Ich habe gerade die Bücher "Querschüsse" und "Volle Deckung, Mister Bush" gelesen und war gleichermaßen fasziniert wie entsetzt vom Inhalt. Michael Moore ist ohne Zweifel ein sehr mutiger und lustiger Schreiber. Genauso wie in seinem Kinofilm "Fahrenheit 9/11" (der hauptsächlich darauf abzielte, dass George W. Bush nicht wieder gewählt wird) kämpft er in seinen Büchern mit viel Witz und Logik gegen die steigende Macht der Konzerne und Politiker Amerikas an. In manchen Kapiteln hatte er echt gute Ideen.
Okay, okay, jetzt wird gleich wieder abgewunken.
Sooo toll ist er nun auch wieder nicht.
Der argumentiert auch nicht immer sinnvoll, dieser Moore.
Das höre ich von so vielen. Nur, konnte mir noch keiner einen wirklichen Fehler von Michael Moore präsentieren. Er erklärt seine Quellen, und es wirkt alles glaubhaft.
Natürlich sollte man trotz allem mit einer gesunden Portion Misstrauen an seine Thesen gehen. Ich lasse mich nun mal gerne mitreißen. Vielleicht will ich auch gar nichts kritisierendes hören, einfach, weil es mir Spaß macht, mich über Amerika aufzuregen.
Oh, ich bin ganz schön abgeschweift, tschuldige.
Ihr müsst es ja nicht lesen, lest lieber Michael Moores Bücher. Dazu muss man gar nicht mal politisch interessiert sein, auch so sind die Bücher lustig und informativ.
Das ist mein erster Beitrag, bitte zerreißt ihn nicht in der Luft!
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Herzlich Willkommen,
Quellen angeben bedeutet nicht, dass das was er schreibt auch der Wahrheit entspricht. Dazu müsste man jetzt auch alle Quellen überprüfen. Ich habe von ihm "Stupid White Men" und "Volle Deckung Mr.Bush" gelesen und habe daraus den Eindruck gewonnen, dass Mr Moore entweder gezielt Unwahrheiten unters Volk bringen will oder eine sehr eigene Sicht der Wirklichkeit hat.
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Tja, das mit den Fakten ist so eine Sache. Aber das Argument, das er bringt scheint auch logisch:
Wenn irgendwas davon nicht wahr wäre, dann hätte ihn doch bestimmt schon längst irgendwer verklagt, oder? (immerhin, wir reden hier von Amis, das klagewütigste Volk überhaupt)
Er hat ja doch in der Öffentlichkeit eine Menge Aufsehen erregt und dem Ruf einiger Leute geschadet. Wenn wirklich alles stimmen würde, wäre es wirklich sehr beängstigend.
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Ich könnte mir vorstellen, dass bestimmt schon mal irgendjemand alle aufgelisteten Quellen untersucht hat. Wenn die Person Unstimmigkeiten festgestellt hätte, hätte sie es wahrscheinlich veröffentlicht. Gerade der Stab von George W. Bush, der sich gerade um Kritik am Präsidenten kümmert, hätte dafür gesorgt, dass falsche Quellen sofort dementiert werden. Schließlich wird auch jetzt noch von Seiten des Weißen Hauses genau auf die Machenschaften jenes "Rebellen" geachtet, der so viel Material über den Präsidenten ans Licht brachte!
Ich denke nicht, dass sich falsche Quellen einfach in ein Buch stellen lassen.Glaubt mir, ich versuche trotzdem, objektiv zu bleiben. Sicher ist, dass Michael Moore nur die Seiten präsentiert, die er sehen will in seinen Büchern und Filmen. Und wahrscheinlich gibt es auch vieles, was die vielen Vorwürfe abgemildert hätte oder zumindest in einem anderen Licht erscheinen ließe.
Aber allzu viel kann es nicht sein; Denn es gab kaum deutlich belegten Widerspruch an Büchern und Filmen. -
Michael Moore überspitzt die Fakten und natürlich stellt er alles nur in dem Licht dar, in dem er es will. Und das auch beabsichtigt... als Gegenpol zu den z.T. genauso überspitzenden Pro-Bush Medien.
