Die Priesterin der Türme, Heide S. Göttner

  • Meine Entdeckung des Sommers!


    Zusammenfassung:


    Ein Mädchen mit türkisfarbenen Augen, wie nur Göttinnen sie haben, warnt die Bewohner der Stadt Caláxi vor einer verheerenden Katastrophe. Doch die Menschen glauben ihr nicht - denn Lillia ist das Verlorene Kind der Prophezeiung, das das Ende der Zeit bringen soll. Einzig Amra, die Dienerin des Totengottes, nimmt sich des Mädchens an. Als auch noch die kriegerischen Nraurn angreifen, scheint das Unheil unabwendbar.



    Mein Eindruck:
    Das Buch ist eine hervorragende Lektüre für alle Fantasy-Fans!
    Der Autorin ist es gelungen, eine ganz neue Welt erschaffen, mit fesselnden Abenteuern und großartigen Figuren. Ich habe das Buch im Urlaub gelesen und es hat mich mit seiner Athmosphäre begeistert.
    Die Geschichte um das kleine Mädchen Lillia mit ihren magischen Kräften liest sich äußerst spannend und ist bewegend geschrieben. Die Menschen und auch ihre Gegenspieler, die Ziegenkrieger sind lebendig und glaubwürdig gestaltet.
    Mit Amra steht eine starke Frauenfigur im Zentrum, aber es geht nicht um sie allein. Zwischen ihr, dem Krieger Gorun aus der Stadt Caláxi und dem Fremden Jemren, der das Mädchen Lillia begleitet hat, entsteht ein spannendes Wechselspiel von Misstrauen und langsam wachsender Freundschaft.


    Mein Buchtipp!


    Zur Autorin habe ich diese Homepage gefunden:
    www.heidesolveig-goettner.de


    Liebe Grüße,
    Tami


    :wave

  • Meine Schwester hat das Buch als erste gelesen und dann ich auch. Am besten fand ich die Stelle,a ls die drei Hauptfiguren in die Nraurnschlucht kommen und den alten Ziegenkrieger treffen. Das war sehr spannend, weil man überhaupt nicht weiß, was jetzt passiert. Und das ende fand ich auch sehr schön. Schlimm ist nur, dass ich jetzt soo lange auf den 2. Teil warten muss!


    :cry


    Grüße


    WESPE

  • Taschenbuch, 2007, 432 Seiten, Preis: 8,95€
    Enthalten sind eine Karte und ein Glossar


    Handlung laut Piper-Fantasy-Katalog:
    Unheilvolle Prophezeiung. Lillia, das Mädchen mit den türkisfarbenen Augen, wie nur Göttinnen sie haben, wird verhaftet. Man trachtet ihr nach dem Leben. Denn Lillia ist kein gewöhnliches Kind – sie prophezeit dem Land eine verheerende Katastrophe. Einzig Amra, Dienerin des Totengottes Antiles, nimmt sich ihrer an und verhilft ihr zur Flucht.



    Über die Autorin

    Siehe Büchereulen-Autorenportrait:
    Göttner, Heide Solveig


    Meine Meinung:
    Dieser vor kurzem auch als Taschenbuch erschienen Roman ist der erste Teil der Trilogie Die Insel der Stürme.
    Umfang und die Auslegung als Mehrteiler machen schon deutlich, dass hier ein größerer, ambitionierter Versuch gestartet wird, das Genre der High Fantasy von einer deutschen Autorin neu erobern zu lassen.


    Viel Mühe hat sich der Verlag bei der Umschlaggestaltung unter Verwendung zweier Motive von dem französischen, zeitgenössischen Künstler Gerard Di-Maccio gegeben.
    Homepage des Künstlers: http://www.di-maccio.com/
    Beispiel:
    http://www.di-maccio.com/visionnaire/giclee/giclee.php?lang=en&oid=24


