'Die Wunderheilerin' - Seiten 311 - Ende

  • So das war ein sehr schöner Sonntagslesetag.


    Mein Fazit:


    Ein sehr schönes Buch, genauso schön wie die Silberschmiedin- aber ganz anders. Das ist ein echter historischer Roman, nicht eine Geschichte, die vor geschichtlichem Hintergrund abspielt und deren Hintergrund austauschbar gewesen wäre.


    Ein historischer Roman, der sich in aller Farbe und Breite entfalltet, ja man meint das Leipzig am Anfang des 16. Jahrhunderts seine Beklemmung und seine Angst, seine Freuden und seine Zweifel zu riechen. Die Figuren und ihre Charactere sind gut herausgearbeitet, bis in die Nebenrollen. Einfach schön.


    Schade ist, dass an der Aufmachung gespart wurde. Ein Stadtplan aus der Zeit, ein Glossar mit Zeittafel wäre gutes Beiwerk gewesen und hätte mir den ein oder anderen Unterbrechungsausflug zu google und wikipedia ersparen können- auf der anderen Seite predige ich ja immer, dass ein guter historischer Roman genau zu solchen Ausflügen reizen soll.


    Eigentlich hoffe ich nicht auf eine Fortsetzung, es ist gut so wie es jetzt ist. ICh hoffe auf andere schäne Geschichten von Ines und freue mich schon darauf.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Ach schade, das Buch ist vorbei. Viiiel zu kurz. :-( Nein, genau richtig. Richtig rund. Rundherum gelungen. :-)


    Zum letzten Teil:


    Hier passiert einiges, Martin Luther bringt Unruhe in die deutschen Länder. Die Menschen sind hin- und hergerissen, ob sie ihm glauben dürfen, dass der Ablasshandel wirklich nur Geldmacherei der Kirche ist, ob sie direkt zu Gott sprechen dürfen, ob der Papst Gottes Vertreter ist.


    Hier ist mir erst bewusst geworden, was für eine Errungenschaft die Reformationen waren, die Erklärung, die Priska ihrer Tochter gibt, fand ich wunderbar. (S.391) Wie selbstverständlich ist es für uns, dass wir beten können, wann wir wollen, dass wir direkt zu Gott sprechen dürfen, dass wir nicht in Angst leben müssen, dass unser Glaube uns zu Verfolgten macht.


    Nun wird auch die düstere Prophezeiung war, dass Aurel kein langes Leben haben wird, doch auf andere Art und Weise. :-(


    Die Frage, ob sich jeder seinen Platz suchen darf, zieht sich durchs gesamte Buch, durch den Anbruch der "neuen Zeit" wird es ermöglicht, dass man in gewissen Grenzen (solange man nicht homosexuell ist) sein Leben frei gestaltet. Und hier passiert nun auch das, was ich mir erhoffte, Regina erhält das, was sie verdient. Priska war einfach zu gut, sie hat ihr eigenes Glück immer hintenan gestellt, auch sie hat verdient, was sie bekommt.


    Ines, vielen Dank für diese wunderbare Geschichte, ich habe mitgefiebert, mitgehofft, mitgetrauert, ich war versunken. Mir hat dieses Buch wesentlich besser als die Silberschmiedin gefallen, Priska war mir lieber als die junge Eva. Ich finde die Wunderheilerin absolut gelungen. :anbet


    Und nun bin ich auf die nachfolgenden Kommentare gespannt. :wave

  • Zitat

    Original von geli73
    Ach schade, das Buch ist vorbei. Viiiel zu kurz. :-( Nein, genau richtig. Richtig rund. Rundherum gelungen. :-)


    :write Das hat Geli so treffend ausgedrückt, das unterschreib ich komplett!


    Zitat

    Original von geli73
    Die Frage, ob sich jeder seinen Platz suchen darf, zieht sich durchs gesamte Buch, durch den Anbruch der "neuen Zeit" wird es ermöglicht, dass man in gewissen Grenzen (solange man nicht homosexuell ist) sein Leben frei gestaltet. Und hier passiert nun auch das, was ich mir erhoffte, Regina erhält das, was sie verdient. Priska war einfach zu gut, sie hat ihr eigenes Glück immer hintenan gestellt, auch sie hat verdient, was sie bekommt.


