Frank Herbert "Der Wüstenplanet"

  • Also böse würd ich sie jetzt wirklich nicht nennen. Sie haben ziemlich rauhe sitten, aber auch kopfjäger-stämme und rituelle kannibalen sind nicht per se böse, sondern haben halt eine andere kultur.
    Genausogut könnte man sagen, die alten kelten und germanen mit ihren menschenopfern und unsere alte rechtsfindung mit ihrer folterpraxis und ihren leibesstrafen wären böse, aber das sind kulturelle gegebenheiten, keine moralischen, für die ausführenden selbst ist das normal und völlig gerechtfertigt.
    Vor allem in den prequels kamen mir ziemlich viele Harkonnen sogar sehr sympathisch weil ehrlich und geradlinig vor, hingegen die Corrinos unmöglich und korrupt.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    So gut, wie der erste Teil auch war, so langatmig und auch langweilig fand ich die Nachfolgebände. Ich hab' sie zwar alle hier stehen und auch gelesen, war aber sehr enttäuscht, dass die Qualität des ersten Romans nie mehr erreicht wurde. Herbert verliert sich in den Nachfolgern m. E. zu sehr in mystischen Gefilden.

    Komisch und gerade das hat mir so gut gefallen.


    Dune war die erste richtig große Triologie, die ich in meiner Jugend gelesen habe. Und sie hat nachhaltig Eindruck hinterlassen.


    Mein Favorit ist übrigens der 4. Band mit der Metamorphose des Gottkaisers Leto.


    Kennt ihr eigentlich die Parodie? Ich häng mal die ISBN dran.

    Zitat

    Arrakkandis - der wüste Planet. Nur auf diesem ganz von Zucker bedeckten Planeten existiert die wertvollste Substanz des Universums: Bier! Doch in den weiten Zuckerfeldern lauern riesige Brezeln.

    :lache

  • schönen hallo... möchte auch mal meinen Senf dazu geben...


    Es ist zwar schon ein Weilchen her, dass ich Dune gelesen habe, aber wenn ich remich recht erinnere, sind die Harkonnen auch wg. der Arroganz der Atreiden so mies drauf... Da die Herzöge der Atreides, die Na-Barone der Harkonnen immer als Emporkömmlinge angesehen haben, will doch Haus Harkonnen letzlich den Untergang des Hauses Atreides. Nicht zuletzt benutzt und bestochen von Shaddam IV.
    Aber es stimmt schon, das die Harkonnen ziemlich brutal daher kommen, was Sie aber trotzdem irgendwie berechenbar macht. Atreides sind recht glatt und teilweise auch nicht gerade zimperlich in ihren Methoden und sollten hier auch nicht als die Herren mit der weissen Weste bezeichnet werden.
    Und Haus Corrino... keine weiteren Kommentare...


    Am schlimmsten finde ich noch mit die Bene-Gesserit... die haben nun ganz andere Dinger am laufen und manipulieren alles und jeden... dagegen wirken die Harkonnen fast handzahm...

    recta non toleranda!


    bücher sind nicht nur zum hinstellen da... und übrigens: das schwarze ist die schrift

  • Es ist bestimmt schon 25 Jahre her das ich dieses Buch zum ersten Mal gelesen habe. Und es ist bis heute eines der wenigen die ich mehrmals gelesen habe. Ein einfach tolles Buch...

    Manchmal ist es besser durch Schweigen den Eindruck von Inkompetenz zu erwecken, als durch Reden letzte Zweifel daran auszuräumen.


  • Ursprünglich war Dune mal ein Trilogie. Interessant ist, dass erst der dritte Teil in die Bestseller-Listen gekommen ist: Children of Dune. Da haben Zeitpunkt und Zeitgeist dann plötzlich gestimmt, und das Ding ist in die Bestsellerlisten gekommen. Viele haben damals als den dritten Band als Ersten gelesen. Der zweite Teil ist kürzer und recht spannend. Wer den zweiten gelesen hat, der liest vermutlich auch den dritten.