    Anfangs erfordern die vielen ungewöhnlichen Namen und Schauplätze eine Orientierung in eine komplex entworfene Fantasywelt. Aber die Mühe lohnt sich. Es handelt sich um eine stürmische Insel, die geteilt ist und in der Norden und Süden in Feindschaft miteinander leben.
    Wie die Autorin in einem Interview (in Der phantastische Autorenbrief) verraten hat, ist Sardinien ein Vorbild für die Schauplätze wie z.B. die Steintürme, die den prähistorischen und frühgeschichtlichen Turmbauten der Bonnanaro-Kultur nachempfunden sein könnten und natürlich die stürmische Insel selbst. Diese isolierte, episch ausgeschmückte Welt bietet viel Atmosphäre und ist für mich die eigentliche Hauptfigur des Buches.
    Vieles erinnert auch an einen historischen Roman, z.B. die Sitten und Lebensumstände, die teilweise angelehnt an Sardinien der Bronzezeit (also ca. 1700 vor Christus) sind, aber durch das gewählte Genre sind viele zusätzliche Möglichkeiten geschaffen, die wohl auch notwendig sind, da nicht so viel über die damalige Zeit bekannt ist.
    Erfreulicherweise lässt sich die Autorin viel Zeit die Schauplätze und Charaktere langsam zu entwickeln. Immer wieder überrascht mich, wie viel wichtige, tiefgründig ausgeführte Themen in dem Roman versteckt sind.


    Die Autorin hat auch die Gabe, sehr kraftvolle Bilder zu erzeugen, z.B. die Beschreibungen des Djai-Don-Fest in Caláxi, der einstürzende Turm beim Erdbeben oder die aufschlussreichen Felsenmalereien des feindlichen Ziegenvolkes der Nraurn.


    4 Personen stehen im Mittelpunkt der Geschehnisse:
    Mit Amra begegnen wir einer jungen, gefühlvollen Frau aus der Stadt Caláxi, eine der Unberührbaren, die die Empfindungen der Menschen stärker spürt als die anderen;
    Jemren, der mysteriöse und verschlossene Fremde aus dem Norden;
    Gorun, der erste Reiter Caláxis, ein Krieger mit der großen Verantwortung und den widerstrebenden Gefühlen;
    und Lillia, das geheimnisvolle kleine Mädchen mit den türkisfarbenen Augen und den seherischen und magischen Kräften.


    Perspektivisch klug gewählt: es wird in den 3 Teilabschnitten von Die Priesterin der Türme jeweils aus der Perspektive eines der Erwachsenen Protagonisten geschildert.(1. Teil Amra, 2. Teil Gorun, 3.Teil Jemren)


    Nach der Zerstörung Caláxis soll Lillia auf Drängen der aufgebrachten Stadtbewohner, die ihr die Schuld geben, getötet werden. Dann folgt auch noch ein Überfall der Nraurnkrieger. Grund genug für das Quartett aus Calaxi zu fliehen, um Lillia zu retten.
    Die freundliche Stadt Caláxi wird mir erst einmal fehlen, da mir die Beschreibungen in diesen Abschnitten besonders gut gefallen haben.


    Auf der Flucht müssen sich die vier unterschiedlichen Charaktere erst einmal zusammenraufen und besser kennen lernen, um das Misstrauen und die Vorbehalte zwischen Norden und Süden zu überwinden.
    Es gibt auf der Flucht auch ein paar Längen, aber solange diese mit so interessanten, philosophischen Diskussionen über Unterschiede der Klans, Glauben und Aberglauben, Krieg und unerlaubte Methoden, Götter und Schicksal ausgefüllt sind, stören sie mich überhaupt nicht.


    Die Konstellation der Figuren zu einander folgt einem nicht ganz unbekannten Schema. So retten die Helden sich schon öfter mal gegenseitig, zwischen Gorun und Jemren lauert eine unterschwellige Konkurrenz, zudem Gorum Schuldgefühle quälen, da er Caláxi nicht schützen konnte. Amra kümmert sich aufopferungsvoll um alle.


    Die Figuren werden zwar bis zu einem Grad einigermaßen gut entwickelt, aber es bleiben noch Potenziale offen um die Charaktere noch mehr zu vertiefen und dem Leser noch näher zu bringen.


    Was mich am Roman neben den malerischen Landschaftsbeschreibungen am meisten beeindruckt hat, ist der philosophische Ansatz über Krieg und möglichen Frieden zwischen gegnerischen Parteien, die so weit auseinander liegen, dass sie einander kaum noch kennen und nur Raum für Hass bleiben.
    Aus dieser Sicht ist Die Priesterin der Türme ein wichtiger Roman, der über übliche Genreansätze weit hinausgeht und der andererseits auch für andere Interessierte einen perfekten Einstieg in das Fantasygenre bieten kann.


    Hier der Link zur kommenden Leserunde:
    Leserundenvorschlag ab 01. August 2007: "Die Priesterin der Türme" mit Autorin


    Auch an der Fortsetzung Der Herr der Dunkelheit führt kein Weg vorbei, wenn man diesen Teil gelesen hat, da der Zyklus klar als Trilogie ausgelegt ist und die einzelnen Bände nicht abgeschlossen sind.