    Regina dachte die ganze Zeit, dass Adam und Priska ihr nur die minimalste Dosis zugestehen, damit sie weiter für sie arbeiten kann und begeht so nach einem Streit einen fatalen Fehler. Adam, der den Tod von Baptist nicht verwunden hat, gibt Priska frei.
    Es gibt einen furchtbaren Anschlag aufs Hurenhaus und Priska macht sich Sorgen um Margarethe (hier frage ich mich übrigens immer noch, wieso sie keine Lust empfinden kann, liebt sie Frauen oder kann sie generell keine Lust empfinden?).
    Eva stellt nach dem Tod von Aurel ebenso ihr gesamtes Leben auf den Kopf, findet die Lust am Leben aber nach und nach wieder! Das Ende für Priska wird hoffentlich so schön, wie sie es sich vorstellt und wünscht, aber daran glaube ich ganz fest!


    Auch mir hat die Geschichte sehr sehr gut gefallen, sie ist flüssig zu lesen. Für mich hätte ruhig noch ein wenig mehr medizinhistorisches enthalten sein können, aber das ist mal das einzige, was ich anzukritteln hätte. Es ist ein gelungener Abschluss der Trilogie, für mich der schönste und beste Teil der drei. Man sieht auch hier eine klare Steigerung, Ines wird mit jedem Buch besser!


    Bibi :wave

  • Zitat

    Original von bibihexe76
    Man sieht auch hier eine klare Steigerung, Ines wird mit jedem Buch besser!


    Bibi :wave


    :write :write :write


    Ich habe mir trotzdem jetzt den Maler Gottes bestellt. Ich bin gerade so drin, lesen werde ich ihn aber hoffentlich erst im November, bis der nächste Thorn erscheint wird schliesslich Ende 2007.

  • Etwas wehmütig habe ich gerade das Buch, fertig gelesen, zur Seite gelegt. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, und der Abschluss war einfach perfekt, finde ich. Auf eine Fortsetzung hoffe ich nicht, denn gerade bei dem Ende "Ritt ins Glück" kann man seine eigene Phantasie noch schön beschäftigen und sich alles weitere ausmalen.


    Adam hat mir nur leid getan; er war ein fähiger Arzt und ein guter Mensch, hat nur leider zur falschen Zeit gelebt, als es noch ein Verbrechen war, anders zu sein.


    Regina hatte anscheinend durch ihre Lebenssituation und ihre Vergangenheit jedes Vertrauen in die Menschheit verloren, auch in ihre Schwester, die sie, trotz ihrer Fehler, immer geliebt hat. Leider wurde das von Regina nicht erkannt; sie hatte immer das Gefühl, im Leben zu kurz zu kommen, auch wenn's ihre eigene Schuld war. So ein Mensch kann einem auch nur leid tun.


    Schön finde ich, daß es für Margarete auch eine Zukunft geben wird. Mit ihrer Fürsorge für die Melchiors Mutter, bei der sie lebt, ist sie ihrer Schwester Priska sehr ähnlich, finde ich.


    Zitat

    Original von Bibihexe76
    Es gibt einen furchtbaren Anschlag aufs Hurenhaus und Priska macht sich Sorgen um Margarethe (hier frage ich mich übrigens immer noch, wieso sie keine Lust empfinden kann, liebt sie Frauen oder kann sie generell keine Lust empfinden?).


    Ich denke, daß Margaretes "Lustlosigkeit" mit ihrer Arbeit zusammenhängt, denn sie kam ja ganz jung ins Hurenhaus und hatte anscheinend noch keinerlei Erfahrungen mit "richtiger Liebe". Und Lust kommt ja nicht auf Befehl, wenn das Umfeld nicht stimmt. Also gibt es diesbezüglich sicher noch Hoffnung für sie.


    Vielen Dank an Ines für diesen wunderbaren Roman, war mein erster "Thorn" aber sicher nicht mein letzter!!! :anbet

  • Ich habe das Buch nun auch beendet und es hat mir sehr gut gefallen. Dies war ein sehr schöner Abschluß der Trilogie aber fast ein bißchen viel Happy End, auch wenn ich mich für alle freue.


    Eva und Johann als glückliches Paar nach lutheraner Art und Priska mit Nora bei Aron als glückliche Familie. Die Entwicklung von Margarethe und Melchior ging mir ein bißchen sehr schnell. Nch all den Erlebnissen von Margarethe erst im Hurenhaus und dann noch die Vergewaltigungen, die sie erleiden mußte, kann ich mir nicht vorstellen, daß sie sobald an Ehe und Kinder denken kann. MIt der Zeit vielleicht, aber nicht so schnell.


