'Schule der Lügen' - Seiten 001 - 129 Mitte

  • So, nun möchte ich mich auch endlich melden. Ich war auf einer Fortbildung (1 Woche) und war daher auch nur sporadisch hier online. Ich werde heute etwas verspätet mit dem Lesen beginnen und dann meinen Senf dazu geben.


    Zitat

    Original von bibihexe76


    Die äußere Aufmachung gefällt mir sehr gut, die Farbgebung ist mal was anderes, gefällt mir aber gerade daher ausgesprochen gut.


    Bibi


    Dem kann ich nur zustimmen, ich finde das Cover auch sehr, sehr schön und dann auch noch mit Lesebändchen!!! Toll!!!


    lg primavera

  • Hallo, ihr Lieben!
    Ich habe jetzt auch schon ein gutes Stück gelesen. Vom Gesamteindruck - inhaltlich und ja, auch äußerlich - gefällt es mir sehr gut. Ich mag die vielen Hinweise, die sich zu einem immer dichteren Netz verweben. Ich mag die Politik, diese ganzen Aspekte, die – für mich – ein glaubwürdiges Bild der Zeit entwerfen. Vieles, was genannt wurde, trifft bei mir auf profundes Halbwissen (so nach der Art "Ach, das habe ich doch irgendwo schon einmal ..." :grin); ich bin sehr gespannt, welche Verbindungen sich auftun. Abgesehen davon ist die Geschichte selbst sehr spannend. Ich begleite Edgar gerne auf der Suche nach seinen Antworten.


    Zitat

    Das macht für mich den Reiz dieses Buches aus. Es ist für mich nicht vorhersehbar. Ich kann auch die Orgie und die Besuche der verschiedenen Etablissements nicht richtig einordnen. Aber ich hoffe, Kapitel für Kapitel wird sich ein Puzzleteilchen zum anderen fügen und ein stimmiges Ganzes ergeben, was aber erst ganz zum Schluss so sein sollte. In meinem Kopf und auf meinen diversen Zetteln sind Fragezeichen ohne Ende, aber dieses Buch zieht mich förmlich an. Ich wünsche mir, das dieses Gefühl bis zum Schluss so bleibt.


    Emily
    Das geht mir auch so.


    Zitat

    Vielleicht nur so viel vorneweg: diese Geschichte behandelt die Zeit zwischen den Weltkriegen, d.h. also die Zeit des aufkommenden Faschismus und - insbesondere - die Inkubationszeit des Nationalsozialismus. Diese Zeit war unter anderem auch die Epoche der ersten großen Esoterikwelle. Diese unheimliche Doppelung hat mich interessiert.


    Na, da gibt es doch hoffentlich keinen Zusammenhang ....


    milla
    Was meinst Du mit gegenläufig? Gibt es im Esoterikbereich nicht solche Tendenzen wie den Glauben an den einen, der die Lösung bringt, den Wunsch nach Einfachheit, die Vorstellung von Menschen, die von Geburt an besser sind?


    Liebe Grüße


    Solas

  • Zitat

    Original von Solas
    Vieles, was genannt wurde, trifft bei mir auf profundes Halbwissen (so nach der Art "Ach, das habe ich doch irgendwo schon einmal ..." :grin);


    Ach was bin ich ich froh, dass es nicht nur mir so geht. Da während meiner Schulzeit sich der massive Ostwind ;-) besonders auf den Geschichtsunterricht auswirkte, leide ich darunter immer noch. Von vielem habe ich mir was angelesen, anderes habe ich in irgendwelchen Dokumentationen gesehen, einen Teil habe ich wieder vergessen. Ja so ist mein Halbwissen entstanden, gegen das ich ständig irgendwie ankämpfe. Aber für mich zeichnet dieses Buch auch ein glaubwürdiges Bild der damaligen Zeit. Aber die tolle Recherchearbeit des Autoren hat mich schon bei seiner "Purpurlinie" begeistert.

  • Zitat

    Original von Solas
    milla
    Was meinst Du mit gegenläufig? Gibt es im Esoterikbereich nicht solche Tendenzen wie den Glauben an den einen, der die Lösung bringt, den Wunsch nach Einfachheit, die Vorstellung von Menschen, die von Geburt an besser sind?


