Michael Moore

Zitat

Original von bartimaeus

ist m.A., dass er über die Fehler, die die USA gemacht haben und machen, nur so einseitig berichtet. Er macht keine Fehler bei seinen Quellen, seinen Schilderungen, etc.; er lässt nur das, was ihm nicht gefällt, weg.

Ich habe kürzlich Stupid White Men gelesen und fand das auch sehr schockierend, aber auch unterhaltsam. Ich fand das sehr interessant, auch wenn es mir doch teilweise sehr übertrieben vorkam.
Ich muss da einfach mal Bartimäus zustimmen: Wahrscheinlich stimmt es schon, was er schreibt, nur lässt er gewisse Dinge aus.

Mir hat sich Michael Moore eher als jemand eingeprägt, der nichts ausläßt.

Das schätze ich so an ihm.

Ich hänge mich mal hier an, weil ich keine wirkliche Rezension zu diesem Buch schreiben will. Es ist eine Sammlung von E-Mails von Soldaten, Veteranen und Verwandten/Hinterbliebenen. Die Geschichten ähneln sich teilweise und gehen einem schon an die Nieren, wenn wir mal davon ausgehen, daß es tatsächlich Originaltexte sind. Ich habe zB nirgendwo sowas wie (...) entdeckt, was auf Kürzungen schließen läßt. Kann man sich darauf verlassen?

Was mich an diesem Buch sehr abstößt, ist die Einseitigkeit, die so typisch für Michael Moore ist. Wo sind die Gegenstimmen? Muß man davon ausgehen, daß die Kritiker oder die, die es einfach anders sehen, als die, die ihm teilweise entzückt danken, so bösartig oder schlecht geschrieben haben, daß man es nicht abdrucken konnte? Oder haben die ihre Zustimmung zur Veröffentlichung nicht gegeben? Es wäre eigentlich so einfach, er könnte die Geschichten doch für sich sprechen lassen. Stattdessen zeigt er uns nur die, die ihm zustimmen. Irgendwie hinterlässt es bei mir einen schalen Nachgeschmack.

Das mußte auch raus, weil ich mir bei der Bewertung des Buches sehr schwergetan habe. Erst unter Ausklammerung der Darstellung ging es.

Ich glaube, wer eine ausgewogene Meinung zum Thema Dabbelju lesen möchte, sollte die Finger von Michael Moore lassen

Zitat

Original von Grisel
Wo sind die Gegenstimmen? Muß man davon ausgehen, daß die Kritiker oder die, die es einfach anders sehen, als die, die ihm teilweise entzückt danken, so bösartig oder schlecht geschrieben haben, daß man es nicht abdrucken konnte?

Moore ist die Gegenstimme zu Bush. Und weil man von der amerikanischen Regierung keine ausgewogene Meinung zum Thema Irakkrieg zu hören bekommt, ist Moores Antwort eben auch nicht ausgewogen.
Sicher auch deshalb, weil seine Zielgruppe nicht unbedingt Linksintellektuelle sind, sondern einfache Amerikaner, die glauben müssen, was ihnen z.B. Fox so vorsetzt, da sie nicht den Politikteil der New York Times lesen (können).

So betrachtet finde ich Moores Vorgehen legitim (auch wenn ich ihn oft zu polemisch finde), weshalb jenes Buch schon lange bei mir rumsubt (wenn es nur nicht so schrecklich klein gedruckt wäre :cry)