Patrick Süskind- Das Parfum

  • Zitat

    Was ist an der Geschichte denn "krank"?


    @Waldläufer
    Zugegeben, ich lese viele Thriller, die man ebenso als "krank" bezeichnen würde.
    Beim Parfüm kommt aber noch ein , na sagen wir mal, fantastischer Aspekt hinzu, der mich eher abstößt als anspricht. Eben die Welt des Jean-Baptiste Grenouille mit seinen Gerüchen und morbiden Folgen.

  • Ich hab das buch vor 15 jahren nicht als 'krank', sondern als extrem sinnlich empfunden. Und es war bereichernd, weil es mich an das bewusste hinriechen erinnert hat, das ich davor immer irgendwie verdrängt hatte.
    :gruebel Vielleicht sollte ich es wieder mal lesen.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • ät Magna
    Dito!
    Es fällt einem wirklich auf, wie stark man dies im grauen Dunst der Großstadt "vergisst". Jedenfalls bemerkte ich dies ebenfalls nach ein paar Tagen im Wald - die sinnliche Wahrnehmung schärfte sich von Tag zu Tag. Ein tolles Gefühl.

  • Ich weißnicht, ob es direkt am Buch lag, aber ungefähr seitdem ich das Buch gelesen hab (vor einem Jahr) achte ich mehr aufs Riechen und Fühlen...
    Die Hauptperson an sich fand ich auch eher abstoßend, aber das Buch war ganz ok. Ich fand es lustig, als immer beschrieben wurde, wie die Düfte aus den Personen/ Materialien extrahiert wurden... :chen

  • @ juli91:


    was fandest du denn am protagonisten abstoßend?



    ich kann deine meinung absolut nachvollziehen, aber liegt sie an dem beschriebenen aussehen usw nach dem aufenthalt im berg, oder daran, dass er selbst keinen geruch hat? (ich hoffe ich habe an der stelle niemandem zu viel verraten,der das buch noch nicht gelesen hat!!!)



    was ich als abstoßend empfand war mehr die stadt paris, die mir heute sher gefällt, an sich. am anfang des buches konnte ich diesen gestank fast schon riechen... hat der autor echt toll gemacht :-)

  • Zitat

    Original von N8eulchen


    was ich als abstoßend empfand war mehr die stadt paris, die mir heute sher gefällt, an sich. am anfang des buches konnte ich diesen gestank fast schon riechen... hat der autor echt toll gemacht :-)


    Ja Paris konnte ich mir auch sehr lebhaft vorstellen *naserümpf*
    Am Protagonisten fand ich seine Lebensweise in der Wildnis abstoßend, sein asoziales Verhalten (d.h. dass er überhaupt keinen Kontakt zu anderen Menschen aufbauen konnte...), weil ich nicht glaube, dass man, weil man eine so extrem empfindliche Nase hat und selbst keinen Geruch hat, keine beziehungen aufbauen kann... Ich würde sagen, das hatte auf jeden Fall auch noch mit seinem gehirn zu tun, vllt ist das eine besondere Form vonAutismus? Keine Ahnung, abstoßend ist vllt auch das falsche Wort, eher extrem unsympathisch?

  • Ich habe das Buch vorgestern begonnen und gestern, noch ziemlich am Anfang, bereits abgebrochen. Es ist nach langem mal wieder ein Buch, was ich dermaßen langweilig fand, obwohl der sprachliche Stil des Autors auch etwas an sich hat. Mir fehlten ganz einfach die Handlungen und selbst der erste Mord wurde einfach nur gähnend beschrieben. Ich habe mir wesentlich mehr von diesem Buch versprochen. :rolleyes Egal wie gut diverse Gerüche beschrieben wurden und egal wie wundervoll der Autor mit der deutschen Sprache umgehen kann, mir fehlte bei diesem Buch schlichtweg die Spannung/die Handlung.