Es ist nicht die Art Journalismus, die man hier so gewohnt ist: sachlich - Fakten,Fakten,Fakten - keine Polemik - und immer mit einem schönen meinungsneutralen Anstrich.Aber es ist lesenswert finde ich.
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Es gab gerade im Nachgang zu "Stupid White Men" unglaublich viele Menschen, die sich akribisch mit jeder von Moore angeführten "Tatsache" auseinandergesetzt haben, das Web ist zu dieser Zeit vor Belegen und Wiederlegungen nachgerade übergequollen. Wahrscheinlich gibt es viele dieser Sites nicht mehr. Aber Moore ist auch kein Wissenschaftler, sondern ein politischer Aktivist mit einer Botschaft, und da diese Botschaft einiges an Brisanz enthält, sei es ihm (auch) gestattet, zuweilen die Mittel zu wählen, die jene Herren tagein und tagaus benutzen, gegen die er opponiert.
Literarisch ist das ziemliches Larifari, aber darum geht's nicht, und unterhaltsam ist es allemal.
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Moore schreibt vieles was sehr nachdenkenswert ist. Ob es wirklich also so hundertprozentig den Tatsachen entspricht, ist doch egal, auch seine Spekulationen sind ungeheuer interessant. Er macht das was andere auch machen, er dreht die Dinge so, dass sie in sein Konzept passen - was ist daran verwerflich. Jede Argumentation dürfte so aufgebaut sein.
Mir haben seine Bücher sehr viel gegeben. Ich halte ihn in seinem Engagement für einen grundehrlichen Menschen.
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Die Lügen Moores wurden in mehreren Zeitungen oft genug aufgedeckt. Es ist aber schon sehr lange her, dass ich die Bücher gelesen habe und kann mich jetzt nicht mehr an Details erinnern.
Dazu müsste es hier im Forum irgendwo noch ein paar alte Thread geben, wo manche Links enthalten sind.Man sollte ihn aufjedenfall mit großer Vorsicht genießen und sehr kritisch hinterfragen.
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Ich habe die Bücher nicht gelesen, jedoch den Film "Fahrenheit 9/11" gesehen.
Was einem sofort auffällt, ist, dass er sämtliche Fakten gegen Bush nennt, die Fakten, die seinen Thesen/Behauptungen/etc..., widersprechen nicht nennt.ZitatNatürlich sollte man trotz allem mit einer gesunden Portion Misstrauen an seine Thesen gehen.
Das auf jeden Fall, da er sehr einseitig berichtet. Seine Bücher haben, das klare Ziel GEGEN Amerikas jetzige Politik zu sein und nicht das Ziel wahrheitsgetreu über ALLE Aspekte zu berichten.
Zitatein wirklicher Fehler von Michael Moore
ist m.A., dass er über die Fehler, die die USA gemacht haben und machen, nur so einseitig berichtet. Er macht keine Fehler bei seinen Quellen, seinen Schilderungen, etc.; er lässt nur das, was ihm nicht gefällt, weg.So sind der Film (und die Bücher, nehme ich an) unterhaltsam, interessant, aber ganz klar antiamerikanisch/regierungsfeindlich.
bartimaeus
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Ich habe ebenso 9/11 gesehen, das lief im Österreichischen Fernsehen aufgrund des Jahrestages vom Einsturz der Zwillingstürme. Seine Bücher kenne ich nicht.
Den Film habe ich aufgenommen und ihn genau studiert. Das Problem ist, dass er - eben weil er die Regierung verhindern möchte - ziemlich alle Schuld auf sie schiebt, besonders auf G.W.Bush.
Das kann vielleicht damit zusammenhängen, dass er - ich weiß nicht mehr, von welchem Philosophen das ist - ein bestimmtes System anstrebt:
Es gilt nicht die Frage, wer soll regieren, sondern wer nicht?
