Daniel Glattauer - Gut gegen Nordwind

  • Ich freu mich:-))) Mein Tag war huet langweilig und regnerisch und wääääääääh und die Bücher in meinem Sub konnten mich auch nicht reizen *verweiger*...aber eben hab ich Herrn Sternschnuppe angerufen und er bringt mir das Buch mit *hüpf*.
    Naja,ob das Herrn Sternschnuppe so gefällt,wenn ich heut in der Wanne abtauche und Daniel Glattauer mitnehm?

  • Ach, schmelz!
    Ich habe "Gut gegen Nordwind" vorgestern als Taschenbuch gekauft und nicht mehr aus der Hand legen können, obwohl ich ein zwiespältiges Verhältnis zu E-Mail-Büchern habe.
    Von Anfang an ist man schnörkellos mitten im Geschehen, und schon bald schleicht sich Sympathie für Leo ein. Natürlich war auch ich zum Schluss ein bisschen verliebt in ihn und habe ein paar Tränen vergossen. Wunderbare, leichte, atemlose, intelligente, romantische, liebevolle Unterhaltung! Besser geht's nicht. 10 Punkte!
    Eine Fortsetzung brauche ich nicht. Ich fand den Schluss genau richtig. Perfekt.

  • Ich habs getan!
    Auch wenn ich am ersten Abend nur etwa 30 Seiten gelesen hatte und dann tagsüber nicht zum Lesen kam..schaut euch meine verschwollenen Augen an..ich habs heut Nacht gelesen..seufz.
    Und ich Will! Will!Will! eine Fortsetzung..jetzt, sofort, nicht 30 sek später und nicht im Jahr 2009...*g*wüsst ich nicht,dass Glattauer ein Mann ist, ich hätte wetten können, dass er eine Frau ist, so wie er Emmi skizziert und ihre Gedankengänge sind ja sowas von schlüssig *nochmalseufz*....


    Die Geschichte hab ich sicher noch lange in meinem Kopf....Meister, Sprachpsychologe, Herr LEO kommen sie zurück...

  • Zitat

    Original von Birnbaum
    Also, bei so viel Lob: Ich gehe jetzt und bestelle es bei amazon.


    Liebe Grüße
    Birnbaum


    Du wirst es sicherlich nicht bereuen. Ich habe auch noch einige Leute auf meiner Liste, die es von mir zum Geburtstag bekommen werden. Ich habe nur noch auf das TB gewartet.

  • Ich habe das Buch vor einer halben Stunde beendet und ich muss sagen, es hat mir super gut gefallen. Oftmals zum Schmunzel, aber auch oft zum Nachdenken. Und am Ende kann man es gar nicht fassen, dass es schon vorbei ist.


    Absolut empfehlenswert. Heute schon die zweite gute Bewertung, die ich abgeben durfte.

    Von mir gibt es ganz klar auch hier 10 von 10 Punkten.


  • Tja, ich vertrete eine Minderheitenmeinung: Meins wars nicht. :-(


    Die E-Mail-Form hat mir gut gefallen, daran hat es nicht gelegen. Aber es hat mich über weite Strecken einfach nicht interessiert, was in den Mails drinstand. Das war - in Inhalt und Stil - ein privater Austausch zwischen zwei Menschen, die etwas Besonderes am Laufen haben, und mir als Außenstehender gab das nichts. Ich denke zurück an Mailkontakte, die ich selbst hatte und die mir in meinem Alltag ähnlich wichtig waren, da hat sich über die Zeit zum Teil Ähnliches entwickelt, und ein Dritter hätte das nie nachvollziehen können. Also: authentisch mag es gewesen sein, aber ich blieb außen vor.



    Und zum Ende:



    Hm, ich frage mich, warum genau Leo seine Mail-Adresse geändert hat. Zuerst dachte ich, es ist, weil Emmi nun erkannt hat, dass sie ihn tatsächlich liebt, und ihm das angesichts ihrer Familiensituation endgültig zu eng/heiß wird, aber die Mail hat er ja gar nicht mehr bekommen. :gruebel Also hat er wohl, unabhängig von dem geplatzten Abschiedstreffen, seine Ankündigung wahr gemacht, den Kontakt abzubrechen. Und vielleicht geht er eben doch nach Boston, sodass sie bald auch seine Adresse nicht mehr haben wird.