    Das Ende von Adam fand ich schlüssig. Seine ganze Energie steckte er in die Entwicklung eines Medikamentes gegen die Franzosenkrankheit, dann ist durch Reginas Tat der gesante Vorrat an Quecksilber aufgebraucht, er kann weder die Patienten behandeln, noch weiter forschen. Damit ist seiner Arbeit die Grundlage entzogen, zumal er übles Gerede wegen der mangels Behandlung entretenden Todesfälle befürchten muß. Privat spürt er den Rückzug von Priska, sie sehnt sich nach Aron, bleibt aber zunächst bei Adam, auch die Freundschaft zwischen den beiden ist damit belastet, so daß Adam auch darin keine Kraft und Stärkung mehr erfährt, sein Tod ist daher die Konsequenz. Wobei ich auch der Entwicklung bis dahin darauf schließen würde, daß Adam über den Tod von Baptist depressiv geworden ist und eventuell auch schon vor der Ereignisse um Regina den Tod als Asuweg sah.


    Die Bücher von Ines machen auch deswegen so viel Freude, weil nach dem Lesen noch sehr viel nachklingt und zu weiterem Nachdenken anregt, vielen Dank auch dafür.

  • Ich habe das Buch eben beendet und es war einfach wunderbar zu lesen.
    Ich konnte es nicht aus den Händen legen. :anbet
    Mit "Der Silberschmiedin" hatte ich so meine Probleme, ich kam mit Eva nicht zurecht, aber "Die Wunderheilerin" hat genau meinen Geschmack getroffen.


    Das Ende - ja, viel Leid, viel Glück. Ich freue mich für Priska, trauere um Adam, bedauere irgendwie Regina.


    Ines, vielen Dank für dieses Buch. :wave :anbet

  • Habe soeben am Tag der Deutschen Einheit die "Wunderheilerin" und damit eine deutsche Geschichte beendet und bin begeistert.


    Im Gegensatz zu einigen anderen fand ich die "Silberschmiedin" aber ebenfalls sehr gut. Wenn ich die drei Teile als Ganzes betrachte, musste die "Silberschmiedin" Fragen aufwerfen, Zerrissenheit widerspiegeln, Zweifel wecken. Jetzt hat die "Wunderheilerin" den Bogen geschlossen. Deshalb vielleicht auch die vielen Lösungen am Ende. Es war eben eindeutig der Abschluss der Trilogie.


    Natürlich bleiben Fragen. Immer wieder ertappte ich mich bei der Überlegung, wie stark die Gedanken der Priska des 16. Jahrhunderts von von der Erfahrung einer Ines aus dem 20./21. Jahrhundert bestimmt sind. Ist es nicht ein bisschen viel, was da im Kopf der Henkerstochter pasiert? Zutiefst emanzipatorische Gedanken, vernünftige Theologie, medizinische Visionen...


    Doch egal, dem Lesevergnügen tat das keinen Abbruch. Interessant übrigens die letzten Seiten, in denen sich eine These zu manifestieren scheint, die da besagt, dass manchmal erst der Tod Türen öffnet, durch die Menschen zum Glück gelangen...


    So, jetzt freue ich mich auf Ines' Rückkehr und Stellungnahmen und frage mich, ob es noch sinnvoll ist, zu den ersten Abschnitten der Leserunde meinen Senf abzugeben, wenn ich hier schon mein Fazit gezogen habe :gruebel

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum Adam einfach so aufgegeben hat. Denn für mich war es eindeutig aufgeben. Klar, er hat seine (große?) Liebe verloren, er hat Neigungen, die nicht der Gesellschaft entsprechen, doch er hatte doch Ziele, die ihm durch Priska aufgezeigt wurden. War das Eheglück nur vorhanden, weil er nebenbei Baptist hatte? :gruebel


    Schön, dass Nora ein fröhliches Kind war. Bei den Umständen im Haus war das nicht selbstverständlich, meiner Meinung nach.


    Zitat

    Original von Churchill
    Im Gegensatz zu einigen anderen fand ich die "Silberschmiedin" aber ebenfalls sehr gut. Wenn ich die drei Teile als Ganzes betrachte, musste die "Silberschmiedin" Fragen aufwerfen, Zerrissenheit widerspiegeln, Zweifel wecken. Jetzt hat die "Wunderheilerin" den Bogen geschlossen. Deshalb vielleicht auch die vielen Lösungen am Ende. Es war eben eindeutig der Abschluss der Trilogie.