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es enthält viele interessante Ideen und sympathische Figuren. Ich glaube fast, am meisten hat mir gefallen, dass mal kein Teenager die Hauptrolle spielt *g*.


    Freue mich schon auf den 2. Teil. Die Rezi dazu habe ich mir noch nicht angeschaut, erst will ich das Buch lesen. In ein paar Tagen beginnt die Leserunde zum "Herrn der Dunkelheit" auf Leserunden.de und ich bin schon sehr neugierig auf die Fortsetzung.


    ***
    Aeria

  • Das Buch hat mir sehr gut gefallen, besonders das Mädchen Lillia ist glaubhaft dargestellt. Obwohl sie mächtig ist verhält sie sich teilweise genau wie ein Kind, das sie ja auch ist.

    Du öffnest ein Buch, das Buch öffnet dich. ( Chinesisches Sprichwort )
    Liebe Grüße Naddel :wippe

  • Zitat

    Original von Naddel
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, besonders das Mädchen Lillia ist glaubhaft dargestellt. Obwohl sie mächtig ist verhält sie sich teilweise genau wie ein Kind, das sie ja auch ist.


    Naddel , genau, dieses Wechselspiel hat die Erwachsenen im Verlaufe des Romans aber auch immer wieder verblüfft. Ein guter Einfall der Autorin, um das Geheimnis um Lillia geschickt zu transportieren. :-)

  • Ich hab meinem Dad das Buch zum Vatertag geschenkt und gerade sagte er mir, dass er es total super fand. Er hätte es von der ersten Seite an verschlungen und wollte sofort den zweiten Teil bestellen :-)


    Er hat mich sowas von neugierig gemacht - muss es mir bei der nächsten Gelegenheit erst mal ausleihen :-]

  • Das Buch habe ich jetzt im Rahmen der Leserunde gelesen - in mehrfacher Hinsicht zum Glück.


    Zum Glück zum einen, weil die Autorin wertvolle Hinweise gab, die mir das Verständnis erleichterten die Tiefen des Werkes erschlossen.
    Wie Herr Palomar bereits schrieb, sind die drei Teile aus je verschiedenen Sichtweisen verfaßt. Dabei hat mir der erste zunächst Probleme bereitet. Er ist aus der Sicht Amras geschrieben, der Laîren (= Heilerin und Totengräberin) von Caláxi, Priesterin des Antiles (= Totengottes), die als Unberührbar gilt. Und so verschlossen und geheimnisvoll dies klingt, so verschlossen und geheimnisvoll gibt sich das Buch zu Beginn der Saga. Hier haben die Erläuterungen der Autorin zum magischen (bzw. mythologischen) Hintergrund der Geschichte sehr viel zum Verständnis beigetragen.


    Zum Glück zum zweiten, weil mir so ein Roman in die Finger fiel, in dem die Auseinandersetzung mit mythologischen und philosophischen Fragen überaus gekonnt in eine Fantasy-Saga eingebettet ist. Die Frage nach den Ursachen von (teils jahrhundertealten) Konflikten wird immer wieder neu und immer wieder aus anderem Blickwinkel gestellt. Man kann sich zu keinem Zeitpunkt sicher sein, die einzig richtige Sichtweise zu kennen. Die Einteilung in „schwarz“ und „weiß“ funktioniert nicht.


    Zitat

    Heide Solveig Göttner in der Leserunde:
    Mein Motive für diese Gestaltung der Welt lag darin, dass ich den Konflikt nicht einfach im üblichen Schema von Gut und Böse ansiedeln wollte. Diese Trennlinie ist auf der "Insel der Stürme" ziemlich schwer zu ziehen!


    Jeder der Protagonisten hat eine andere Blickrichtung auf diese „Trennlinie“, und sieht damit „Gut“ und „Böse“, „Schuld“ und „Unschuld“ anders verteilt. Im Laufe des Buches lernen wir einiges von diesen verschiedenen Sichtweisen kennen, und auch verstehen. Das ist wie im richtigen Leben: die Wahrheit hat selten eine Seite für sich gepachtet, jeder hat aus seiner Sicht heraus gesehen irgendwie recht. Im Verlaufe des Buches erfahren wir etwas über diese verschiedenen „Wahrheiten“, und wie sie das Leben unter- und miteinander beeinflussen und lenken.


