Pokorny lacht von Frank Goosen

  • Kurzbeschreibung
    Friedrich Pokorny hat das gnadenlose Talent zum Entertainer. Sein Inneres ist durch einen Schutzwall aus Witzen gegen alle Zumutungen des Lebens geschützt. Nahezu täglich steht er als Entertainer auf der Bühne und verdient bei dem Kampf gegen seine selbstgewählte Einsamkeit auch noch gutes Geld. Ein Brief aus der Vergangenheit reißt die schützenden Dämme ein. Thomas Zacher, Pokornys Freund aus Schul- und Jugendjahren, ist wieder in der Stadt und lädt zum Abendessen ein. Pokorny wird überschwemmt von schmerzhaften Erinnerungen, die vor allem um Ellen kreisen. Sie war die große, die einzige Liebe von Pokorny und Zacher, bis über den Tag hinaus, an dem die beiden sie in den Tod trieben.
    Frank Goosen gelingt es, in dieser intimen Geschichte hinter die glatte Fassade einer Freundschaft zu blicken, die, schwankend zwischen Rivalität und Treue, das ganze Leben der beiden Freunde bestimmt. Mit genauem Gespür für ernste und erheiternde Zwischentöne zeichnet Frank Goosen wie nebenbei das Porträ t eines Mannes, der sich vor dem Ernst des Lebens in die Spaßgesellschaft geflüchtet haben.



    Über den Autor:
    http://www.frankgoosen.de/start.html


    Meine Meinung:
    Nach seinem wirklich grandiosen Auftritt bei Einslive im Klubbing hatte ich mir ja vorgenommen mehr von diesem Menschen zu lesen, der so grandios unterhalten kann und das obwohl er sich nach eigener Aussage nicht mal witzig und gutaussehend findet.
    Lange Rede kurzer Sinn.... Pokorny lacht ist die erwachsenere Version von Liegen Lernen... ein Mann sucht sich seinen Weg, zwischen toter großer Liebe, Krieg mit dem besten Freund, einem unehelichen Sohn, der zu allem Überfluß auch noch Wagner-CDs klaut. Dazwischen macht Pokorny Comedy und das nicht schlecht.
    Ein bißchen was authobiographische spielt da also auch noch rein, sprich der Mann weiß wovon er schreibt und um so authentischer kommt die Geschichte daher.
    Ich hab das Buch gestern während meiner 17 stündigen Zugodyssee komplett gelesen und kann es wirklich nur empfehlen.


    Auf der HP sind übrigens einige Termin zu Lesungen/Comedyshows, wer was in seiner Nähe entdeckt, dem rate ich dringend, sich das nicht entgehen zu lassen.... :-]

  • Hm.. Also ich fand Liegen lernen ziemlich gut, hab ich ja im Sommer gelesen, Pokorny lacht ist allerdings anders und wenn ich sie vergleichen müßte, dann würde ich auf jeden Fall sagen Pokorny ist besser, viel besser. :-]

  • Die Rezi hier ist zwar schon ziemlich alt, aber hatte die Geschichte kürzlich als Hörbuch (ich glaube, gelesen von Jan Josef Liefers...), Grandios!! War vorher eigentlich kein Hörbuch-Fan, aber da hang ich dem doch wirklich an den Lippen und mochte die Kopfhörer nicht mehr weglegen.

  • Hmm, der Name Pokorny ist bei mir etwas vorbelastet. Ich hatte früher mal einen etwas zerstreuten Mathelehrer, der so hieß. Der hat damals an meiner Schule mal ein oder zwei Jahre einen Mathelehrermangel überbrückt. Er war eigentlich hauptamtlicher Dozent an der Uni. Die Uni hatte er meist noch nicht ganz ausgeblendet, wenn er vor uns stand (reine Mädchenklasse). Jedenfalls hat er uns meist mit "Guten Morgen, meine Herren." begrüßt.
    Das Buch reizt mich schon, aber ich glaube, ich hätte beim Lesen immer meinen Pokorny vor Augen.

  • Zitat

    Original von Idgie
    (reine Mädchenklasse). Jedenfalls hat er hat er uns meist mit "Guten Morgen, meine Herren." begrüßt.


    :rofl Ihr armen Mädels damals!!
    Ich hatte aber auch so einen leicht zerstreuten, ebenfalls Uni-Professor der Mathematik, der dann an der Berufsschule gelandet ist..... Der hieß aber anders ;-)


    Vielleicht überkommt es dich ja irgendwann doch nochmal, diesen Pokorny zu lesen... Eventuell löscht es dann ja sogar die Erinnerung des Herren-Begrüßers, und wird ersetzt durch die Figur des Entertainers!? :grin

  • Mal sehen. Ich kann ja in der Buchhandlung gelegentlich mal reinlesen. Allerdings hält sich die Erinnerung an Pokorny hartnäckig. Da muss der Entertainer schon ein paar Briketts auflegen. :lache


    bißchen off topic
    Ist das auf deinem Avatar dein Haustier? Mein Sohn hat mir gerade über die Schulter geschaut und hat das im ersten Moment für unseren kleinen Hamster Lili gehalten. :-)

