Deuticke Verlag
Erschienen August 2006
223 Seiten
Kurzbeschreibung (von Amazon):
Gibt es in einer vom Alltag besetzten Wirklichkeit einen besseren Raum für gelebte Sehnsüchte als den virtuellen? Bei Leo Leike landen irrtümlich E-Mails einer ihm unbekannten Emmi Rothner. Aus Höflichkeit antwortet er ihr. Und weil sich Emmi angezogen fühlt, schreibt sie zurück. Ein reger Austausch entsteht, schnell spielen Gefühle mit. Vor einem Treffen aber schrecken beide zurück. Denn Emmi ist verheiratet und Leo laboriert noch an einer gescheiterten Beziehung. Und überhaupt: Werden die elektronisch überbrachten Liebesgefühle einer Begegnung standhalten? Und wenn ja: Lohnt es sich, alles auf eine Karte zu setzen - für eine Liebe, die aus nichts als einem Zufall entstanden ist?
Über den Autor:
Daniel Glattauer, 1960 in Wien geboren, seit 1985 als Journalist und Autor tätigm seit 1989 für die Tageszeitung "Der Standard" (Gerichtsreportagen, Feuilletons, Kolumnen). Bücher (u.a.): Die Ameisenzählung (2001), Darum ("003), Die Vögel brüllen (2004) und Der Weihnachtshund (2000, Neuausgabe 2004)
Wikipedia
Er ist übrigens in der nächsten Zeit in Österreich auf Lesereise. Mehr auf seiner HP
Zum Buch:
Ein wunderschöner Einband und der merkwürdige Titel machten mich neugierig. Ich las die ersten Seiten: Ein E-Mail-Verkehr, der zufällig beginnt, zwischen Emmi Rothner, die sich bei der E-Mail-Adresse vertut und Leo Leike.
Zu Beginn wirklich witzig zu lesen, ändert sich die Geschichte. Aus einer Zufallsbekanntschaft wird eine tiefere Freundschaft, doch alles nur virtuell, denn die Lebensumstände lassen es nicht zu, dass man sich trifft. Bzw. die Akteure zaudern. Und dieses Zaudern dauert. Gerade, als das Buch eine Länge hat, wird es wieder spannend, denn es nimmt eine Wende - Mia tritt auf.
Emmi will Leo mit ihrer besten Freundin verkuppeln, um die E-Mail-Beziehung auf eine ungefährliche Ebene herunterzubringen. Doch nun kommt die Eifersucht ins Spiel. Doch Mia ist keine wirkliche Gefahr. Das Buch dreht sich ins Dramatische, was durch witzige E-Mails aber immer wieder ins Warmherzig-Komische abdriftet.
Wirklich schön, wie die beiden sich näher kommen, sich aber nicht zu nah wagen, nur alkoholschwangere Nächte bringen hin und wieder die Wahrheit ans Licht, die nicht sein darf.
Ich mag nicht zuviel verraten, aber der Schreibstil, die Ironie, die Spitzfindigkeiten haben mir sehr gut gefallen, ebenso, dass das Buch nicht oberflächlich bleibt, sondern so manch Perle hervorbringt.
Mir hat es rundherum gut gefallen, besonders das Ende
Der einzige Kritikpunkt: Der/die Lektor/in hätte genauer auf die Groß- und Kleinschreibung bei "Sie" als Anrede achten müssen, da waren ein paar Schnitzer dabei.
Ich hab es mit Mr. Geli als Vorlesebuch gelesen, es hieß von ihm immer nur: WEITER! Danach hatten wir eine sehr schöne Diskussion. Also auch "paarweise" geeignet