    Ja, wenn man das so sieht, hast Du recht. In meinen Augen war die Silberschmiedin der "problembeladenste" Teil.

  • Ich denke einfach, der Vorfall mit dem Quecksilber war der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Denn damit war ja auch seine medizinische Forschung quasi beendet. Das Letzte, was ihn noch "am Leben gehalten hat". Er hat wohl keinen Sinn mehr darin gesehen, weiterzuleben bzw. weiterzumachen.


    Irgendwann hat er doch (sinngemäß) gesagt: "Ich atme, und das ist schwer genug".

  • Jetzt habe ich "Die Wunderheilerin" ausgelesen. Schade. Schade. Schade. Es war so schön.


    Dass es in diesem Buch für Priska ein happy End gibt, damit hätte ich nicht gerechnet. Aber so wurde die Trilogie abgerundet. Sogar Eva, mit der ich in der Silberschmiedin meine Verständnisprobleme hatte, ist mir in diesem Teil an Herz gewachsen. Ich habe mit ihr den Tod des Sohnes betrauert und gehofft, dass sie ins Leben zurückfindet. Mit Regina, sie tat mir schon leid, ist es gekommen, wie es kommen musste. In ihrer Angst, zu wenig zu bekommen, hat sie zuviel von dem todbringenden Quecksilber genommen. Damit hat sie auch Adam um seine Forschungen gebracht, seine Patienten würden sterben, sein angeschlagener Ruf wäre gänzlich beschädigt. Für Priska öffnet sich dadurch der Weg in eine glückliche Zukunft.


    Dieses Buch hat mir beim Lesen sehr viel Freude bereitet. Die Figuren waren sehr lebendig und lebensnah. Die gut eingearbeiteten historischen und medizinischen Fakten fand ich sehr interessant. Das Buch war flüssig und leicht zu lesen und als ich es beendet hatte, war ich schon etwas traurig. Ich hätte noch lange in diesen wunderschönen Buch weiterlesen können. Es war wieder ganz nach meinem Geschmack.


    Im Nachwort schreibt Ines auf Seite 414:

    Zitat

    Die Figur der Wunderheilerin ist eine fiktive. Es gab sie nicht. Aber wenn es sie gegeben hätte, dann hätte ihr Leben so oder so ähnlich verlaufen können.


    Für mich ist die Wunderheilerin lebendig geworden. Sie hatte Stärken und Schwächen, hat geliebt und gelitten. Ich habe alles mit ihr durchleben können. Danke, Ines, für dieses sehr gelungene Buch. Ich freue mich schon auf die neuen Thorns.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Ich denke einfach, der Vorfall mit dem Quecksilber war der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Denn damit war ja auch seine medizinische Forschung quasi beendet. Das Letzte, was ihn noch "am Leben gehalten hat". Er hat wohl keinen Sinn mehr darin gesehen, weiterzuleben bzw. weiterzumachen.


    Irgendwann hat er doch (sinngemäß) gesagt: "Ich atme, und das ist schwer genug".


    Ja, so sehe ich das auch. Mit dem Tod von Baptist ist Adam gebrochen. Nur für seine medizinischen Forschungen hat er noch gelebt. Sein einziges Ziel war es noch, den unter der Franzosenkrankheit Leidenden zu helfen und ein wirksames Medikament zu entwickeln. Mit Reginas Tat war dafür jegliche Basis entzogen.

  • Vor etwa 2 Stunden hab auch ich das Buch beendet und möchte Dir, liebe Ines, für ein weiteres wunderbares, unvergessliches Buch danken. :anbet
    Auch wenn ich die beiden Vorgänger einen klitzkleinen Tick besser fand, ist auch der letzte Teil unheimlich toll geworden. Sehr spannend, informativ und vor allem nachvollziehbar! :-)
    Besonders liebe ich Deine ganz besonderen Figuren. Im Rezensions-Thread bin ich noch näher darauf eingegangen.
    Leider hat mir irgendetwas in diesem Buch gefehlt, aber ich kann es nicht greifen und daher auch nicht in Worte fassen. Ist einfach nur ein Gefühl...
    Ich freue mich schon wahnsinnig auf Dein nächstes Buch! Mach weiter so!!


