat, verdrängt sie, denn es paßt nicht in ihr Weltbild.
Die Liebesgeschichte von Priska und Aron ist wunderschön erzählt. Priska wächst an der Begegnung und Beziehung, und das ist gut so. Ohne diesen Rückhalt könnte sie sicher nicht die Stärke aufbringen, Adam so zu unterstützen, obwohl sie mit ihrem Schicksal hadert. Daß sie mit Adam keine "normale" Ehe führen würde, das war ihr ja von Anfang an klar oder hätte es zumindest sein sollen. Klar, Adam ist schwach, aber immerhin ist seine große Liebe hingerichtet worden. Wer würde das so einfach wegstecken. Und die Ehe zwischen Adam und Priska wurde ja geschlossen, um ihn selbst vor dem Scheiterhaufen zu retten. Nachdem Baptist sterben mußte, fühlt sich Adam als Versager, daß die Anklage so einseitig ausgefallen ist. Er wäre ja bereit gewesen, seinem Geliebten in den Tod zu folgen, was Priska verhindert hat. Daher tut mir Adam nur leid, und ich kann verstehen, daß er sich in sich selbst zurückzieht.