Gib jedem seinen eigenen Tod - Veit Heinichen

  • 1. Band der Kommissar Laurenti-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    Triest im Hochsommer. Eine Luxusyacht läuft in den frühen Morgenstunden mit voller Fahrt auf die Küste auf. Als sie gefunden wird, ist sie leer, von ihrem Eigner fehlt jede Spur. Kommissar Proteo Laurenti stößt bei den Ermittlungen auf einen alten Widersacher: Der Vermißte stand vor langer Zeit unter dem Verdacht, seine Frau Elisa umgebracht zu haben – beweisen konnte man es ihm nie. In der mörderischen Hitze des Triester Sommers bekommt es Laurenti mit organisierter Kriminalität, Menschenschmuggel, Geldwäsche und Mord zu tun. Dabei hat er auch privat einiges am Hals: Seine Frau will eine neue Wohnung, der 80. Geburtstag seiner Schwiegermutter steht an, und seine Tochter bewirbt sich zu seinem Entsetzen für die Wahl zur Miss Triest …


    Über den Autor:
    Veit Heinichen, geboren 1957, arbeitete als Buchhändler und für verschiedene Verlage. 1994 war er Mitbegründer des Berlin Verlags und bis 1999 dessen Geschäftsführer. 1980 kam er zum ersten Mal nach Triest, wo er heute lebt. Unter dem Titel „Grenzgänge“ berichtet er für die „Badische Zeitung“ aus der Hafenstadt an der nördlichen Adria.


    Meine Meinung:
    In seinem ersten Kriminalroman um den leicht schusseligen Kommissar Proteo Laurenti eröffnet Heinichen dem Leser die Welt Triests, der norditalienischen beschaulichen Stadt, die ganze 15 Prostituierte aufzuweisen hat, von denen die Polizei die meisten mit Namen kennt. Als jedoch die Yacht des schwerrreichen und Laurenti in gar nicht guter Erinnerung gebliebenen Bruno de Kopfersberg leer aufgefunden wird, erwacht nicht nur Laurenti, sondern offensichtlich auch die ganze Stadt aus ihrer trägen Sommerstimmung. Detailgetreu und liebevoll zeichnet Heinichen sein Triest, mit einem sympathischen Kommissar der sowohl Kompetenz als auch liebenswürdige Macken und Schrullen besitzt, verliert dabei jedoch nicht den roten Faden. In einigen Rückblenden erfährt der Leser mehr über die Geschehnisse, die von Laurenti und Kollegen aufgedeckt werden müssen. Ein gelungener, spannender Krimi, der genau die richtige Mischung aus mediterraner Lebensart und blutiger Realität bietet!

  • Ich hab das Buch auch schon gelesen und fand es etwas verwirrend geschrieben bzw. hat die Sprache mich nicht so sehr gefesselt .... Mir gefiel es daher nicht sooo gut.



    lg primavera

  • Die Bücher mit und um Kommisar Laurenti sind wirklich sehr gut recherchiert wahres Hintergrundwissen gepaart mit einer spannenden Geschichte,man mag die Bücher nicht aus der Hand legen.
    Unter einem weiblichen Pseudonym gibt es von Veit Heinichen Krimis,die sind so gänzlich anders,unterhaltsam aber ohne Tiefgang,nett zu lesen so als "leichte Kost"zwischendurch.

  • Ich fand den Krimi zwar gut zu lesen, aber bis aud die letzten 20-30 Seiten eigentlich nicht sehr spannend. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen. Laurenti ist in seiner schusseligen Art sehr sympatisch. Ich bin aber nicht sicher, ob ich noch ein Buch aus dieser Reihe lesen möchte.

  • Dieses Buch wollte letztes Jahr auf dem Eulentreffen in Hannover mit mir nach Hause. :-)


    Ich schließe mich den positiven Kommentaren an. Sympathischer Kommissar mit einigen Macken, ein bisschen Privatleben, das auch thematisiert wird, charaktervollen KollegInnen und einer überzeugenden Geschichte mit dem richtigen Italien-Feeling. Man merkt, dass der Autor das Land sehr, sehr gut kennt. Jedenfalls glaubt man ihm, dass die Vita nicht erfunden ist und er tatsächlich in Triest lebt. ;-) Ich fühlte mich immer versucht, dem italienischen Original hinter dem Text herzuspüren, aber das ist Quatsch - das Buch wurde auf Deutsch geschrieben und später ins Italienische übersetzt (und dort ebenfalls preisgekrönt)


    Es ist kein Thriller, bei dem man atemlos die Seiten umblättert, sondern ein Krimi, wie ich ihn mag, bei dem sich nämlich allmählich die Fäden entwirren und man sich freut, gelegentlich dem Ermittler einen Schritt voraus zu sein. Auch wenn es manchmal verwirrend ist, in welcher Reihenfolge Szenen und Ereignisse geschildert werden; sie entknoten sich immer auch wieder.


    Anfangs fand ich, dass die Dialoge zu sehr nach Schriftsprache klangen; später ist mir das nicht mehr aufgefallen.


    Ich frage mich allerdings, was der Titel soll. Ich konnte keinen Bezug zur Handlung feststellen und fühlte mich sehr an diesen Thread erinnert. :gruebel


    Derzeit lese ich Band 4 aus der Reihe, das ebenfalls auf dem Hannover-Buchtisch lag - leider erscheint mir Proteo Laurenti da bisher nicht mehr so sympathisch. :-(

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)