    Nun zum letzten Teil. Der hatte es ja ganz schön in sich.
    Toll finde ich, dass Eva und auch Margarete ihr Glück doch noch finden. Gerade nach den wirklich tragischen Vorfällen.
    Und auch Priska kann endlich zu ihrem geliebten Aron gehen!
    Klar, ein wenig viel Friede-Freude-Eierkuchen, aber ich mag das! ;-)
    Adams Tod war vorauszusehen, dass er überhaupt so lange durchgehalten hat, hat mich erstaunt und ich finde es nachvollziehbar, dass er keinerlei Sinn mehr in seinem Leben gesehen hat. Ich hätte Adam mehr Glück in seinem Leben gewünscht.


    Ein Zitat find ich besonders schön und dabei hatt ich auch eine Gänsehaut:


    Zitat

    Es gibt Menschen, die sind in Wahrheit Engel. Sie haben sich nur für eine kurze Zeit auf die Erde verirrt. Jetzt ist mein Vater wieder ein Engel geworden. Jetzt ist er dort, wo er zu Hause ist. (S. 412)


    Ich finde, schöne hätte man Adams Seele nicht beschreiben können!


    Regina, tja, sie hat sich ihr Grab letztendlich selbst geschaufelt. Ihr Misstrauen und ihre Missgunst haben sich aus meiner Sicht umgebracht. Mitleid hab ich nicht mit ihr. Eine tragische Figur, keine Frage, aber nicht bemitleidenswert. Allerdings hätt ich ihr durchaus ein anderes Leben gewünscht.


    Auch ich wünsche mir keinen weiteren Teil, denn auch für mich ist der Bogen geschlossen.
    Sybilla suchte ihr Glück im Geschäft, Stand und Ansehen, Eva in der Liebe und Priska vereinte beides...

  • Auch wenn ich im Gegensatz zu vielen Vorrednern und -rinnen noch in der glücklichen Lage bin, dass ich noch einen großen Teil des Weges mit Priska und Co. gehen kann, muss ich nach den aktuellen Geschehnissen kurz was schreiben. Es ist ja jetzt sehr viel passiert.


    Das Schicksal Aurels war mir sofort klar, als die Rede davon war, dass er in die Schlacht ziehen soll. Für uns Leser war er kein großes Opfer, da er keine tragende Figur wurde, aber sein Tod hat gut in die Geschichte gepasst. Vor allem für die Entwicklung von Eva.
    Bei ihrer ersten Reaktion dachte ich: Jetzt hat sie in ihrer Kaltherzigkeit sogar Sibylla überhollt. Was sich dann aber zum Glück doch nicht bestätigt hat. Jetzt ist sie wirklich am Ende.
    Es hat mir aber sehr gut gefallen, dass Eva, obwohl die die Hauptrolle verloren hat, immer noch eine Entwicklung macht und auch noch weiter als Charakter menschelt.


    Die Reformation ist sehr gut beschrieben, aus sehr vielen Blickwinkeln. :anbet
    Einerseits die Anlassfälle für die Reformation, andererseits die Reaktionen darauf. Die Bauernaufstände, hier natürlich in klein, aber sehr glaubhaft. Vor allem gut gefallen hat mir das Gespräch zwischen Adam und Priska über Luther vs. Papst, wie sie gesagt hat, sie ist nur eine einfache Henkerstochter, wie solle sie wissen, wer recht hat. Was das ganze auch aus einem neuem Blickwinkel zeigt.



    Aron ist auch wieder in der Stadt. Und er kommt mit erstaunlichen Neugikeiten im Gepäck. Er will zum Christentum übertreten und Priska für sich beanspruchen. Priska scheint dabei noch sehr unschlüssig zu sein. Aufjedenfall wird daraus noch eine Menge Zündstoff entstehen.


    Und Regina mischt auch wieder mit. So unsymphatisch war mir schon lange keine Person mehr. Die spielt wirklich alle Stückeln. Aber auf einem sehr hohen Niveau, das muss man ihr lassen. Sie weiß genau wie sie Priska bearbeiten muss, um von ihr zu bekommen was sie will. Priska diesmal mit der eigenen Anklage bedroht, erkennt, dass sie besiegt wurde und nachgeben muss.


    Ich hoffe nur, dass irgendwer sich ein Herz nimmt und ihr was ins Essen mischt.


    So. Jetzt wieder schnell zurück zum Buch. Eigentlich wollte ich ja heute ein bissl früher schlafen gehen, damit ich morgen in der Vorlesung net einschlafe, aber ich befürchte daraus wird nix werden.