Titel der englischen Originalausgabe: Equal Rites
Kurzbeschreibung
Als der Magier Drum Billet seinen Zauberstab gemäß guter Sitte an den achten Sohn eines achten Sohnes übergeben will, macht er einen folgenschweren Fehler: Denn das Neugeborene ist ein Mädchen, und diesen ist der Zutritt zur Unsichtbaren Universität verwehrt.
Nun kann nur noch Oma Wetterwachs den Zauberern in Sachen Gleichberechtigung auf die Sprünge helfen ...
Zum Autor
Terence David John Pratchett alias Terry Pratchett (* 28. April 1948 in Beaconsfield, Buckinghamshire, England) ist ein englischer Fantasy-Schriftsteller. Nach einer Ausbildung zum Journalisten bei einer Lokalzeitung, arbeitete er zwischen 1980 und 1987 als Pressesprecher des Central Electricity Generating Board (CEGB). Das CEGB war ein staatlicher Betrieb in Großbritannien, der dafür sorgte, dass immer nur der am billigsten produzierte Strom verteilt wurde. Pratchetts bekanntestes Werk sind seine Scheibenwelt-Romane, die in 27 Sprachen übersetzt wurden. 2003 war er nach Joanne K. Rowling der erfolgreichste Autor Großbritanniens. Pratchett lebt mit seiner Frau Lyn in der englischen Grafschaft Wiltshire.
Meine Meinung
Ich glaub, die Hexen liegen mir nicht so. Ich merke zwar, dass sich Pratchetts Schreibstil weiterentwickelt hat und es gibt wieder tolle Wortspiele und Anspielungen, aber Granny Weatherwax ist mir ziemlich auf den Geist und dieses kleine für sein Alter zu kluge Mädchen noch viel mehr.
Die zweite Hälfe des Romans, als sie endlich in der Unsichtbaren Universität angekommen waren, hat mir dann aber doch ziemlich gut gefallen, da wurde es noch mal richtig philosophisch. "It's not the world, it's an idea of the world" klang mir ja verdammt nach Platon und das mit den Wörtern und Zahlen auch.
Neben dem offensichtlichen Gleichberechtigungsthema (sehr gelungen finde ich übrigens den englischen Titel), meine ich auch eine Parodie auf Freuds Theorien entdeckt zu haben. Das Buch quillt über vor eindeutig-zweideutigen Anspielungen, was vielleicht eine Parodie darauf ist, dass Freud überall Phallussymbole reingedeutet hat. Es gibt ein Zitat, dass ich grad nicht wiederfinde, aber sinngemäß "Obwohl Zauberer zölibatär leben, rauchen sie hin und wieder mal eine gute Zigarre", was meiner Meinung nach eine Anspielung auf einen Zitat ist, das Freud zugeschrieben wird, auch wenn er es vielleicht nie gesagt hat: "Manchmal ist eine Zigarre auch nur eine Zigarre". Und meistens bei Freud eben nicht.
Und dieses "Zauberer haben einen Stab und Hexen haben keinen", aber das nervige Mädchen will auch Zauberer werden, scheint mir eine Anspielung auf Freud's Theorie vom...äh...Zauberstab-Neid zu sein. Wenn ich mir das Cover genau anschaue, dann hat der Künstler wohl die gleiche Idee gehabt.
Dass die Zauberer nicht so einfach Frauen zum Studium zulassen wollen, wäre dann wohl auf Kastrationsangst zurückzuführen.
Also, wenn ich so lese, was ich da alles reingedeutet habe, dann kann das Buch so schlecht nicht sein.
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