Ein weiterer Klassiker der SF-Literatur. Grundthema ist die Toleranz dem Fremdartigen gegenüber und die Unfähigkeit der Politik, eben diese Toleranz wirklich zu üben. Aber auch die Hoffnung auf wenige Menschen, die dazu wirklich in der Lage sind und deren Visionen die Menschheit letztlich weiterbringen. Aber es ist auch die Geschichte eine gewaltigen Betruges, den der Leser als solchen eigentlich gar nicht empfindet.
Das Buch sollte jeder SF-Fan gelesen haben. Mir hat es sehr gut gefallen.
Robert A. Heinlein "Ein Doppelleben im Kosmos"
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... außerdem ein interessantes Modell, wie Politik über mehrere Planeten hinweg und mit verschiedenen intelligenten Spezies funktionieren könnte, ohne daß es gleich zum Krieg kommt...
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Heinleins 'Doppelleben'?
Hm,hm.
Heinlein ist zweifellos ein Klassiker, wenn auch mit dem berühmten Körnchen Salz zu genießen.
Hier kann man zur Abwechslung das Salzfäßchen mal im Schrank stehenlassen. Der eigene Kopf genügt.
Sehr gut gelöst fand ich alles, was mit den Marsianern zusammenhängt. Da offenbart sich ein überraschendes Verständnis für 'Anderes'. Ich gebe zu, daß ich ihm das nicht zugetraut habe. Dazu kommt, daß die Beschreibung sehr lebendig ist. Man sieht diese Wesen regelrecht vor sich.
Witzig auf jeden Fall die Grundidee mit dem Personentausch.
Die weitere Entwicklung hängt eine Spur durch, einfach, weil ab einem gewissen Punkt die action zu Ende ist.
Dennoch ist die weitere Lektüre auf mehreren Ebenen arg interessant.
Man kann es lesen als Verwechlungskomödie mit Folgen.
Man kann es lesen als politisches Utopia, aufgebaut auf dem romantisch - kleinbürgerlichen und eben deswegen so attraktiven Grundgedanken, daß der 'Kleine Mann' der Straße im entscheidenen Moment zu großer Form aufläuft und somit die Welt rettet.
Man kann es lesen als US-Amerikanische Deutung europäischer Herrschergeschichte mit Zukunftsblick: die glückliche Vereinigung alter und neuer Herrschaftstraditionen, hie ein 'Kaiser' alteuropäischer, dort der Staatsmann moderner Prägung, der das Sonnensystem in die friedliche Zukunft führt. Für alle, die sich mit Politik beschäftigen, eine unbedingte Leseempfehlung. Selten wird so deutlich, was sich in den Köpfen von Schriftstellern und Lesern so findet.
Ich, als alte Europäerin, habe allerdings bei der Beschreibung der gütigen Herrscherfigur (allein der Name!!) mit dem gewissen Hobby, Tränen gelacht. Und zwar eben WEIL der Autor bei seiner Beschreibung geradezu Herzblut opfert. Es ist ihm ERNST mit seiner Figur. Ein echter Romantiker.
Man kann es auch noch lesen als ernsthaften Versuch des Autors, mit dem Phänomen 'Frau' zurecht zu kommen. Nein, DAS klappt nicht.
Um es mit Sepp Herberger zu sagen: Entweder ma hot's oder ma hot's net.
Heinlein hat's nicht.
Aber er ist ein wahrer Offizier und Gentleman und tut sein Bestes.Also: ein unterhaltsames Buch, das aber eine gerade für Heinlein überraschend differenzierte Lektüre ermöglicht.
Probieren, auch für Frauen (obwohl bloß eine wirklich drin vorkommt. SELTSAMES Sonnensystem!!)
Magali -
@Demo
Danke für den Tipp!
Ich mag Heinlein eh recht gerne.Gruss,
Doc
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Hi!
Ich lese Heinlein auch gern und fand das Buch nicht unbedingt sensationell, aber recht nett.
Bye,
Grisel