Wenn man etwas über Amerikas Politik wissen will, sollte man sich sicher nicht nur über Michael Moore informieren, da seine Fakten wie bereits erwähnt nur das darstellen, was gegen die Regierung spricht. Außerdem fehlen mir bei manchen Aufnahmen die Daten. -
Nun Bücherelfe,
Michael Moore ist nicht grundsätzlich gegen die Regierung, sondern gegen Bushs Art der Regierungsführung. Wollte man über Amerikas Politik im Allgemeinen erfahren, ist natürlich ein rein rechtlich orientiertes Buch sinnvoller, da Moore überhaupt nicht Amerikas Politik definieren will. Er will nur Haltepunkte setzen, wo speziell Bushs Regierung falsch gehandelt hätte. Wollte man sich allerdings über speziell Bushs Politik informieren, ist Michael Moore ein - wie schon in zahlreichen vorherigen Stellungnahmen erwähnt wurde - völlig unobjektiver und einseitiger Quellenlieferant. -
Ich mag die Bücher (oder Filme) von Moore wirklich gar nicht, da er immer nur seine Meinung darstellt und dazu irgendwelche Beweise anführt, die dann des öfteren völlig aus dem Zusammenhang gerissen sind. Sicherlich stimmt auch einiges, aber ich habe mal eine Website gesehen, wo die ganzen Fehler seiner Beweise aufgelistet wurden.
An eins kann ich mich noch erinnern:
Und zwar ging es um den Film "Bowling for Columbine". Er hat den Film so genannt, weil die Jungs, die dass Massaker in der Schule in Columbine angerichtet hatten, kurz davor bowlen gegangen sind.
Dies stimmte aber nicht, denn das Bowling wurde abgesagt... -
Zitat
Original von bartimaeus
...So sind der Film (und die Bücher, nehme ich an) unterhaltsam, interessant, aber ganz klar antiamerikanisch/regierungsfeindlich.
bartimaeus
Dann ist der Moore also ein amerikanischer Antiamerikaner? Zudem vielleicht noch ein Antidemokrat Aufgrund seiner Regierungsfeindlichkeit?
Wo hab ich den Spruch schon mal gehört? "Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben. Es ist die Regierung die Angst vor dem Volk haben muss."Es ist doch schon seltsam das man heutzutage sehr schnell ein Etikett aufgestempelt bekommt sobald man Kritik an der eigenen Regierung des eigenen Landes äußert. Der Film "Fahrenheit 9/11" kam zu einer Zeit herraus, als sich nahezu alle Medien der USA eine Selbstzensur auferlegt hatten und ganz und gar nicht kritisch und unabhängig informierten. Sie spielten eine bedeutende Rolle bei der Aufrechterhaltung des Bedrohungszenarios, welche irakische Massenvernichtungswaffen auf die USA ausüben sollen. Dies machte es der Regierung, der nun einmal Bush vorsteht, einfacher einen Krieg zu führen bei dem mittlerweile ca. 3000 amerikanische Staatsbürger (von den abertausenden Irakis ganz zu schweigen) für eine offensichtliche Lüge in den Tod geschickt wurden.
So etwas ist auf jedenfall kritisierendswert. Das hat ganz andere Dimensionen als Schmiergeldzahlungen im deutschen Bundestag oder Liebesaffären von US-Präsidenten mit ihren Praktikantinnen.Ist man schon mal auf die Idee gekommen das es die Regierung Bush ist die ganz und gar antiamerikanisch ist?
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Obwohl Michael Moore manchmal etwas pathetisch und sehr parteisch ist, war es bei der ganzen amerikanischen Patriotismus-Welle sehr erhosam zu sehen, dass auch noch kritische Stimmen aus dem eigenen Land kamen.
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Habe grade bei den Eulen gesucht und keine einzige Rezi über ein Buch von Michael Moore entdeckt. Dabei fand ich den Thread hier doch ganz interessant. Könnte vielleicht jemand von euch eine Rezi verfassen?