    Hm, so habe ich das noch nie gesehen, ich verbinde mit Esoterik mehr den Drang nach Selbstverwirklichung des Einzelnen - auf mehr oder weniger nachvollziehbare Weise ;-) - und die Vorstellung davon, dass jeder aufgrund von den verschiedensten Dingen (sei es nur die Ausrichtung seiner Pläne nach der aktuellen Sternenkonstellation oder Mondphase etc.) sein Leben und Wohlbefinden verbessern kann.

  • Zitat

    Hm, so habe ich das noch nie gesehen, ich verbinde mit Esoterik mehr den Drang nach Selbstverwirklichung des Einzelnen - auf mehr oder weniger nachvollziehbare Weise - und die Vorstellung davon, dass jeder aufgrund von den verschiedensten Dingen (sei es nur die Ausrichtung seiner Pläne nach der aktuellen Sternenkonstellation oder Mondphase etc.) sein Leben und Wohlbefinden verbessern kann.


    milla
    Ich habe einfach den Eindruck, dass es in diesem Bereich beides gibt: Mondphasen, aber eben auch Gurus mit unantastbarer „Autorität“. Der Weg von der von den „Mächten“ bevorzugten Lichtgestalt hin zu demjenigen, der qua Geburt besser ist, ist dann eben auch eine Möglichkeit (wenn auch kein Muss).


    Emily
    :wave



    Liebe Grüße


    Solas

  • Ich bin noch nicht ganz mit diesem Kapitel fertig, möchte mich auch mal melden (wenn auch etwas verspätet). Der erste Eindruck vom Inhalt ist ganz gut. Am Anfang waren es wirklich einige Personen (Prolog und dann erstes Kapitel), die aber dann nach weiterem Lesen einen Zusammenhang finden (denke da an Phil).


    Ich hab bis jetzt sehr wenig über diese Zeit gelesen, v. a. kein Buch, in dem die Protagonisten mit Hitler zusammenarbeiten wollen, bzw. ihn befürworten. Bin ja noch nicht so weit, aber das wurde mal erwähnt. Überhaupt den Unterschied zw. Proletariat und Arbeiterschicht finde ich interessant, da ich auch noch nie einen Roman darüber gelesen habe.


    Zitat

    Das Zitat von Juan Rulfo "Die Literatur ist eine Lüge, die die Wahrheit sagt" fand ich passend. Der Prolog ist sehr geheimnisvoll, etwas undurchsichtig und es werden viele Namen ohne weiteren Bezug genannt, was sehr sehr neugierig macht.
    Die Vegetariersiedlung macht ebenso neugierig und ich hoffe, dass ich darüber noch etwas mehr erfahre *gespanntbin*


    :write das kann ich nur unterschreiben. Über dieses Zitat kann man echt ne Weile nachdenken....


    Zitat

    Witzig der Auftritt ihres Guides Phil Manings, doch man fragt sich, ob er oder ja, sogar ob beide, Alina und ER, die sind, die sie vorzugeben scheinen. Robert ist mir suspekt bis unsympathisch und auch Alina ist mir bislang noch sehr suspekt.


    Das hab ich schon überlegt ob die beiden nicht ganz wer anders sind, als sie vorgeben. Vor allem hat ja -laut Robert- Phil ihn (wie hieß er nochmal??)schon beobachtet.


    So, jetzt werde ich dann mal weiter lesen.


    lg primavera

  • So, hab nun auch die ersten 129 Seiten beendet.


    Zitat

    Original von Geli
    Interessant fand ich die Lebensgeschichten von Alina und Edgar, besonders fragte ich mich, was für einen Status Alina haben muss, dass sie von einem Guide der britischen Botschaft begleitet wird. Warum fragt Edgar da nicht nach? War das üblich? Kann ich mir nicht so recht vorstellen, keine Ahnung.