    Die ersten drei Bände kann man im grossen und ganzen als gelungen bezeichnen. Zwar gibt es Längen, aber das Ganze ist so realistisch geschildert, und die Problematik "Ökologie und menschliche Gesellschaft" wird derart eindringlich dargestellt, dass man wirklich von einem Meilenstein reden kann.


    Ich denke, alles ab dem vierten Band gibt es nur "Auf Grund des grossen Erfolges ...". Ob es sich lohnt, das alles zu lesen, weiss ich nicht, weil ich irgendwann im vierten Band schlapp gemacht habe.

  • Zitat

    Original von lyrx
    (...) weil ich irgendwann im vierten Band schlapp gemacht habe.


    Ich habe es bis zum Ende des fünften gebracht. Dann wollte ich erst mal eine Pause machen, und die dauert bis heute an (über zwei Jahre). Ich habe zwar alle Bücher da, doch irgendwie keinen Drang mehr gehabt, die zu lesen. Obwohl es immer noch im Hinterkopf "rumspukt".

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe sie alle 6 mit großem Genuß gelesen und freue mich heute schon auf die Pension, wenn ich dann Zeit habe, sie endlich zum zweiten Mal zu lesen. :rolleyes


    Der 4. Teil, "Der Gottkaiser" ist sogar mein Lieblingsband. Wenn, würde ich den Bruch eher nach dem Band sehen.


    Es würde mich zwar brennend interessieren, was aus den Leuten nach Band 6 wurde, aber die Fortsetzung werde ich wohl nicht lesen.



    Außerdem habe ich einfach grundsätzlich was gegen Sequels oder Prequels, die nicht vom Originalautor geschrieben wurden. Und als ich für "House Atreides" aus Liebe zu Leto I eine Ausnahme gemacht habe, bin ich fast vor Langeweile eingegangen. Hat sich also nicht wirklich gelohnt.

  • Grisel, die stehen bei mir auch rum, größtenteils ungelesen, ich fand es auch eine Schande, was die da draus gemacht haben. Die Ideen sind sicher toll, aber die Umsetzung....

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • habe auch im vierten schlapp gemacht. mit geht es da wie SiCollier ich habe keine muße sie zu lesen aber sie spuken mir im kopf herum.
    allerdings sind die bücher bei meinem ex geblieben damit habe ich sie zumindest nicht immer vor augen.


    in meinem regal steht noch butlers djihad, da bin ich schon mal gespannt, wird aber sicherlich dauern bis ich ihn lese.


    im großen und ganzen ist dune ein meisterhaftes werk der fantasie. was sich frank herbert so ausgedacht hat und wenn man sich dann noch ansieht wann er die bücher geschrieben hat finde ich das unglaublich beeindruckend.

  • Butlers Djihad fehlt mir ncoh in meiner sammlung... aber ich war mir damals vom klappentext her nicht so sicher, ob das vom thema was für mich ist...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Wie gesagt, haben tue ich sie alle. Incl. Wüstenplanet-Lexikon sowie Frank-Herbert-Biographie. Und sie stehen alle sichtbar, daß ich sie täglich mehrfach vor Augen habe. Nur Lust zum Lesen (von der Zeit mal abgesehen) habe ich derzeit keine.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Wie der Eulen-Geist schon < Hier > angekündigt hat, bringt Lübbe Frank Herberts "Wüstenplanet" als Hörbuch heraus. Inzwischen gibt es auch eine Website dazu: < Klick > da geht es dorthin. Auch für Nichthörbuchmenschen wie mich interessant: das Glossar oder die Informationen zur Dune-Welt.


    :gruebel Wenn ich mir das so ansehe, bekomme ich doch Lust, die Bücher wieder mal (lesend) in die Hand zu nehmen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe mir gestern bei Lübbe Audio die Hörprobe angehört, die vom ersten Teil. Jürgen Prochnow geht ja so überhaupt nicht.


