Die Blutlinie, Cody McFadyen

  • Ich habe "Die Blutlinie" in 2 Tagen durchgelesen. Meine Güte, war das spannend. Keine überflüssigen Beschreibungen, nichts habe ich quer gelesen oder überflogen.
    Dieser Thriller ist zwar weder raffiniert noch vielschichtig, eher eindimensional, aber dafür atmosphärisch dicht und wahrlich nichts für Zartbesaitete. Bei manchen Szenen ist mir abwechselnd heiß und kalt geworden.
    Die Darstellung der weiblichen Hauptfigur durch den männlichen Autor hat mir gut gefallen, glaubwürdig und nachvollziehbar.
    Ich hatte schon ziemlich bald heraus, wie die Geschichte ausgehen würde und auch wer der Täter ist, das tut der Spannung aber keinen Abbruch.


    Der Vorteil eines Buches gegenüber dem Film ist: Beim Lesen kann ich selbst entscheiden, wie weit ich das Geschehen an mich heranlassen will und abblocken, wenn es mir zu grausam wird. Bei Filmen geht es mir anders. Da kann ich das nicht so gut steuern. Deshalb kann ich mit der Brutalität und Bösartigkeit in diesem Buch ganz gut umgehen.


    Ich freue mich schon auf den Nachfolger: "Der Todeskünstler"


    Freunden von Dennis Lehane dürfte dieses Buch gefallen.

  • Tja, ich habs genau anders empfunden. Mir war zuviel Geschwafel dazwischen. Die ganzen Träume und Gedankengänge und vor allem das ständige Zuckerschnäuzchen hat mich irgendwann nur noch genervt. Die letzten 100 Seiten hab ich quer gelesen.


    Den Folgeband werde ich mir nicht zulegen. Ich mag es subtiler. Das hier war einfach nur detailverliebtes Gemetzel.

  • Ich wollte das Buch direkt mal bestellen und muss leider feststellen, dass es noch kein TB gibt... also muss ich mal wieder warten!


    Aber es wandert auf jeden Fall auf meine Munschliste...

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Ein wirklich superspannender Thriller, allerdings auch sehr brutal und blutrünstig.


    Die ersten 100 Seiten fand ich noch nicht so fesselnd. Klar, man erfährt die Vorgeschichte von Smokey, aber so "nacherzählt" ist das nicht soo spannend.
    Wie Wolke schon schrieb, hätte der Autor daraus ein eigenes Buch machen können.


    Da ich erst durch die Rezis hier auf das Buch aufmerksam wurde, ahnte ich dann auch irgendwann, wer der Täter sein könnte, wollte das aber irgendwie nicht so recht glauben.


    Was mich immer etwas wundert, Alexx hat es schon geschrieben, viele regen sich bei Gewalt gegen Tiere auf. Aber was hier Menschen angetan wird ist doch hammerhart :gruebel.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Ich hatte leider auch zu früh hier gelesen,



    Die Story ist ziemlich schlicht und bekannt: Fieser Psycho schießt sich auf eine Polizistin ein (wahlweise in anderen Thrillern durch Profilerin/Psychologin etc zu ersetzen) und verfolgt sie. Soweit, so bekannt. Und unoriginell.


    Was das Buch ein wenig heraushebt, ist die vielzitiert Brutalität. Der Autor wird oft recht deutlich, allerdings nie, um die Freude am Ekeln zu zelebrieren. Was mich eigentlich mehr berührt hat, ist die psychologische Brutalität. Vor allem auch das Leid, den Frust und die Probleme, die ein derartiger Beruf mit sich bringt.
    McFadyen (ich musste erst mal gucken, ob es ein Autor oder eine Autorin ist) schreibt sehr eindringlich, sehr intensiv. Der Druck und die Verzweiflung, die auf Smokey (blöder Name!) lasten, werden sehr gut dargestellt.


    Seine Eindringlichkeit ist aber auch in meinen Augen das Einzige, was den Thriller etwas aus der Massenschiene heraushebt. Wie ich schon sagte, ist die Story recht schlicht. Die Charakter sind durchweg bemerkenswert, allerdings haben mir alle ein wenig zu geniale Charakterzüge. Aber vielleicht muss man auch so aussergewöhnlich in Können und Charakter sein, wenn man diese Art Job macht. Leider ist auch hier der Schluß, wie in vielen Thrillern, ein Problem, und der Täter weicht auch hier nicht von der Schiene ab, sich ausgiebig mit Smokey zu unterhalten, bevor er ein Ende machen will.


    Insgesamt ist Smokey aber eine Heldin, die mir mit zuviel Altlast beladen ist, die sie wohl durch weiter Bücher mitschleppen wird. Das wird mir meist zu viel, und letztendlich ist der leidgeprüfte Polizist auch nicht wirklich was neues. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ein weiteres Buch über Smokey lesen möchte, vielleicht lass ich es einfach als einmalige Leseerlebnis so stehen.