    Jedenfalls fand ich das Ende völlig in Ordnung

    Nur, wie gesagt,


    Ich bin gespannt, was ihr von der Fortsetzung berichtet. Ich werde sie nicht mehr lesen, aber mich würde doch interessieren, ob der Autor es schafft, glaubwürdig an den Schluss anzuknüpfen, ohne dieses Ende des ersten Buchs zu verwässern - was schade wäre.


    Für mich war das ein weiterer Reinfall mit einem österreichischen Autor - ich sollte es endgültig lassen, ich glaube, das erste Positiverlebnis steht noch aus. :rolleyes

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von MaryRead ()

  • Zitat

    Original von Eli
    Und dass die Geschichte ihren Anfang und zugleich das Ende durch einen einzigen Buchstaben nimmt, hat mir auch sehr gut gefallen.


    Dazu passt übrigens sehr gut, dass auf dem TB-Klappentext bei Emmis Nachname ein Buchstabe fehlt, da steht "Rother" statt "Rothner". Schöner "running gag", aber ich werde das Gefühl nicht los, dass das nicht so geplant war. :lache

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Ich weiß, Andrea hatte schon etwas dazu im extra Thread geschrieben. Wollte nur eben hinzufügen, dass die Fortsetzung im Frühjahr erscheint :freude :freude :freude


    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Laut Hanser erscheint das Buch im Februar und ist eine direkte Fortsetzung, es müsste sogar schon fertig sein, ich weiß schon grob, worum es geht :cry



    info Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Zitat

    Original von Elbereth
    Laut Hanser erscheint das Buch im Februar und ist eine direkte Fortsetzung, es müsste sogar schon fertig sein, ich weiß schon grob, worum es geht :cry



    info Grüße von Elbereth :wave


    Das schreibe ich mir schon mal groß in meinen Kalender.
    Beim Club gibt es grad das HC für 7 Euro. Das bekommt meine Schwester geschenkt, in der Hoffnung, dass es ihr genauso gut gefällt wie mir ;-)

  • Ich habe es jetzt auch gelesen. Der Schreibstil ist mal etwas anderes und hat mir gut gefallen.
    Weniger gut fand ich allerdings das Ende. Ich brauche eigentlich immer ein Happy End. OK, das hätte hier nicht gepasst, aber so war es mir auch etwas zu rüde.
    Ich warte mal auf die Fortsetzung und bin gespannt wie das wieder ans laufen kommen soll.

    Diese Eintrag wurde bisher 47 mal bearbeited, zultzt gerade ebend, wegen schwere Rechtsschreipfeler.

  • Zitat

    Schon mal Angst gehabt, dass sich in eine sehr private E-Mail ein klitzekleiner Fehler einschleicht - und plötzlich ein völlig Fremder die Nachricht bekommt? Emmi Rothner passiert das genaue Gegenteil. Eigentlich will sie nur ein Zeitschriftenabo kündigen. Doch durch einen Tippfehler landet die E-Mail bei Leo Leike, und zwischen den beiden entflammt ein zunächst zaghafter, mit der Zeit immer leidenschaftlicher Onlineflirt.


    Quelle: kulturnews.de


    Dieser Klappentext liest sich wie ein Geheimrezept für einen guten Roman, der alles enthält, was frau/mann sich wünscht: Spannung, Unterhaltung, eine innovative Liebesgeschichte, ganz modern im E-Mail-Format. Es klingt nach einem gemütlichen Lesenachmittag mit einer Tasse Tee und Keksen; danach, sein Herz für einige Stunden zu verlieren und es zufrieden gestellt nach der Lektüre wieder zu finden. Voll Erwartung schlug ich das Buch auf, freute mich auf den in vielen Rezensionen beschworenen „liebevoll gezeichneten, authentischen Figuren“… und hatte am Ende das Gefühl das Buch nicht lieben, sondern verbrennen zu müssen.