    Zum Glück zum dritten, weil ich hier ein Werk gefunden habe, das sich im Romanform mit dem Zusammenprall verschiedener Mythologien und deren Interpretation auseinandersetzt. Ein zeitloses, und gerade heute sehr aktuelles Thema. Verkürzt gesagt: der Süden hat Götter und hält diese für real - der Norden lehnt das alles als „Humbug“ ab. In den Gestalten von Jemren (Norden) sowie Gorun und Amra (Süden) treffen diese Haltungen mit voller Wucht aufeinander. Es braucht (schon wieder zum Glück!) mehr als ein Buch, um diesen Konflikt zu lösen (ob er überhaupt gelöst wird, weiß ich naturgemäß am Ende des ersten Bandes noch nicht.)


    Zum Glück zum vierten, weil mir sonst eine der besten Fantasy-Sagas, die ich je gelesen habe, entgangen wäre.



    Mein Meinung hat Herr Palomar so gut vorweggenommen, daß ich ihn hier einfach zitieren möchte:

    Zitat

    Aus dieser Sicht ist „Die Priesterin der Türme“ ein wichtiger Roman, der über übliche Genreansätze weit hinausgeht und der andererseits auch für andere Interessierte einen perfekten Einstieg in das Fantasygenre bieten kann.



    Daß im ersten Band einer Trilogie die Problematiken nur vorgestellt und eingeführt, nicht aber gelöst bzw. aufgehoben werden, sei nur am Rande und der Vollständigkeit halber erwähnt. Daraus folgt, wenn man das Buch durch hat, müssen auch Band zwei und drei folgen!



    Mein Fazit:
    Ein sehr guter und (für mich) wegweisender Roman, der zwar zum Genre Fantasy gehört, dessen Grenzen jedoch sprengt und sich mit auch für uns wichtigen Fragen wie „Gut“ und „Böse“, "Wahr" und "Falsch" auseinandersetzt. Ich wünschte mir, es gäbe mehr in dieser Art. Und endlich einmal ein so gutes Buch von einer deutschen Autorin!


    Für mich (mindestens) 10 von 10 Punkten wert!

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe das Buch ebenfalls im Rahmen der Leserunde gelesen und war ebenfalls begeistert.


    Das Buch ist durch und durch spannend und interessant geschrieben, mir fehlten fast Ruhepausen. Dies mindert allerdings nicht den Eindruck, den die Insel der Stürme mit ihren Mythen und ihrer Geschichte auf mich gemacht hat.
    Ich war positiv von der Komplexität der Welt überrascht, da ich vor der Leserunde nicht soviel von dem Buch erwartet hatte (ich hatte zum Beispiel die großartige Rezension des Herrn Palomar noch nicht gelesen).
    Nach kurzen Anfangsschwierigkeiten gerät man in eine Welt, in der man nichts sofort als Gut oder Böse beurteilen kann, da es viele unterschiedliche Blickwinkel gibt (Nord <=> Süd z.B.) Auch stellt sich das Problem, dass die Blickwinkel der Protagonisten stark voneinander abweichen und man so, ebenso wie sie selbst, erst Licht in das Dunkel um Lillia, die Insel und deren Geschichte bringen muss.


    Mein Fazit:
    Ein Roman, der sich steigert, überzeugt und Lust auf mehr macht.
    Ich freue mich schon auf die Taschenbuchausgabe des zweiten Bandes!


    9/10 Punkten

  • "Die Priesterin der Türme" ist für mich ein Fantasyroman der anderen Art.
    Eine eigene mythische Welt, mit eigenen Figuren.


    Die Fremdheit der Orte und der Namen hat mir den Einstieg allerdings schwer gemacht.Interessant und ansprechend ist,dass die drei Abschnitte, aus dem der Roman besteht, aus Sicht der drei Hauptakteure erzählt wird. Dadurch wird der
    Verlauf der Geschichte vor dem unterschiedlichen Hintergrund der Herkunft der Charaktere erzählt.
    Und mittendrin Lillia, das verlorene Kind, das in keine Welt wirklich gehört, Einfluss auf die Elemente ausübt und mit entsprechenden Vorurteilen zu kämpfen hat.


    Aufgrund meiner Einstiegsschwierigkeiten, werde ich ihn sicher mit erscheinen des Zweiten Teils, als Taschenbuch nochmal lesen.


    Zitat

    Ein Roman, der sich steigert, überzeugt und Lust auf mehr macht.


    :write

  • In Vorbereitung auf die Leserunde zum endlich erschienenen dritten Band „Die Königin der Quelle“ habe ich diesen ersten der Trilogie „Die Insel der Stürme“ wieder gelesen. Meine Rezi vom 12. August 2007 kann ich unverändert stehen lassen, sogar noch um einiges ergänzen.