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Zitat
Original von Homunculus
An eins kann ich mich noch erinnern:
Und zwar ging es um den Film "Bowling for Columbine". Er hat den Film so genannt, weil die Jungs, die dass Massaker in der Schule in Columbine angerichtet hatten, kurz davor bowlen gegangen sind.
Dies stimmte aber nicht, denn das Bowling wurde abgesagt...Es ging nicht darum, ob die Jungs tatsächlich bowlen waren oder nicht. Darum ist der Titel auch geblieben, obwohl Michael Moore davon Kenntnis hatte, daß die Jungs den Bowlingkurs an diesem Abend nicht besucht haben. Das hat er in einem Interview gesagt. Mit dem Titel ging es Moore nicht um Bowling, sondern darum aufzuzeigen, wie absurd die These ist, daß die Täter die Tat verübt haben, weil sie vorher die Musik von Marilyn Manson gehört haben.
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Zitat
Original von Paule
Ist man schon mal auf die Idee gekommen das es die Regierung Bush ist die ganz und gar antiamerikanisch ist?Danke!
Michael Moore ist durch und durch amerikanisch. Denn er nutzt die Bandbreite der demokratischen Rechte seines Landes voll und ganz aus. Rechte, die der Präsident nur zu gerne beschneiden würde und die gerne mal im Rahmen eines gesteigerten Sicherheitsgefühls über Bord geworfen werden.
Unamerikanisch ist hingegen, daß sich kritisch äußernde Menschen und in der Friedensbewegung engagierte Menschen, auf Listen notiert werden, die es ihnen unmöglich machen Inlandsflüge zu buchen.
Unamerikanisch ist, daß Prominente, die es wagen eine Anti-Bush Äußerung öffentlich zu machen von den großen Medien zensiert und boykottiert werden.
Unamerikanisch ist, daß Daten von Menschen gesammelt und erhoben werden, die es einfach nur gewagt haben ein Bush-kritisches Buch zu kaufen.
Und für diese unamerikanischen Ausprägungen zeichnet sicher nicht Michael Moore verantwortlich.Er stellt seine Sicht der Dinge sehr überspitzt und pointiert dar. Das stimmt! Aber damit bildet er einen meiner Meinung nach absolut nötigen Gegenpol zu den Medien, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Bush - Propaganda zu betreiben.
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Und er betreibt eben Antibushpropaganda. Ist er damit einen Deut besser als die anderen?
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Natürlich ist er besser als die anderen!
Schließlich ist er jemand, der auch tatsächlich etwas dafür tut, um den Amerikanern ihre Freiheiten zu erhalten. Das ist eine deutlich größere Leistung, als sich jeden Tag über die Regierung aufzuregen und trotzdem nichts für seine Rechte zu tun.
Und wenn man von seinen Fehlern in den Büchern spricht, so sollte man trotzdem bedenken, dass allein die Tatsachen, die wahr sind, eigentlich soviel Entrüstung auslösen sollten, dass sich das Buch bereits gelohnt hat.
Und ich finde ohnehin, dass man die eigene Meinung über Michael Moore eher aus der eigenen Erfahrung beim Lesen oder Filme schauen bilden sollte als durch das Lesen von Kritiken über ihn. -
Hab ich gemacht. Ich hab zwei seiner Filme gesehen und zwei seiner Bücher gelesen und man fragt sich doch ein bissl wie der Herr Moore zu seinem Filmmaterial kommt. Und man hört überall, dass viele der Szenen gestellt sind. Z.B. die Szene wo er in "Bowling for Columbine" zur Eröffnung eines Kontos ein Gewehr als Geschenk bekommt oder auch Szenen von den Militärscouts auf Rekurtenanwerbungstour.
Ich meinte ob die moorsche Antibushpropaganda besser ist, als die probushpropaganda anderer Medien? Im Grunde ist es genau das gleich verwerfliche, nur das die Antibushpropaganda fielen besser ins eigene Weltbild zu passen scheint. Aber wem es Spaß macht sich bewusst falsch informieren zu lassen, der soll seine Freude daran haben.