Ein Besuch von Monsieur Voltaire - Dinah Lee Küng

  • Kurzbeschreibung
    Eine charmante Komödie darüber, was Freundschaft, Familie und Ideale wirklich bedeuten.
    Der Umzug von New York in ein kleines Dorf in der Schweiz soll Dinahs Familie neues Glück bescheren. Doch dann geht alles schief. Erst der Besuch eines gewissen Monsieur Voltaire macht ihr Leben wieder zu einem Fest.


    Als die Amerikanerin Dinah mit ihrem Mann und den drei Kindern in ein Schweizer Bergdorf zieht, ist sie überwältigt – von der Aussicht, aber auch von dem furchtbaren Zustand des alten Hauses, das von nun an ihre neue Heimat sein soll. Und ihre Freude über den Neuanfang schwindet ganz, als ihr Sohn Theo vor Aufregung einen Asthmaanfall erleidet. Formvollendet stellt sich der rasch herbeigerufene Arzt unter dem Namen François Marie Arouet vor, und Dinah glaubt, den Verstand verloren zu haben: Denn vor ihr steht niemand Geringeres als Voltaire. Zwar ist der große Geist der Aufklärung seit über 200 Jahren tot und nur für sie sichtbar, aber Monsieur denkt nicht daran, wie ein Gespenst wieder zu verschwinden. Stattdessen richtet er sich bei Dinah häuslich ein, und wider Erwarten beginnt eine wunderbare Freundschaft zwischen der modernen jungen Frau und dem merkwürdigen Besuch aus der Vergangenheit.


    Über den Autor
    Dinah Lee Küng, geboren in Detroit, war zwanzig Jahre lang als Auslandskorrespondentin im Fernen Osten tätig. In Hongkong lernte sie auch ihren Mann Peter kennen; ihre drei Kinder kamen in New York zur Welt. Heute lebt die Autorin in der Nähe von Genf. Ihr Debüt "Ein Besuch von Monsieur Voltaire" wurde 2004 für den angesehenen Orange Prize for Fiction nominiert.


    Meine Meinung
    Empfohlen wurde mir das Buch von einer alten Freundin, diese Tage Buchhaendlerin in Hamburg, mit Magister in Romanistik. Da hatte ich doch erst so meine Sorge, ob mich das Buch eigentlich ansprechen wuerde, weil ich im Gegensatz zu meiner Freundin ueberhaupt keine Ahnung von Voltaire hatte. Na ja, den Namen kenn ich natuerlich, aber das wars dann auch schon.


    Doch damit geht es mir ja genauso wie der Hauptfigur des Buches. Denn Dinah ist Amerikanerin mit reichlich Erfahrung in China, aber keinerlei Ahnung von europaeischer Geschichte oder Philosophie. Daher auch ihre Verwunderung als "Voltaire" als "Geist" vor ihr erscheint: er kann ja gar kein Auswuchs ihrer Fantasie sein, denkt sie, weil sie von Voltaire doch nichts weiss.


    Was folgt ist eine humorvolle Erzaehlung ueber das erste schwierige Jahr des Lebens in der Schweiz der Autorin in Begleitung von Voltaire, dessen gesamtes Leben in der Zeit ablaeuft. Dabei wird klar wie Voltaires Denken und Leben nicht nur seine Zeit beeinflusste. Auch fuer unseren heutigen Alltag bringt er viele Denkansaetze. Und diese Parallelen helfen auch Dinah sich in ihrem neuen Leben zurecht zu finden.


    Das Buch hat viele wunderschoene Zitate von Voltaire, teils auch in franzoesisch. Es macht Spass sie sich einfach laut vorzulesen, nur um den Klang zu geniessen. Und dann natuerlich die Uebersetzung (immer dabei!), um den Sinn zu verstehen.

    Fazit:

    Definitif ein TOP Buch des Jahres fuer mich. Da spricht ein Zitat Voltaires am Ende des Buches ganz fuer sich:


    "The most useful books are those in which readers supply half the meaning"

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Das Buch klingt sehr interessant, hast du es auf deutsch gelesen? Ich habe bei Amazon auch noch nach einer englischen Ausgabe gesucht, da ich das Buch noch etwas teuer finde, habe aber keine gefunden. Aber in unserer Bibliothek gibt es das Buch auch, sobald es wieder verfügbar ist, werde ich es ausleihen. :-)

  • Ich hab uebrigens die englische Originalausgabe gelesen, nicht die deutsche Uebersetzung. Leider ist diese ausserhalb GB nur sehr schwer aufzutreiben. Wurde trotz der Nominierung fuer den Orange Prize nicht in den USA herausgegeben. Hatte es mir schliesslich ueber Amazon Marketplace bestellt, als ich in Deutschland war.


    Habe hier einen interessanten Kommentar gefunden ueber die Frustrationen das Buch nicht in Nordamerika zu finden:


    "Many publishers have said that a book starring any Frenchman isn't going to sell in the U.S. this year,"


    Es ist nicht schwer auf englisch zu lesen, wobei ich es nicht unbedingt Leuten empfehlen wuerde, die gerade erst begonnen haben auf englisch zu lesen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Toller Buchtipp, Beatrix. :-) Ich glaube, das gönne ich mir von meinem soeben erworbenen Amazon-Gutschein.


    @ Eli: Hast Du es schon? Wie ist denn die deutsche Aufmachung? Einband, Lesebändchen, usw.?

  • @ Eli: Und? Schon geborgen?


    Bei Amazon ist eine 5 Sterne-Bewertung drin, aber auch eine schlechte. Nun bin ich am Zweifeln.


    :bruell Los, Eli, lies. Eine zweite Meinung zu Beatrix' würde mir die Wahl erleichtern.

  • Geli,


    amazon.uk hat ein paar mehr Kommentare. Auch sehr positiv - und ein negativer. Mein Gefuehl ist, dass Leute, die schon sehr viel ueber Voltaire und/oder sehr viel ueber die Schweiz wissen, vielleicht eher von diesem Buch enttaeuscht sein koennten, weil es fuer sich nicht sonderlich neu liest. Ich kann aber sehr wohl all die positiven Kommentare unterstreichen, weil sie wirklich auch meine Gefuehle beim lesen widerspiegeln.


    http://www.amazon.co.uk/Visit-Voltaire-Dinah-Lee-K%fcng/dp/1870015843/sr=8-1/qid=1159628325/ref=sr_1_1/202-9073679-0490200?ie=UTF8&s=books

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Danke, Beatrix. Bei Amazon.de sind nur zwei Meinungen vorhanden, ich war verunsichert, weil die schlechte aussagt, dass die Story eher eine Art Stichwortgeber für Voltaire ist.


    Dann bin ich beruhigt und werde es definitiv auf meine Wunschliste nach oben setzen, um den nächsten Gutschein einzulösen :wave