Bernard Craw - Sanguis B. Vampire erobern Köln
Kurzbeschreibung
In "Sanguis B. Vampire erobern Köln" wird der Vampirismus als Seuche gesehen, als eine den Körper verändernde, die Seele verschlingende Krankheit, die sich explosionsartig ausbreitet. Die Opfer der Vampire sterben bei dem Angriff, einige von ihnen erwachen zu einem untoten Dasein, sodass es in der folgenden Nacht noch mehr Monster gibt, die nach dem Blut der Lebenden lechzen."Sanguis B. Vampire erobern Köln" wird aus Sicht einiger Freunde in Köln geschildert, die mitten in den Mahlstrom der Ereignisse geraten. Sie sind unter den frühesten Opfern, Vampire der ersten Stunde. Niemand ist da, der ihnen zeigt, wie man sich verhalten muss. Keiner kann ihre Fragen beantworten - wo nahm die Seuche ihren Anfang? Gibt es einen Weg zurück? Oder zumindest die Möglichkeit, einen Rest an Menschlichkeit zu retten, wenn das Monster, das man selbst ist, einen an der Hand nimmt und in die Finsternis führen will?
Über den Autor
Bernard Craw, Bernard hier im Forum, Jahrgang 1972, seit 1988 in Literaturkreisen aktiv. In Westfalen geboren, über Schwaben nach Köln eingewandert.
Meine Meinung:
Der wirklich sehr gelungene Roman von Bernard Craw ließ mich immer wieder zaudern, um zu wissen, dass es "nur" ein Buch, keine reale Geschichte ist. Die Schilderungen in Sanguis B. lassen einen dies schnell mal vergessen.
Vampirismus ist eine bakterielle Infektion-eine neue Idee, Vampirromane umzusetzen, und eine durchaus gelungene. In diesem Buch ist keine Seite langweilig, der Stil ist durchweg sehr gut und äußerst niveauvoll, lediglich einige Szenen wirken ein wenig zu blutrünstig. Die Vampire bleiben erstaunlich menschlich und versuchen, ihre Art zu erhalten, aber gleichzeitig auch die Menschen zu erhalten. Es kommt zu einem Kampf zwischen "guten" und "bösen" Vampiren und alle suchen den einen, der der erste sein soll.
Nach der Lektüre des Buches sieht man Köln mit anderen Augen, wahrscheinlich geht man vorsichtiger durch die Stadt und schaut sich seine Mitmenschen sehr sehr genau an.
Einziges Manko für mich war der klischeehafte "Krieg" zwischen - natürlich - Köln und Düsseldorf, aber das war auch wirklich der einzige Kritikpunkt.
Der Schluss ist grandios gemeistert, der Leser gerät nebenbei noch ins Grübeln über so manche Themen, die man in einem Vampirroman nicht unbedingt erwarten würde.
Craw schreibt spannend, aber auch mit einem trockenen Humor, sehr gelungen sind seine Beschreibungen wie z.B. Vampire das Beissen empfinden, einfach grandios. Seine Art zu schreiben ist einfach mal erfrischend anders.
Ich hoffe doch sehr, dass es weitere Bücher von Bernard zu lesen gibt!
Viel Spaß beim Schmökern
wünscht
Bibi