Kurzbeschreibung
»Schmonzes«, sagt Edek, als seine Tochter Ruth ihn ermuntert, sich einem Lesezirkel anzuschließen. Seine Kriminalbücher, sagt er, könne er ganz alleine lesen. Schmonzes sagt Edek auch zu Schwimmunterricht, Massagen und der Mitgliedschaft in einem jüdischen Seniorenclub. Ruth begreift nicht sofort, daß ihr Vater, vor wenigen Wochen erst von Melbourne zu ihr nach New York gezogen, weit davon entfernt ist, einen ruhigen Lebensabend zu verbringen. Und daß Lebensabend überhaupt der falsche Begriff ist für den munteren Siebenundachtzigjährigen, der sich erst in Ruths Korrespondenzbüro nützlich zu machen versucht, indem er täglich Unmengen von Papier und Büroklammern bestellt – und wenig später ein Verhältnis beginnt mit der (wie Ruth findet, viel zu jungen) Polin Zofia (69). Als Edek zusammen mit Zofia und deren Freundin Walentyna auch noch ein Restaurant an der Upper East Side eröffnen will, das auf polnische Fleischbällchen spezialisiert ist, bangt Ruth gleichermaßen ums Erbe und um ihre Nerven. – Ein Roman über Väter und Töchter, polnische Küche und New Yorker Neurosen; eine Geschichte ernster Irrungen und komischer Wirrungen, erzählt mit genau der Mischung aus Witz, Wärme und Verstand, die Lily Bretts Stimme so unverwechselbar macht.
Ein wirklich lustig zu lesendes Buch über eine schon "reifere" Vater-Tochter Beziehung. Habe schon mehrfach laut lachen müssen, einziger Wermutstropfen ist das gebrochene Deutsch, dass Ruths Vater, ein polnischer Jude spricht. Sollte sicher zum Witz beitragen, geht mir aber etwas auf die Nerven. Vielleicht kommt es im Orignial besser zur Geltung.
Neben dem rüstigen Senior erleben wir Tochter Ruth und ihre Freundin Sonja mit ihren Vorlieben, Neurosen und Tücken, die im Alltag auf die beiden nicht mehr ganz jungen ladies lauern. Liest sich weg wie nichts!
Passagenweise erinnert mich die Geschichte auch ein klein wenig an den brillanten Film von Loriot "Pappa ante Portas"