*Der unglückliche Mörder* - Hakan Nesser

  • * Der unglückliche Mörder * von Hakan Nesser


    Zum Inhalt:
    Es ist eine neblige, nasskalte Nacht. Es gießt in Strömen, und der Junge, der am Straßenrand geht, ist kaum zu sehen. Als der Mann den Aufprall hört, ist es bereits zu spät; die Verletzungen des Jungen sind tötlich - und der schwer angetrunkene Fahrer gerät in Panik und macht sich aus dem Staub. Warum sollte er sein ganzes Leben zerstören wegen dieses Unglücksfalls? Sich von seiner Karriere verabschieden? Seine Zukunft aufs Spiel setzen, die auf einmal in leuchtenden Farben vor ihm steht? Er kann nicht wissen, daß seine Feigheit schließlich drei weiteren Menschen den Tod bringen wird und seine Vertuschungsmanöver ihn letzlich gründlicher ruinieren werden, als seine Todesfahrt es je gekonnt hätte. Kommissar Van Veeteren schwört Rache, denn einer der weiteren Toten ist sein Sohn Erich. Erich fing grade an Fuß zu fassen im bürgerlichen Leben. Hat er sich wieder auf krumme Geschäfte eingelassen? Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, aber auch sie können nicht verhindern, daß der Mörder ein weiteres Mal zuschlägt....


    Zum Autoren:
    Hakan Nesser, Jahrgang 1950, ist einer der interessantesten und aufregensten Krimiautoren Schwedens. Für seine Romane um Van Veeteren erhielt er mehrere Auszeichnungen. Hakan Nesser lebt in Uppsala.


    Meine Meinung:
    Eines seiner besten Bücher. Gleich auf den ersten Seiten der erste Tote, was will man mehr? Man braucht aber nicht zu denken, das es danach langweilig wird. Er schreibt den Krimi aus mehreren Blickwinkeln. Zum einen aus der Sicht des Täters, des Erpressers und vorallem aus der Sicht Van Veeterens, da ja immerhin sein Sohn ein Opfer ist. Eindrucksvoll wird erzählt wie der Kommissar mit dem Tod Erich´s fertig wird und wie er fühlt. Toll geschrieben wird auch, wie sich der Täter immer tiefer in seine eigenen Taten verwickelt und wie er versucht mit dem Erpresser fertig zu werden, der immerhin genau weiss, wie alles abgelaufen ist und damit auch nicht hinter dem Berg hält.

  • Ich muss sagen, dass ich von dem Buch wenig begeistert war. Ich habe einige Jahre fast ausschliesslich Krimis gelesen und da gibt es wirklich Bessere.
    Dass Nesser aus drei verschiedenen Perspektiven schreibt, besonders aus der Perspektive des Täters war für mich neu und interessant. Ein wenig in die Psyche des Mörders zu blicken und seinen Gedankengang verfolgen zukönnen macht Spaß.
    Allerdings fand ich, dass durch die unterschiedlichen Figurenperspektiven zu viel Spannung geraubt wurde, denn der Leser ist fast kontinuierlich der Polizei einen Schritt voraus, und man weiss schon vor den Ermittlern das "wer, wann, wo und wieso?". Somit verliefen die Polizeiermittlungen für mich eher schleppend, hielten sogar manchmal den Fortlauf der Handlung auf und waren teilweise sogar überflüssig.
    Des Weiteren störten mich Fehler: Verwechslungen der Namen und Wortunordnung bezüglich der polizeilichen Fachterminologie. Das liegt aber wohl eher an der Übersetzung.

  • Jüngst zum Nesser-Fan geworden habe ich nun auch dieses Buch gelesen und ich muss sagen, dass es bisher das schlechteste war. Die verschiedenen Perspektiven machen das Buch zwar durchaus interessant, wobei die verschiedenen Blickwinkel zueinander gesehen etwas Spannung erzeugen, aber das wars dann auch schon.


    Die Geschichte ist zu sehr vorhersehbar, es gibt kaum Überraschungen und das der Mofa-Fahrer etwas damit zu tun hat, war von Anfang an klar.


    Leider sehr langweilig.

  • Zu meinen Lieblings-Nessern gehört er auch nicht. Ich hatte ihn schon zweimal angelesen und wieder weggelegt, um Weihnachten rum hab ich es endlich geschafft, ihn fertig zu lesen.
    Aber vorher hab ich noch nie einen Nesser zwischendurch abbrechen und neu anfangen müssen, normalerweise flutschen die bei mir von Anfang bis Ende durch. Außerdem fand ich das Buch sehr bedrückend, weil VV persönlich betroffen war.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Ich lese das Buch auch gerade.
    Es wird sicher nicht zu einem meiner liebsten Bücher, aber ich lese es trotzdem gern zu Ende.
    Ich kenne bisher nur "Kim Nowak badete nie im See Genezareth", das hat mir sehr gut gefallen. Da ich ein Neuling im Bezug auf Hakan Nesser bin, und ein weiteres gutes Buch von ihm lesen wollte, habe ich mich bei amazon nach der Bewertung gerichtet, mit der ich bisher selten schlechte Erfahrung gemacht habe. Immerhin erhielt das Buch 4,5 Stérne.
    Ich weiß aber nicht, auf welche Weise das Buch genau seine Bewertungen bekommt.


    Grüße
    Anja

  • Dieser Teil der Serie hat mir bislang am besten gefallen. Natürlich hat der Leser durch die wechselnden Erzählperspektiven einen Vorsprung gegenüber dem Ermittlerteam, aber da ich keiner bin, der atemlose Spannung bis zur letzten Seite braucht, fühlte ich mich durch die nachvollziehbare, schlüssige Polizeiarbeit gut unterhalten.
    Den Plot finde ich gut ausgearbeitet, angefangen von V.V. persönlicher Betroffenheit über die mühselige Ermittlungsarbeit bis hin zum Abschluß des Falles.

  • Dieses Buch hat mich beim Lesen so richtig in den Bann gezogen und mich noch einige Zeit danach sehr beschäftigt. Es ist schon eine ganz harte Sache, wenn ein Mensch, den man "kennt", ein Kind verliert. In diesem Fall ist es Van Veeteren selber.


    Der Schock, der das gesamte Ermittlerteam von Maardam ergriffen hat, ist jederzeit im Buch spürbar. Und er tut dem Buch gut: viele menschliche und emotionale Aspekte gewinnen an Bedeutung. Dass der Mörder gefasst wird, ist ja ein Muss und von vornherein klar, und die Sinnlosigkeit der Morde (außer Erich Van Veeteren mussten noch zwei Menschen völlig unschuldig und grundlos ihr Leben lassen) ist für mich die größte Tragödie in diesem Roman.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde