Steven Saylor -Das Lächeln des Cicero

  • Klappentext:


    Rom im Jahre 80 v. Christor. Noch ist Cicero nicht der berühmte Redner, als der er in die Geschichte eingehen wird. Der junge Anwalt steht vor seinem ersten großen Fall. Er soll einenSohn aus reichem Hause verteidigen, der des Vatermordes beschuldigt wird - das schwerste Verbrechen, das die römische Gesellschaft kennt.
    Um die Hintergründe der Gräueltat aufzuklären, engagiert Cicero den Detektiv Gordianus. Dessen Ermittlungen führen in einen Sumpf aus Intrigen und undurchsichtigen politischen Verwicklungen. Als Gordianus feststellt, dass Roms Diktator Sulla höchstpersönlcih darin verstrickt ist, gerät er in tödliche Gefahr ....


    Über den Autor:


    Steven Saylor , geb. 23.März 1956 in Texas, studierte Geschichte und Klassische Altertumswissenschaften.
    Das Lächeln des Cicero ist das erste von insgesammt 11 Büchern über den Sucher Gordianus. Die Serie wird auch die Roma Sub Rosa-Reihe genannt.


    Meine Meinung:


    Ein wirklich guter historischer Krimi, den ich unter historische Romane eingeordnet habe, weil hier das alte Rom wirklich zum Leben erwacht und nicht nur "Lokalkolorit" für die Aufklärung des Mordfalles bringt.


    Das Buch ist flüssig geschrieben und wartet mit einem soliden Spannungsbogen und einer überraschenden Wendung zum Ende auf.


    Gordianus ist ein symphatischer Held mit Ecken und Kanten. Kritisch gegenüber den politischen Verhältnissen und manchmal auch gegenüber seinem Auftraggeber, freundlich gegenüber Schwächeren (Sklaven, taube Jungen) bleibt er manchmal in der Taverne hängen statt weiter zu ermitteln , begibt sich unvorsichtig in Gefahr und erinnert so an den klassischen Amerikanischen Privatdetektiv.


    Die Geschichte lebt von den vielen kleinen Details, die man über das Alltagsleben zu dieser Zeit erfahren kann: in den Mietskasernen gibt es auf jeder Etage Etagenwächter die gegen Trinkgeld das richtige Zimmer zeigen, die Gefahren, die auf einer Reise aufs Land drohen, das ausgeklügelte Abwassersystem usw.


    Auch sozialkritische Aspekte bringt das Buch die Behandlung von Sklaven und die Stellung der Töchter in der Familie.



    Fazit: überaus empfehlenswert


    Gelesen habe ich übrigens nicht die abgebildete Ausgabe sondern
    das Weltbild Taschenbuch. Dies gibt es , wie auch der Nachfolgeband Die Pforten des Hades zur Zeit für 2,95 €.


    Die Pforten des Hades wurde bereits von Taciturus hier im Forum rezensiert.

  • Ich kann mich der Rezension von Klio nur anschließen, ein wirklich gut zu lesender und unterhaltsamer historischer Krimi, der dem antiken Rom wieder etwas Leben einhaucht.


    Aufgrund der leider schlechten Verfügbarkeit der Serie in der deutschen Übersetzung habe ich mich quer durch die chronologische Reihenfolge durch diese Serie gelesen und bin daher erst jetzt zum ersten Fall von Gordianus dem Sucher gelangt. Auch wenn einem dadurch bereits spätere Entwicklungen zwischen den Figuren bekannt sind, tut das der Freude am Lesen keinerlei Abbruch.


    Der Beginn dieser Reihe findet zu einer historisch sehr interessanten Zeit statt. Die Diktatur Sullas liegt in ihren letzten Atemzügen und historische Gestalten wie Cicero erscheinen auf der Bühne der Weltgeschichte. Gerade hier finde ich die Darstellung Ciceros sehr gelungen, den wir bei der Vorbereitung einer seiner Fälle - der auch der Aufhänger des Krimis ist und ein echter historischer Kriminalfall - beobachten und verfolgen dürfen.


    Eine sehr empfehlenswerte Reihe.