Klappentext:
"Ins bremische Moor?", fragte der Fährmann entsetzt. "Bleibt lieber auf dem Sand, im Moor sitzt der Teufel."
Dem Ersten der Tod, dem Zweiten die Not, dem Dritten das Brot. - Im Teufelsmoor bei Bremen müht sich eine Bauernfamilie über Generationen, der unwirtlichen Natur ein menschenwürdiges Leben abzuringen. Liebe und Hass, Neid und Bruderzwist, kleine Welt und große Politik bestimmen die Schicksale der Kähdings zwischen kurhannoverschen Zeit und Kaiserreich.
Meine Meinung:
Mitte des 18. Jahrhunderts geht ein Mann, seine Frau und sein Bruder ins Moor, das urbar gemacht werden soll. Einige Familien haben ein Stück Land bekommen, das sie bearbeiten sollen und dürfen dort einige Jahre leben ohne Abgaben zahlen zu müssen. Das Leben ist hart, auch nach vielen Jahren noch. Man kämpft gegen die Unwägbarkeiten des Moores und ums Überleben, man heiratet, bekommt Kinder und friert.
Elke Loewe hat ein ganz besonderes, wenn auch gewöhnungsbedürftiges kleines Buch geschrieben. Das Buch beginnt mit einem Kapitel in dem darüber berichtet wird, dass ein Nachkomme dieser ersten Moor-Familie nach Amerika auswandert. Sehr ausführlich ist dieser "Roman einer Familie" leider nicht. Allerdings passt die Kargheit der Sprache und der Schilderungen zur Landschaft und der Art der Menschen.
Mir hat dieses Buch gerade wegen seines ungewöhnlichen Stils gut gefallen. Und alle die kleinen Dinge, die beschrieben wurden, fand ich höchst interessant. Allerdings hatte ich manchmal Probleme mit den Begriffen, die mit dem Moor, den dort gebräuchlichen Booten und Arbeiten zusammen hängen.
Fazit: Es wird bestimmt viele geben, für die diese Form der Erzählung nichts ist, denen zu wenig erzählt wird, denen die Sprache nicht zusagt. Die, die sich für solche Geschichten interessieren, eine Affinität zu dieser Gegend haben und sich auch mal auf etwas Anderes einlassen möchten, werden bestimmt ein paar schöne Stunden mit dem Buch verbringen können.