    Obwohl ich wußte, wie das Buch ausgeht (und auch "Der Herr der Dunkelheit" schon vor rund zwei Jahren gelesen habe), war es dennoch wieder so, als ob ich das erste Mal in diese Welt eintauchen würde. Nicht, weil es so flüchtig war, daß ich alles vergessen hätte, sondern weil es so zwingend ge- und beschrieben ist, daß ich gar keine andere Wahl hatte, als den Wegen der Protagonisten atemlos zu folgen.


    Ich habe mir die alte Leserunde dazu angeschaut und kann jetzt meine ursprünglichen Anfangsschwierigkeiten gar nicht mehr nachvollziehen. Das mag aber daran liegen, daß ich viele Hintergrundinformationen (und das Ende des zweiten Bandes) im Hinterkopf hatte.


    Nach etlichen „einschlägigen“ Diskussionen hier im Forum sind mir die Gegensätze zwischen Nord- und Südteil der Insel noch mehr aufgefallen, schienen mir sehr real dieser unserer Welt entnommen und bisweilen ein Spiegel derselben zu sein.


    Oder wenn es auf Seite 365 heißt: Das kam von der Politik der Nordtürme, die sich stets nur darum kümmerten, dass die eigenen Türme sicher waren, (...). Von der Politik des Nordens, der vor allen Unbequemlichkeiten schlicht die Augen verschloss, der nichts wissen wollte und deshalb blind war für die Ereignisse jenseits der eigenen Mauern. Auch wenn das literaturwissenschaftlich vermutlich nicht ganz korrekt ist, konnte ich mich über weite Strecken nicht des Eindrucks erwehren, eine Parabel über die Zustände auch oder gerade unserer zerrissenen Zeit zu lesen.


    Übrigens ist dies erst das zweite Buch, in welchem eine heiße Wüste eine Rolle spielt und die solchermaßen beschrieben ist, daß ich nämliche (als Sonnenverächter) gerne mal besuchen würde. (Die erste Wüste befindet sich auf Arrakis, Frank Herberts „Wüstenplanet“.)


    Ich habe das Buch Samstag Abend begonnen und Sonntag Abend beendet. Beim zweiten Lesen entpuppte es sich als genauso stark und fesselnd wie beim ersten Mal. Als besonders erfreulich empfand ich dabei, daß es sich eben nicht um ein mittelalterliches, sondern ein bronzezeitliches Setting handelt, in dem die Welt der „Insel der Stürme“ angesiedelt ist.


    Insgesamt bin ich (wieder) sehr zufrieden mit dem Buch und kann meine damaligen 10 Punkte nur bestätigen.


    Oder ganz kurz: bitte mehr von solchen Büchern! :-]

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Sehe ich es richtig, daß die Triologie aus den Teilen:


    Die Priesterin der Türme
    Der Herr der Dunkelheit und
    DieKönigin der Quelle


    besteht?
    Hoffe ich habe nicht falsch gelesen, aber sieht ganz nach etwas für mich aus :-). Auf auf zur Bestellung :grin

  • @ Merrit


    Ja, das siehst Du richtig! :wave



    Und am 1. August beginnt die offizielle Leserunde mit Autorin zum dritten Band "Königin der Quelle", >Klick< - da ist der direkte Link dorthin. :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Danke :-) und ja, ich bin eine sehr schnelle Leserin, aber das werde ich wohl nicht ganz schaffen :lache.
    Mache mich erstmal an die Beschaffung der Bücher, dann sehen wir weiter :lesend

  • Zitat

    Original von SweetMouse
    (...) mal schauen wo es sich in meinem sub einreihen darf :rolleyes


    Wie wärs mit ganz oben? :grin ;-)


    Ernsthaft: diese Trilogie gehört mit zum Besten, was ich seit sehr langer Zeit gelesen habe. Wegen des ungewohnten Settings (das aber dann den Reiz ausmacht) bin ich froh, daß es zum dritten Band wieder eine LR mit Autorin geben wird. In der zum ersten Band gab sie uns viele Hintergrundinformationen. Das waren sehr interessante Diskussionen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • es wird sich sicherlich nicht ganz hinten anstellen müssen aber so 2 - 3 fallen mir spontan ein die ich noch vorher lesen will. naja vielleicht könnte ich das buch auf den zweiten platz schieben - das wäre dann aber schon das höchste der gefühle. *jaja ich weiss ich ärgere mich hinterher ganz sicher das ich es nicht gleich gelesen habe*


    wenn ich dann "bei die priestern der türme" bin werde ich wohl den alten leserunden thread stöbern gehen. ;-)