    Das hab ich mich auch die ganze Zeit gefragt, wieso er nicht mehr darüber wissen will, bzw. sie ihm auch nicht mehr sagt. Ich hab ja nach Ende dieses Kapitels etwas den Verdacht, dass sie nicht zufällig auf ihn aufmerksam wurde, sondern, dass sie es wirklich bewusst darauf angelegt hat, so wie es Edgars Oma gesagt hat. Aber vielleicht irre ich mich ja auch. Aber so würde auch die Aussage: Zufälle gibt es nicht, auch wieder stimmen, da es ja dann kein Zufall wäre...


    Nun zu den Personen:
    Edgar war mir sofort sympathisch, Alina eigentlich auch, obwohl mir noch etwas der Bezug zu ihr fehlt. Sie ist mir noch etwas fremd und ihre Taten auch eher schlecht zu verstehen (vielleicht noch nicht zu verstehen!).
    Robert war bei mir am Anfang neutral (nicht sonderlich sympathisch, noch das Gegenteil) aber inzwischen finde ich ihn ziemlich hinterhältig.



    Zitat

    Original von Churchill
    Und (sorry, Batcat ), die Szenen in der Villa fand ich höchst interessant und spannungsgeladen (Ich las diese Seiten übrigens auf dem Zahnarztstuhl und war durchaus abgelenkt )


    Ich fand diese Szenen auch interessant. Ich hatte gedacht, dass es sowas früher nicht gab, dass das eher eine Erscheinung der heutigen Zeit ist. Naja wieder was gelernt.



    So, jetzt lese ich dann mal am nächsten Teil weiter.


    lg primavera

  • Achja noch was. Ist es schlimm, wenn ich nicht weiß, was "Vipassana" bedeutet? :rolleyes Es kommt mir so vor, als ob ich es schon mal gehört hätte, kann es aber jetzt nicht ganz zuordnen.


    lg primavera

  • Danke Batcat. Hätte eigentlich selbst nachschauen können. Aber ich dachte, es kommt noch im Buch. Aber anscheinend hab ich es einfach überlesen *schäm*.


    lg primavera

  • Das beruhigt mich ja jetzt schon ein wenig... Hab schon gedacht, ich hätte es vollkommen überlesen.


    Ich bin ja jetzt auch schon etwas weiter und (ich möchte ja nicht zuviel verraten) es wurde jetzt schon mehr über Vipàssana bzw. ähnliche Dinge erzählt....


    lg primavera

  • Heute morgen erwachte ich aus einem Alptraum.
    Ich war zusammen mit einem glatzköpfigen Mann mit einem Hirschgeweih in einem engen holzvertäfelten Raum gefangen. Der Kuckuck hatte uns eingesperrt. Durch die Ritzen kam eine weiße Flüssigkeit hereingequollen. Milch, sagte der Glatzkopf, giftige Milch. Mir wurde klar, daß wir ertrinken würden, wenn wir den Kuckuck nicht überreden konnten, uns freizulassen. Aber der hörte nicht auf uns. Er zwitscherte in einem fort, schrill und dominant. Ich wollte schreien, aber kein Ton kam. Da bin ich gottlob aufgewacht und mir wurde klar, daß der Kuckuck gar kein Kuckuck war, sondern igendein anderer Vogel der vor meinem Schlafzimmerfenster seine Morgenkoloraturen abfertigte.


    Das kommt davon, wenn man kurz vor dem Schlafengehen noch seine bisherigen Notizen zur ‚Schule der Lügen’ durchliest und mit der Frage einschläft, wie denn so eine Kuckucksuhr von innen aussieht.
    Folgender Satz hat mich stutzig gemacht:


    Zitat

    ‚Schule der Lügen’, Seite 33 Mitte:
    Edgar hatte das Gefühl, den Innenraum einer Kuckucksuhr zu betreten. Überall Holzvertäfelung und Hirschgeweihe.