    Ich bin am Boden zerstört, weil ich mir erst so gefreut habe, als ich mitbekam, dass es eine ungekürzte Hörbuchfassung geben soll. Die nicht mal so teuer ist, verglichen mit anderen Hörbüchern.


    *seufz*

  • Im Oktober kommt nun noch dieses Buch heraus - auch wenn ich noch nicht so recht weiß, was ich davon halten soll :gruebel ... aber nachdem ich die 6 Bände gelesen habe, werde ich wohl nicht umhin kommen, wenigstens mal drin zu blättern :grin


    Zitat

    Mit dem "Wüstenplanet"-Zyklus hat Frank Herbert eine Zukunftssaga geschaffen, die in ihrer epischen Wucht nur mit J. R. R. Tolkiens "Herr der Ringe" zu vergleichen ist. Dies sind die bislang unveröffentlichten "Wüstenplanet"-Texte des erfolgreichsten Science-Fiction-Autors aller Zeiten: Erzählungen und Essays rund um Arrakis, den "Wüstenplaneten", in denen Frank Herbert dieser faszinieren den Welt neue Facetten hinzufügt und etliche Geheimnisse lüftet. Ein Muss für jeden "Wüstenplanet"-Fan!Ein einzigartiges Buch: Originaltexte von "Wüstenplanet"-Autor Frank Herbert in deutscher Erstausgabe.

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

  • Da dieses Buch ja öfter hochgelobt wird und als Werk gilt, dass man als SF-Leser kennen sollte, habe ich mir auch mal den ersten Teil besorgt.


    Positiv überrascht war ich, dass das Buch trotz seiner Länge nicht in den von mir gefürchteten epischen Schlachten und Landschaftsbeschreibungen ausartete, sondern sehr dialogreich ist. Die einzigartige Figurenzeichnung, die gelobt wurde, kann ich auch bestätigen, wobei es sehr drauf ankommt, was für einen Leser gut ausgearbeitete Figuren ausmachen. Die Gesten, Nachdenklichkeit und Motive der Figuren und überhaupt ihre Scharfsinnigkeit hebt sie schon von einer gewissen Trivialität ab und lässt sie intelligent statt instinktgehetzt erscheinen. Ich persönlich mag das, aber wer auf die von Haus zu Haus hüpfenden Action-Helden steht, wird dieses Buch wohl langweilig finden, da es dort praktisch immer bedächtig und durchdacht zugeht. "Spannungsstil" ist da nicht drin. Das bedeutet auch, wer es unbedingt mag, tief im Kopf einer Figur drin zu sein und überall mitzufiebern und mitzufühlen, dem würde ich dieses Buch nicht empfehlen.


    Dann noch etwas zu dem Aspekt Science Fiction: "Der Wüstenplanet" ist meiner Meinung nach höchstens Science Fantasy. Es kommt an Gerätschaften zwar ein bisschen SF-Inventar vor, aber die gesamte Atmosphäre, die Gesellschaftsstruktur und das Denken der Menschen ist dermaßen archaisch-"arabisch", dass es mit Zukunft nichts zu tun hat. Selbst die Leute, die aus den fortschrittlicheren Zivilisationen stammen, sind in dem Adelswesen und dem Adelsdenken verfangen, mit Modernität hat daben Gesellschaftssystem und die Werte dort nichts zu tun, auch nicht mit einer negativen Utopie.


    Tja, und die Leute, die nicht der Welt des zivilsierten Adels angehören (das Wüstenvolk), die sind deswegen aber keineswegs gesellschaftlich weiter entwickelt, sondern sind von Religion, dem Wüstennomadentum und dem "Urwaldleben" geprägt, was man z. B. am körperlichen Kampf um die Anführerschaft einer gegen einen sieht und wo das Recht des Stärkeren gilt, der auch über die Frau des Besiegten bestimmen darf. Vieles in dem Buch mutet arg biblisch an. Aber wenn man es nicht als SF liest, braucht man sich daran nicht zu stören.