  • Witzig
    Ich les grad wieder einen Goosen. "Mein ich und sein Leben" und bin wieder total begeistert. Lustig, daß der Thread grad heute hochgeholt wird.
    Idgie, ich würde tippen, daß dir das Buch trotz Vorbelastung gefallen könnte. :-]

  • Idgie


    Jaaa, das ist meine Zwerghamster-Dame, die in Echt Amanda heißt (ich bin eigentlich Kerstin, hatte Amanda gerade geschenkt bekomme, als ich mich hier angemeldet habe, daher der Name, samt Bild) :-)
    Lilly ist auch ein schöner Name! :) Hätte vorher niemals gedacht, wie goldig Hamster sein können, aber seit ich Amanda habe, schwärme ich jedem täglich von ihr vor :grin



    Und nochmal kurz zum Buch: Arbeitest du denn in einer Buchhandlung?
    Da bietet sich das ja auf jeden Fall an, mal reinzustöbern, ob es dir gefällt.
    Meine Mom ist Buchhändlerin, und jedes Mal, wenn ich sie im Laden abhole, stehe ich immer noch ne Stude in den Regalen und lese mich so quer... Bis sie mich dann rausschleift... :lache

  • Okeeee, ihr habt mich ja schon fast überzeugt. Ich werd mal reinlinsen. :lache


    amanda
    nee, ich arbeite nicht in einer Buchhandlung. Aber in einer Buchhandlung in unserem Ort steht ein sehr gemütliches Sofa und da kann man ein Buch schon mal anlesen, um festzustellen, ob es ins Beuteschema passt.
    Hamster sind schon was Süßes. Unsere Tierärztin staunt immer, wie wir die so zahm kriegen. Diese kleinen Wesen können einem schon ziemlich ans Herz wachsen. ;-)

  • Zitat

    Original von Idgie
    Diese kleinen Wesen können einem schon ziemlich ans Herz wachsen. ;-)


    Ooooooooh jaaa! -Habt ihr etwa mehrere?!



    @Babyjane
    "Mein ich und sein Leben" klingt aber auch gut! Gibts hier schon was bei den Eulen drüber zu lesen? Muss gleich mal nach gucken...

  • Auf den Autor Frank Goosen bin ich wegen seines neuesten Buches „Radio Heimat“ aufmerksam geworden und weil er neben Bücher schreiben auch als Kabarettist und Entertainer tätig ist. In der Bibliothek meines Wohnortes ist das neueste Buch noch nicht vorhanden, deshalb habe ich dieses Buch ausgeliehen um mich mal mit dem Autor und seinem Schreib-/Erzählstil vertraut zu machen.


    Inhaltsbeschreibung


    Friedrich Pokorny ist Kabarettist und Entertainer oder wie es wohl heute genannt wird Comedian. Er ist doch recht erfolgreich und kann von seinem Beruf gut leben. Als er von einer dreiwöchigen Tournee nach Hause kommt findet er in seiner Post eine Einladung zum Nachtessen von seinem Jugendfreund Thomas Zacher den er, wie wir später erfahren werden aus guten Gründen, seit Jahren nicht gesehen hat. Thomas Zacher hat die Einladung mir Dr. Thomas Zacher und Carla Veneri-Zacher unterschrieben, also hat Thomas das Jurastudium abgeschlossen und geheiratet. Ganz im Gegensatz zu Friedrich der unverheiratet geblieben ist aber einen 14-jährigen Sohn hat.


    In einer Rückblende, die ziemlich genau die Hälfte des Buches ausmacht, wird die Kindheit und die Jugend von Friedrich und Thomas beschrieben. Wie sie sich kennenlernten, die familiären Hintergründe der beiden, die Schulzeit und die ersten Kontakte zu Mädchen. Bis am Schluss des ersten Teils etwas dramatischen und lebensveränderndes geschieht...


    Im zweiten Teil, der fünfzehn Jahre später spielt, steht eben das Wiedersehen der beiden, ihr Verhalten miteinander und der Umgang mit dem Drama von damals im Mittelpunkt. Man könnte es auch umschreiben mit „Der Geist der Vergangenheit hat die beiden eingeholt.“


    Meine Meinung


    Ich muss ganz ehrlich schreiben, dass ich enttäuscht bin was dieses Buch angeht. In Anbetracht das Frank Gossen Kabarettist ist und des Titels „Pokorny lacht“ habe ich eine amüsante Geschichte erwartet die mich zwischendurch erheitern sollte. Gefunden habe ich eine ernste Erzählung über eine Jugend- und dann Männerfreundschaft. Die Hauptdarsteller sind mit Ausnahme von Friedrich Pokorny allesamt oberflächlich und meist eintönig. Die Handlung ist eher trocken und der Mix der sich wahrscheinlich aus Erwachsenwerden, Realität, Sehnsucht, Liebe und Humor zusammensetzen sollte ist misslungen. Besonders was den Humor angeht, der fehlt nämlich komplett. Zum Glück hatte das Buch „nur“ 223 Seiten, hätte es wesentlich mehr gehabt hätte ich das Buch abgebrochen.


    Es kann gut sein das ich das Buch schlechter mache als es ist, ganz einfach weil ich es mit einer komplett falschen Erwartungshaltung angegangenen bin. Wenn Erwartungen nicht erfüllt werden sieht mans meist dramatischer als es wirklich ist.