    Diese so liebevoll gezeichneten Charaktere sind das, was ich als hohl bezeichnen würde. Nicht nur von der Art des Beschreibens her, allein für ihren Intelligenzquotienten wäre das das passende Adjektiv.
    Emmi Rothner, eine Frau, die offensichtlich unter starken Minderwertigkeitskomplexen leidet, unter dem Drang immer wieder in ihrer Schönheit von anderen Männern bestätigt zu werden, versucht sich von einem aufgezwungenen Abo zu befreien und verschickt eine mehr als unfreundliche und unhöfliche Mail an den Kundenservice. Realistischerweise landet genau diese E-Mail bei einem Mann, Leo Leike, gerade von der Partnerin verlassen, hoch intellektuell und offensichtlich beziehungsunfähig,was sich im Laufe der Handlung als absolut nachvollziehbar erweist.
    Auf 300 Seiten spielen die beiden Charaktere „Mensch-ärger-dich-nicht“. Zwei erwachsene Menschen, die sich mögen, aber sich nicht treffen. Zwei erwachsene Menschen, die sich mögen, verlieben, sich belügen bleiben nicht nachvollziehbarer weise immer bei der Höflichkeitsformel „Sie“. Sie wollen sich spüren, lieben, sogar miteinander schlafen… ohne sich zu kennen, sich gesehen zu haben, sich gespürt zu haben.
    Und so bleibt der Inhalt von 300 Seiten ziemlich leer. Es ist ein Kreiselspiel – Immer wieder zum Ausgangspunkt zurück. An dieser gähnenden Langeweile kann auch die Reaktion des Ehemannes von Emmi nichts ändern, kommt sie doch einigermaßen konstruiert vor, einigermaßen unrealistisch. Es erscheint dem Leser, als wäre dem armen Autor nicht eingefallen, wie er die „spannungsgeladene Atmosphäre“ in einen Höhepunkt verwandeln kann… so entschied er sich für eine typische Szene aus den „Bergarzt“-Romanen, die schon dort eher in den Bereich des klischeehaften gehören und hier als neue, innovative Idee ein Revivel feiern.


    Meine Frage ist, ob der Autor solch hohle Figuren geplant hatte oder aber die Figuren einfach nur so wirken, weil die Handlung auch eher arm ist? Man erfährt nichts über die Figuren, über ihr Innenleben, ihr Denken. Sie erfahren keine Weiterentwicklung, keine offensive Veränderung. Sie drehen sich im Kreis, um es mal zusammenzufassen: Emmi zickt ihn ähnlich eines pubertierenden Teenagers an, er antwortet nicht wie ein Freund oder Bekannter, sondern wie ein Lehrer, ein älterer Herr - „Benehmen sie sich nicht so!“ und schon hat man wiederum das Gefühl, dass entweder die Charaktere extrem dämlich sind, um es salopp zu formulieren, oder aber der Autor sie in eine schnelle Aktion-Reaktion-Spirale bringen wollte, um Spannung aufzubauen, was meiner Ansicht nicht nur ziemlich misslang, sondern auch der Geschichte die gesamte Ernsthaftigkeit, den gesamten Realismus nimmt.


    Was bleibt?
    Ein Frauenroman, ähnlich einem Nackenbeißer mit klischeehafter Handlung, steifen, emotionslosen Charakteren und einer blutleeren Geschichte, die sich neben dem „Bergdoktor“ einreihen kann. Nichts ist übrig geblieben von einem „schönen Lesenachmittag“…

    Nicht nur der Mensch sollte manches Buch,
    auch Bücher sollten manchen Menschen öffnen.
    (Martin Gerhard Reisenberg, *1949)

  • Ich liebe das Buch ja auch und kann mich Desdemonas Kritik deshalb nicht anschließen. Aber ihre Kritik ist gut formuliert und vor allem - gut begründet. Tatsächlich bin ich nachdenklich geworden, warum mir das Buch wohl so gut gefällt. Sagen kann ich es immer noch nicht, vielleicht weil ich selbst auch schon einen mail-Flirt erlebt habe? ;-)

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)