  • @ Phoenix... nun, mir fällt zu dem buch eher 'sinnlich' ein, es geizt meiner erinnerung nach nicht mit stimmungsbildern, und ist im tempo eher... verhalten... es passiert eher wenig, dafür... äh... wortreich. :grin

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Ich habe "Das Parfum" gelesen, bevor der Film raus kam. Und ich muß sagen, ich fand und finde immer noch, dass das ein klasse Buch ist. :anbet Habe es in Null Komma nichts durch gelesen.


    Den Film dagegen fand ich überhaupt nicht gut. ;-( Szenen die im Buch ausführlich beschrieben wurden, waren im Film nur kurz angekratzt und langweilige Szenen, die im Buch kurz waren, wurden im Film total in die Länge gezogen.


    Das Buch also TOP ... der Film für mich nicht !!!

  • @ Magna: Mhhh ... ja das könnte sein. Allein schon im Sinne von Geruchssinn sinnlich! :grin ;-)


    @ Peggy: Den Film fand ich jetzt auch nicht so umwerfend! Den ganzen Hype darum fand ich auch total schlimm.
    Kann mir durchaus vorstellen, dass das Buch um Längen besser und ganz anders (vom inhaltlichen Schwerpunkt) ist. Aber irgendwie konnte ich mich bisher nicht überwinden es zu lesen, weil mein SUB schon so hoch ist ... wenn ich dann auch noch mein RUB ansehe ... OMG

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    waldläufer hod a nuiches gsicht... iatzt kennt ma se goar nimma :wow


    Schau dich doch mal an. Du wechselst ja momentan dein Erscheinungsbild häufiger als Madonna. :lache Steht dir aber. Wenn man das bei dem Motiv sagen kann.

  • Nochmal auf das Filmerlebnis - auch in Bezug auf das Parfum glaube ich, dass man eine Literaturverfilmung nur sehen sollte, wenn man das Buch gelesen hat. Sieht man aber den Film, sollte man das Buch nicht mehr lesen ...


    es ist, als ob die Sinne und Vorstellungen vormanipuliert sind.


    Nur ein Beispiel (sonst wird das hier unendlich):
    Die Szene auf dem Marktplatz habe ich gelesen und dabei aufgeschrieen - ich denke, diese überraschende Euphorie hätte ich nach dem Film nicht mehr erleben können.


    Meine Empfehlung bleibt - lest keine Bücher, deren Verfilmungen ihr gesehen habt ohne Euch bewusst zu sein, dass schon etwas von dem Buch verloren gegangen ist.


    das buch und film mögende eyre

  • Oh, wenn das nichts im eigenen phantasien einbricht!!!
    oder: schaut keine filme, wenn ihr die bücher kennt!!!


    Meine schrecklichste erfahrung war beim Herrn der Ringe: Er war ganze zehn Jahre lang meine Bibel: ich habe das buch geliebt, mindestens 25 mal ganz und etliche 100x passagenweise gelesen, ich hatte ziemlich strikte vorstellungen davon, wie leute aussehen sollten, wie die landschaft aussieht, und wie sie angezogen sind, wie die gebäude aussehen...


    und dann hat es langsam und schleichend mit den ersten filmplakaten begonnen... mein Aragorn mutierte irgendwie zu Viggo Mortensen, obwohl ich mir im ersten anblick dachte: das??? Aragorn?!? Niemals!!!; meine Arwen zu Liv Tyler, Elrond und Legolas und Galadriel wurden von einem anderen, stärkeren argument als mein NIEMALS überrollt: der ständigen widerholung der bilder... und dann dreimal jeden fillm gehen - ursprünglich mit der absicht daran herumzumäkeln... aber ihn dann doch ganz gut findend... DVD-Special edition schauend...


    Und es ging so weit, dass ich heute nicht einmal mehr weiss wie meine eigenen figuren, gebäude und landschaften aussahen. Wenn ich jetzt den Herrn der Ringe zur hand nehme, sehe ich vor meinem geistigen auge den film :wow :-(

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


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