    Ich gebe 6 Punkte, weil es sich schnell und zügig lesen lies, und wenn ich nicht hier gelurkt und dadurch das Denken angefangen hätte, wäre ich vielleicht auch zum Schluß überascht worden. McFadyens Schreibstil hat mich berührt, aber seine Story hätte origineller sein können.

  • Ich habe das Buch nun auch gelesen und es ist zweifellos ein unterhaltsamer Thriller, der für einige spannende Stunden sorgt, allerdings kann ich in den allgemeinen Lobgesang auf das Buch nicht einstimmen.


    Einerseits haben mich manche Dinge am Schreibstil gestört. Diese ständigen Wiederholungen von Wörtern sind mir bald auf die Nerven gegangen. Im Allgemeinen vor allem dreimal hintereinander ein gleichs Wort, im Speziellen "Zuckerschnäuzchen" - vor allem, wenn es in einem Dialog zig mal vorkam.


    Inhaltlich war eine interessante Idee Grundlage der Morde, allerdings hätte ich mir hier vor allem am Ende mehr zu dieser "Theorie" gewünscht.
    Die Charaktere erschienen mir zu überzeichnet. Alle sind irgendwo die Besten. Ja es war sogar die beste Schützin der Welt dabei und es war auch noch der beste Forensiker der Welt dabei. Dafür haben sie lange für die Lösung gebraucht. :grin
    Am interessantesten im Bereich der Figuren waren noch ihr persönlicher Umgang mit ihrem Beruf und


    Spannend war das Buch zweifellos. Allerdings war das Buch spannend, weil Mc Fadyen immer neue Verbrechen geschehen ließ. Mit der Vielzahl an geschilderten Verbrechen füllen andere Autoren eine zwanzigteilige Krimireihe. Die Verbrecherjagd war hingegen hauptsächlich durch Intuition und Aktionen der Mörder geprägt.


    7 Punkte

  • Ich habe nun das Buch angefangen, und bin begeistert.
    Die Seelenklemnerei von Smoky kommt super rüber! :-]


    Nun bin ich an der Stelle, wo sie die erste Tote finden...


    ich denke es werden doch mehr! :grin

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Das Buch hab ich nun fertig gelesen.


    Der Schreibstil war gut, und das Thema, echt derb.
    Fasziniert haben mich die Gegensätze in der Story.
    Einmal die extreme Brutalität der Kriminalfälle (die Blutspritzer auf dem Cover sind nicht umsonst! :grin) und dann wieder das überbetonte von Freundschaft, Kameradschaft, Liebe. Diese Gegensätze wechseln sich über das ganze Buch hin ab. mMn. nach ist es fast übertrieben und nervt ein wenig den Leser. Der finale Schluss, der sich so über die letzten 100 Seiten hinziehen, hab ich gestern in einem Rutsch durchlesen müssen.


    Das Buch war aber insgesamt echt gut, und verdient volle 10 Punkte.


    Ich freue mich schon auf das 2. -Die Todeskünstler-, das auch schon subbt! :knuddel1

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Ich hab das Buch jetzt auch endlich... das gabs bei Weltbild für recht wenig Geld und da musste ich direkt zuschlagen... die große Frage ist nur, wann ich dazu komme es zu lesen! Spätestens in den Semesterferien, aber das ist auch noch ein bisschen hinne!
    Ich freu mich aber schon riesig drauf und hoffe, dass der Todeskünstler dann auch bald bei Weltbild erscheint!

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Dany befreie das Buch schnell von deinem SUB. Wirklich ein tolles lesenswertes Buch. Und Lesen dauert nicht lange. Ich hatte das ratz fatz durch. Ging auch gar nicht anders. Es war förmlich an meinen Händen festgeklebt :lesend

  • Das empfinde ich auch so. Ich hab das englische Original im Urlaub gelesen und konnte es auch nicht aus der Hand legen. Es war super spannend, brutal und Gänsehaut erregend.


    Leider wusste ich auch sehr schnell, wer den der ominöse Mörder war. Aber das hat mir nicht den Spaß am Lesen genommen.


    Zuckerschnäuzchen (Honeylove) ging mir auch auf den Sack. :-) Hoffentlich geht das im zweiten Buch nicht so weiter (aber die Hoffnungen sind ziemlich gering).

