Originaltitel: Good Faith
Joe Stratford lebt ein ruhiges, geordnetes Leben in einer Kleinstadt in New Jersey mit einem sicheren Job und bescheidenem Wohlstand. Befreundet mit der Familie seines Chefs, erfolgreicher Makler, geschieden mit einer kleinen Affäre ist er zufrieden mit allem, was er hat und tut.
Bis eines Tages Marcus Burns als Kunde auftaucht. Auf großem Fuß lebend mit einer erstaunlichen Karriere, vermittelt er, daß er etwas vom Leben und Geld verdienen versteht. Und von ihm gehen die Verlockungen des großen Geldes aus und erfassen die kleine Maklerfirma und Joe.
Und plötzlich wird aus einem bodenständigen Hausmakler ein Jongleur mit Großfinanz, Banken, Großkrediten und kleineren Betrügereien. Und das Leben gerät langsam aus den Fugen und das Unheil schleicht sich an.
Jane Smiley beschreibt die Wandlung von Joe gekonnt und mit viel Sympathie. Man mag Joe von Anfang an und gerät mit ihm in den zunächst unmerklichen Strudel der Verlockungen des Geldes.
Die Beziehungen, Gespräche und Charaktere sind es, die das Buch sehr spannend machen.
Langweilig waren für mich allerdings die Seiten und Abschnitte, die von Maklerverträgen, Geschäftsbeziehungen und Grundstückserschließung handeln. Diese Passagen gibt es leider häufiger.
Aber Jane Smiley kriegt immer wieder den Dreh und man liest dann gerne wieder weiter, welchen Weg Joe einschlägt.
Etwas irritiert haben mich auch die doch häufiger vorkommenden Sexszenen. Nicht, daß mich das stört... aber bei Jane Smiley hätte ich das jetzt so nicht erwartet.
Alles in allem ein gelungener Roman und ein lesbarer Roman, wenn auch nicht das Beste, was Jane Smiley geschrieben hat.