    Hirschgeweihe in einer Kuckucksuhr? Oder wie soll ich den Zusammenhang zwischen Kuckucksuhren und Hirschgeweihen sonst verstehen?
    Kann mich bitte jemand darüber aufklären, ehe ich heute Nacht erneut Opfer eines bestialischen Mordversuches werde? :fetch

  • Zitat

    Original von Wilma Wattwurm
    Heute morgen erwachte ich aus einem Alptraum.
    Ich war zusammen mit einem glatzköpfigen Mann mit einem Hirschgeweih in einem engen holzvertäfelten Raum gefangen. Der Kuckuck hatte uns eingesperrt. Durch die Ritzen kam eine weiße Flüssigkeit hereingequollen. Milch, sagte der Glatzkopf, giftige Milch. Mir wurde klar, daß wir ertrinken würden, wenn wir den Kuckuck nicht überreden konnten, uns freizulassen. Aber der hörte nicht auf uns. Er zwitscherte in einem fort, schrill und dominant. Ich wollte schreien, aber kein Ton kam. Da bin ich gottlob aufgewacht und mir wurde klar, daß der Kuckuck gar kein Kuckuck war, sondern igendein anderer Vogel der vor meinem Schlafzimmerfenster seine Morgenkoloraturen abfertigte.


    :wow auweia...

  • Ja, es ist wirklich so, dass Vipàssana noch genau erklärt wird, aber eben erst später. Ich möchte jetzt in diesem Thread ja nicht zuviel verraten, daher äussere ich mich nicht mehr dazu... Aber wem es auch so geht wie mir, es kommt alles noch... :grin


    lg primavera

  • Ja, ganz richtig, der Gedanke "es kommt später noch" ist bei diesem Buch sehr angebracht, denn die wirkliche Auflösung kommt eben später noch :grin


    Aber das macht das Lesen doch so spannend.

  • Jetzt habe ich endlich auch die ersten 12 Kapitel gelesen. Ich muß dazu sagen, daß es vor allem so lange gedauert hat, da der Lesefluß – sicher anfangs – stets stagnierte, weil ich zu sehr an bestimmten Ausdrücken und Details hängenblieb, die ich wegen meinem Hang zu Perfektionismus mir erst ergoogeln mußte. Der Geschichtsunterricht in der Schule ist bei mir schon Ewigkeiten her un d so habe ich mich erst wieder kundig machen müssen über Sachen wie Vertrag von Locarno, Rapallo, Dawesplan, Kampf gegen die Erfüllungspolitik, Noskes Schlachtruf zur Befreiung Münchens, usw.
    Aber jetzt bin ich drin, in der Geschichte, hoffe ich jedenfalls. Jetzt bin ich gespannt, wie es weitergehen wird, mit Edgar und Alinas Abenteuer im Berliner Nachtleben, mit den Versuchen der Familie von Rabov, um Edgar zu bekehren, mit dem englischen Onkel, der auf das Erbe aus ist. Und was haben die Begebenheiten im Prolog mit dem Rest der Geschichte zu machen? Welche Rolle spielt Phil Manings und wer ist die Comtessa? Was hat das mit dem Vipassana auf sich?
    Bisher kommt es mir alles sehr magisch realistisch vor.

  • Habe mir gerade auch so durchgelesen, was die anderen Leserundenteilnehmer alle zu den ersten 12 Kapiteln zu sagen haben. Interessant.


    Edgar kann ich übrigens nicht wirklich sympathisch finden, aber auch nicht wirklich unsympathisch. Alina ist mir irgendwie nicht geheuer, die Frau hat deutlich etwas zu verbergen, aber was?
    Die van Rabov Familie ist mir total unsympathisch, das war natürlich auch die Absicht des Autors.
    Wenn ich schon jemand sympathisch finden muß in diesem Roman, so ist es auf jeden Fall Freund Daniel und - so seltsam es klingen mag, Phil Manings.

  • Gestern abend habe ich noch die ersten 50 Seiten gelesen.


    Der Prolog hat mir sehr gefallen, er hat mich sehr neugierig gemacht. :-)


    Ansonsten gefällt mir der Schreibstil sehr gut, es macht Spaß, das Buch zu lesen. :-]


    Ich war sehr erstaunt, dass der Begleiter von Alina Phil war. Ich hatte mir vom Prolog her ein ganz anderes äusserliches Bild von ihm gemacht.