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Meine Meinung:


    Habe es gerade beendet und bin sehr begeistert!
    Zwar sind die einzelnen Komponenten der Handlung, etwa die schweren, persönlichen Verluste, die Smoky erlitten hat, oder



    nicht besonders innovativ, dennoch war ich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
    Die Figuren sind lebendig gezeichnet, die Figurenkonstellation ist dynamisch und ich bin wieder mal verblüfft, wie gut es einem Mann gelingen kann, aus weiblicher Perspektive zu erzählen. McFadyen schafft das meines Erachtens in glaubwürdiger Art und Weise.
    Die Sprache ist keinesfalls literarisch, was ich auch nicht erwartet hätte, dennoch verzichtet der Autor auf plumpe Beschreibungen der Vergewaltigungen und Morde. Obwohl alles anschaulich und detailliert dargestellt wird, hatte ich beim Lesen nie das Gefühl, dass der Autor hier billigen Voyeurismus bedienen will. Für mich eine der großen Stärken des Buches.
    Auch die Metaphern des Drachen und des schwarzen Zuges, die sich beinahe leitmotivartig durch den Thriller ziehen, halte ich für sehr gelungen!


    Fazit: Inhaltlich nichts wirklich Neues, die Umsetzung ist allerdings toll gelungen. Wer Die Chemie des Todes, Cupido, Totenstarre ... mochte, dürfte mit diesem Buch seine Freude haben.
    Ich vergebe 9 Punkte.


    Edit: Flüchtigkeitsfehler.

    Man muss ins Gelingen verliebt sein,
    nicht ins Scheitern.
    Ernst Bloch

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Seestern ()

  • Zitat

    Original von Seestern
    Meine Meinung:


    Habe es gerade beendet und bin sehr begeistert!


    Must halt den Todeskünstler gleich nachlegen....
    ist fast noch besser! :knuddel1

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von Hoffis


    Must halt den Todeskünstler gleich nachlegen....
    ist fast noch besser! :knuddel1


    Nein, nein, nein! Böser Hoffis!
    Ich muss mal wieder was anderes lesen. Immer nur Krimis & Thriller sind schlecht für mein psychisches Gleichgewicht :lache
    Nehme mir den Nachfolger heute aus dem Geschäft mit :rolleyes :grin

  • Was passiert, wenn man seinem Sohn eintrichtert, er wäre ein Nachfahre von Jack the Ripper? Er wird ein brutaler Serienkiller. Interessante Idee des Autors. Und spannend umgesetzt.


    Die Hauptfigur Smokey Barrett hat schon einiges mitmachen müssen und Schuld daran ist ihre Berufswahl. Wäre sie nicht beim FBI, würden ihr Mann und ihre Tochter noch leben. Und sie wäre nicht von einem sadistischen Serienkiller entstellt worden. Aber was einen nicht tötet, macht einen härter, oder? Das trifft jedenfalls auf Smokey zu, als erneut ein eiskalter Killer auftaucht, ihre beste Freundin ermordet und ihre kleine Tochter dabei zusehen lässt.


    Mitunter sind die Beschreibungen der blutigen Taten sehr brutal, aber das gehört zur Geschichte und man muss halt dadurch.
    Dem Leser wird immer wieder klar gemacht, dass FBI-Agent kein Traumberuf ist, es ist kein Spaß, einen Killer zu jagen und man verliert dabei mit der Zeit einen Teil seiner Persönlichkeit, wenn nicht sogar seiner Menschlichkeit.
    Jeder aus Smokeys Team hat sein Päckchen zu tragen, aber sie halten zusammen, ähnlich wie eine Familie.



    Am Ende bleibt eine Frage, die sich auch James und Smokey stellen: Ist es nicht möglich, dass der Killer tatsächlich ein Nachfahre von Jack the Ripper war? Immerhin sind die Morde damals in White Chapel nie aufgeklärt und die wahre Identität des Rippers nie aufgedeckt worden...


    Auf jeden Fall ist "Die Blutlinie" ein überaus spannender Thriller mit interessanten, sympathischen Figuren und ich werde mir bestimmt auch "Der Todeskünstler" holen.

  • So, ich hab das Buch jetzt auch in 2 Tagen verschlungen.


    Ich muss sagen, es hat mir wirklich gut gefallen. An vielen Stellen hat es mich so mitgenommen, daß ich aus dem Heulen nicht mehr rausgekommen bin. Wobei mich die psychische Brutalität weit mehr mitgenommen hat, als die physische.
    Die ersten hundert Seiten hat mich das Buch nicht so sehr gefesselt, die Schilderung von Smokys Vorgeschichte fand ich im Vergleich zum restlichen Buch nicht so spannend.
    Richtig losgelaufen ist die Geschichte eigentlich erst ab dem Zeitpunkt, bei dem das Ermittlerteam das erste mal auftritt.


    Mich hat das Buch vom Schreibstil her sehr an James Patterson erinnert, es lässt sich genauso flüssig lesen, wie sein Club der Ermittlerinnen.
    Ich freu mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Band, auch wenn der noch grausamer sein soll.