Klappentext:
Der mysteriöse Tod eines jungen Mädchens
Endlich hat Kriminalkommissarin Wencke Tydmers Urlaub. Sie ist schon fast auf dem Weg gen Süden, da verschwindet in der Nacht vor seinem Geburtstag ihr Bruder Jasper. Auf der Suche nach ihm fährt sie auf die Insel Norderney und trifft auf ihren Kollegen Sanders, der den Tod der vierzehnjährigen Leefke untersuchen soll. Jasper und seine Band "Die Piraten" geraten unter Verdacht.
Meine Meinung:
"Der Brombeerpirat" ist das zweite Buch in der Reihe mit Wencke Tydmers. Auf Norderney trifft sie auf die Lebensgefährtin ihres Bruders, einen seiner Bandkollegen, Jugendliche für deren Belange sich ihr Bruder eingesetzt hat und noch eine kleine Anzahl weiterer wichtiger Personen. Da das Buch nur 205 Seiten dünn ist, müssen die Protagonisten recht schnell und klar dargestellt werden um mit ihnen warm zu werden. Das ist Sandra Lüpkes mal wieder wunderbar gelungen. Es tauchen weder zu viele noch zu wenige Personen auf und werden je nach Wichtigkeit mehr oder minder stark dargestellt.
Die Geschichte an sich fand ich sehr interessant. Es sind diese kleineren und größeren menschlichen Vergehen, die ich an diesen Krimis so schätze. Hier geht es nicht um das ganz Große, sondern um die kleine Welt einer Insel.
"Der Brombeerpirat" hat mir wieder so gut gefallen wie damals mein erster Lüpkes "Das Hagebuttenmädchen" das ja chronologisch erst nach diesem Buch anzusetzen ist. Man bekommt einen guten Eindruck von der Insel. Soweit dies in so einem relativ dünnen Krimi möglich ist. Will heißen: Es wird mehrmals über Dünen gegangen, ein Leuchtturm wirft sein Licht und das sehr sommerliche Wetter inklusive Wind und Salzgeruch wird eingehen beschrieben. Auch deshalb sind für mich die Lüpkes Krimis immer wie ein Kurzurlaub am Meer, auch wenn hier natürlich keine wirkliche Urlaubsstimmung aufkommt.
Dass dieses Buch "so dünn" ist, soll keineswegs eine negative Kritik darstellen. Auch das ist für mich ein Vorteil dieser Reihe. Sie sind perfekt für Momente, in denen man sich eben nicht viel Zeit für lange und langwierige Bücher hat. Ich jedenfalls nehme immer eines zur Hand, wenn ich mich nicht für etwas Konkretes entscheiden kann oder wenn ich mir etwas Gutes tun will, da ich weiß, dass mir die Lüpkes eben gut tun.